Die zugegebene Manipulation der Abgaswerte von Diesel-Fahrzeugen in den USA ist ein ernstes Vergehen. Doch dies wird auf Dauer weder am Vertrauen in die deutsche Ingenieurskunst rütteln, noch den Wert des Gütesiegels „Made in Germany“ zerstören und auch nicht den Zusammenbruch des Weltkonzerns VW herbeiführen.
Es gibt Zeiten, da kommt es knüppeldick, es gilt Murphys Gesetz, wonach alles, was schiefgehen kann, auch tatsächlich schiefgeht. Das spüren im III. Quartal auch deutsche Aktien. Banken, Versicherungen und Versorger sind fundamental angeschlagen. Dies allein wäre schon belastend genug für den DAX...
Die Entscheidung der US-Notenbank, den Leitzins am 16. September nicht anzuheben, wird der Wirtschaft schaden. Mit den wachgerüttelten Animal Spirits entsteht der allgemeine Eindruck, dass das Wachstum in den USA gefährdet ist. Kurzum: Die angefachte Verunsicherung droht in Folge auch die Wirtschaft zu belasten.
Mit massiven Zinserhöhungen zwischen Sommer 2004 und Sommer 2006 wollte die Fed die außer Rand und Band geratene Immobilienblase wieder in die Realität zurückholen. Schließlich hatte diese „erfolgreiche“ Zinsmission nicht nur die Immobilienblase ruiniert, sondern um ein Haar auch fast das gesamte Finanzsystem.
An den Börsen hat sich die Lage inzwischen wieder etwas beruhigt, die meisten Indizes sind in eine Seitwärtsbewegung übergegangen. Es herrscht also Nachdenkpause, und das gibt uns die Gelegenheit, die aktuelle Situation zu reflektieren. Auslöser der Turbulenzen war China, und von dort kommen erst einmal ermutigende Impulse.
Der VW-Skandal geht in die Verlängerung. Das Thema wird uns wohl noch lang begleiten. Interessant ist ja vor allem, ob VW-Fahrzeuge größere Dreckschleudern sind als Fabrikate anderer Marken. Bislang hat die von uns kontaktierte VW-Presseabteilung noch keine Vergleichswerte gefunden.
Das Verwirrspiel der Fed um die Zinswende geht in die nächste Runde. Nachdem noch auf der Fed-Sitzung in der letzten Woche ehemalige Falken der Fed zu weißen Tauben wurden, hat US-Notenbankpräsidentin Yellen jetzt wieder ein Signal für eine Zinserhöhung zum Jahresende gegeben. Neben dieser Verunsicherung leidet der deutsche Aktienmarkt unter hausgemachtem Ungemach. Gleich vier Branchen bereiten den Anlegern sorgen.
Es mutet fast schon befremdlich an. Die Liebe der Deutschen zu ihrem Sparbuch. Die Anleger schätzen den Sicherheitsfaktor und in der Vergangenheit war es zudem durchaus einträglich, das Ersparte auf dem Konto einfach liegen zu lassen. Diese Zeiten sind vorbei.
Egal, wohin der sorgenvolle Blick sich derzeit wendet, es gibt kein Entrinnen! Die Krisenherde in Politik und Wirtschaft sind mittlerweile so ausgeprägt, dass selbst die optimistischste Frohnatur nicht umhin kommt festzustellen: Wir haben ein Problem!
Seit der Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen am 16. September nicht anzuheben, wächst in den USA die Sorge vor einer nahenden Wirtschaftsflaute. Jeder Indikator wird an der Wall Street auf die Waagschale gelegt.
Vom goldenen Herbst kann aktuell an der Börse noch keine Rede sein. Deutsche Aktien sind zuletzt in einem Tempo abgerutscht, das sich viele Marktteilnehmer bis vor kurzem so nicht vorstellen konnten und wir seit der europäischen Staatsschuldenkrise nicht mehr gesehen haben.
Wir wissen, dass eine US-Rezession durchschnittlich alle fünf Jahre auftritt und etwa ein Jahr dauert. In der jüngeren Vergangenheit hat sich der Abstand zwischen den Rezessionen etwas vergrößert. Der Beginn der letzten Rezession jährt sich im Dezember 2007 zum siebten Mal. Allein schon aus statistischen Gründen wäre innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre eine US-Rezession fällig.
Der Kursrückgang der vergangenen Wochen wird teilweise bereits als Börsencrash bezeichnet. Mit Blick auf die Entwicklung unseres Value-Trading-Depots, das im laufenden Börsenjahr immer noch mit mehr als 20 Prozent im Plus liegt, können wir nur sagen: Eine feine Performance nach einem Crash.
Wann die Zinsen nun steigen oder nicht steigen werden, ist nicht das Problem. Was die Wall Street paralysiert ist dagegen die Diskussion, wann es soweit sein wird. In der Zwischenzeit wird jeder ach so unwichtige Wirtschaftsindikator auf die Waagschale der Daytrader gelegt - und das nicht nur in den USA - sondern global.