Wie bei der Papstwahl wird auch in Berlin früher oder später weißer Rauch aufsteigen. Angela Merkels GroKo 2.0 wird schon deshalb kommen, weil alle Parteivorsitzenden von CDU, CSU und SPD nach ihren hundsmiserablen Wahlergebnissen, dem Scheitern von Jamaika und der Wankelmütigkeit Pro- oder No-GroKo angeschlagen sind. Um keinen politisch unschönen Abgang zu riskieren, werden sie ihre letzte Chance nutzen, um nicht zu frühzeitig ihren Hobbies nachzugehen.
Rosenheim. Da war doch was? „Out of Rosenheim“ - einer der bekanntesten deutschen Kinofilme aus dem Jahr 1987. Danach kannte jeder die oberbayerische Stadt im Alpenvorland. Nun hat sie eine Attraktion mehr, auf die die mehr als 60.000 Einwohner stolz sein können. Deutschlands erstes Börsenmuseum.
Mit Steuersenkungen wird die US-Wirtschaft entlastet. Vor allem die Unternehmensseite profitiert. Über Umsatz- und Gewinnsteigerungen gewinnt damit der Fundamentalismus an Aktieneinfluss. Aber war die Steuerreform nicht erwartet worden? Ist sie also schon in den Kursen eingepreist? Überhaupt, könnte ein steuersenkungsbedingt höheres Wirtschaftswachstum die Fed auf den Plan rufen, die über eine restriktivere Zinspolitik die Aktienstimmung stark drückt?
Nach einer langen Erfolgsserie befürchten DAX-Anleger, dass nun die Zeit für eine Kurskorrektur gekommen sein könnte. Allerdings spricht einiges dafür, dass es längst noch nicht so weit ist, die Rekordjagd für beendet zu erklären.
Neben einer grundsätzlich konjunkturfreundlich bleibenden US-Notenbank kommen der US-Wirtschaft 2018 zusätzlich Steuersenkungen zugute. Bereits die bis 2025 begrenzten steuerlichen Entlastungen der privaten Haushalte von 1 Bill. US-Dollar stabilisieren die Binnenkonjunktur. Vor allem aber profitieren die USA von der markanten und permanenten Senkung der Unternehmenssteuern von 35 auf 21 Prozent.
Auf ihren Notenbanksitzungen verhalten sich Fed und EZB erwartungsgemäß und damit Finanzmarkt-schonend. Anlegerfreundlich fallen daneben auch die Ausblicke aus. Während sich die Fed nur auf den ersten Blick restriktiv zeigt, muss in Europa auch angesichts politischer Risiken wie den Nationalwahlen in Italien niemand Angst vor einer Zinswende der EZB haben.
Trump kann doch noch mehr als tweeten. Er hat eine Steuerreform durchgepaukt, die mit der Senkung von Unternehmenssteuern „Schmackes“ hat. Mit dann reduzierten unter dem Durchschnitt der großen Industriestaaten liegenden Steuersätzen wird der US-Wirtschaftsstandort attraktiver. Bleibt vom Brutto mehr Netto übrig, wird das amerikanische Firmen animieren, mehr im Heimat- und weniger im Ausland zu investieren.
Die europäischen Aktienmärkte mussten zuletzt einiges über sich ergehen lassen: Der Konflikt in Nahost, die kontroverse Debatte über US-Steuersenkungen und nicht zuletzt die gescheiterte Bildung einer neuen Bundesregierung. Doch mit der weiterhin nicht wirklich restriktiven Geldpolitik und der soliden Weltkonjunktur verfügen Aktien über zwei stabile Standbeine.
Zuletzt drehte sich an den Börsen alles um die Jahresend- bzw. Weihnachtsrallye. So richtig freuen konnte man sich in dieser Hinsicht bisher jedoch nur an der Wall Street. Trotzdem stehen die Chancen gar nicht so schlecht, dass der DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) bald auch wieder durchstarten kann.
Es ist die Zeit der Wörter des Jahres. Was könnte wohl das Börsenwort des Jahres 2017 sein? Ich schlage „Risikounbekümmertheit“ vor. Denn obwohl überall Risiken lauern, schweben - ähnlich wie bei Peter Schillings Major Tom „Völlig losgelöst von der Erde“ - die Aktien völlig schwerelos.
Die Regierung in Peking kühlt die überhitzten chinesischen Kreditmärkte deutlich ab. Muss man sich also um China, damit um die Weltkonjunktur Sorgen machen? Stellen die verlängerten Ölförderkürzungen der Opec ein rohstoffseitiges Inflationsrisiko und damit ein Argument für eine restriktivere Notenbankpolitik dar? Apropos Geldpolitik, bislang gilt der neue Fed-Chef Jerome Powell als ziemlich unbedarft. Drohen zinspolitische Risiken für die Aktienmärkte?
Ausgerechnet Deutschland, das jahrzehntelang der politische Fels von Gibraltar in Europa, wenn nicht sogar weltweit war, steht nach dem Jamaika-Aus politisch instabil da. Selbstverständlich ist eine stabile Regierung erstrebenswert. Deutschland ist ja nicht irgendein Operettenstaat, sondern die viertgrößte Wirtschaftsnation der Welt, die geopolitisch ebenso an Bedeutung gewonnen hat.   Â