Hinterher sei man immer schlauer, lautet eine Börsenweisheit. Sie trifft für diejenigen ganz besonders zu, die während der vergangenen zweieinhalb Wochen am Aktienmarkt bullish positioniert waren, aber dem rapiden Kurssturz tatenlos zugesehen und nun mit massiven Buchverlusten zu kämpfen haben. „Wäre ich doch rechtzeitig ausgestiegen, ich hab‘ es doch kommen sehen“ ist deswegen ein Satz, der zurzeit häufig zu hören ist.
Ein gewaltiger Bärenmarkt hielt Gold seither drei Jahre lang gefangen und man muss sich heute wundern, wo all diese kritischen Stimmen geblieben sind. Wenn es stimmt, dass eine überbordend optimistische Stimmung sich erst neutralisieren muss, bevor ein neuer Aufschwung beginnen kann, dann ist Gold bereit, wieder zu steigen.
Der Rückblick auf das Börsenjahr 2015 zeigt, dass es unter dem Strich und damit - allen zwischenzeitlichen Höhen und Tiefen zum Trotz - ein wirklich gutes war. Beim DAX steht ein sattes Plus von 9,56 Prozent für 2015 zu Buche, macht vier Rallye-Jahre in Folge, und den Endstand von 10.743,01 Punkten hatten zu Beginn des Jahres schon einige Analysten so oder ähnlich auf dem Zettel.
Showdown in Frankfurt. Die Hoffnung, dass EZB-Präsident Mario Draghi die Geldpolitik noch weiter lockern würde, hat sich nicht erfüllt. Die Finanzmärkte reagierten enttäuscht. Der DAX geht in die Knie statt zur Jahresendrally anzusetzen. Der Ölpreisrutsch und die Schwäche Chinas belasten die Märkte noch dazu. Doch, ist der positive Trend damit wirklich gebrochen?
Die heutige Headline trieft nur so vor Ironie. Denn von einem Auftakt nach Maß kann in punkto Börse ja wohl überhaupt keine Rede sein. Nicht einmal „maßvoll“ würde passen, ganz im Gegenteil, eher ist das Maß bereits nach der ersten Handelswoche 2016 voll!
Die Rechnung ist einfach - wer keine Lust auf die US-Zinswende hat, der flüchtet mit seinem Kapital nach Europa, am liebsten nach Deutschland. Dank der EZB bleiben in good old Europe die Geldschleusen vermutlich weiterhin ganz weit geöffnet.
Die Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft werden getrimmt. So stellt das ifo Institut eine spürbare Abkühlung fest. Setzt man die ermittelte Einschätzung der globalen Geschäftslage und -erwartungen für das IV. Quartal 2015 zueinander in Beziehung, befindet sich die Weltkonjunktur vor allem aufgrund der eingetrübten Erwartungen in der Rezession.
Das vergangene Jahr war durchaus schwierig, krisengeschüttelt und mit unvorhersehbaren Wendungen ausgestattet. Diejenigen, die gedacht hatten, das neue Jahr würde vergleichsweise einfacher, irrten. Den Beweis hierzu lieferten die ersten Handelswochen mit einem bemerkenswerten Auf und Ab an den Börsen.
Jahreswechsel sind oftmals eine Zäsur. Ob im beruflichen oder privaten Umfeld, für viele soll sich nun etwas ändern und natürlich zum Positiven. Hält die Routine Einzug im neuen Jahr, sind manche Vorhaben schnell vergessen. Man bleibt beim Gewohnten. Das trifft auch beim Thema Geldanlage zu.
Das Börsenjahr 2015 war sicherlich für jeden Anleger - ob groß oder klein - ein Jahr, das in die Kategorie „spannend und volatil“ einzuordnen ist. Ein kleiner Rückblick für den deutschen DAX zeigt auf, wie heiß es herging. Das neue Handelsjahr 2016 dürfte nicht langweiliger werden.
Insbesondere in der Zeit kurz vor Sylvester bevorzugen die Menschen doch wohl eher den Champagner und lassen die schönen Augenblicke des zurückliegenden Jahres noch einmal mal an sich vorüberziehen. Obwohl wir Deutschen landläufig doch mehr als ein Volk der Nörgler abgestempelt werden, sollten wir durchaus auch mal innehalten und eine Standortbestimmung vornehmen.
Anlageentscheidungen können eine Herkulesaufgabe sein. Die Finanzmaterie ist oft dröge und sperrig. Nicht unbedingt ein Vergnügen. Hinzu kommt, dass in den vergangenen Jahren immer neue Länder, Themen, Regionen und Branchen den Anlegern in Form von Produkten zugänglich gemacht wurden. Das eröffnet Chancen, birgt mitunter aber auch Risiken.