Nach Abschluss der Übernahme von Telekom Austria (WKN 588811) will der neue Mehrheits-eigentümer América Móvil den Konzern auf Wachstum trimmen. „Das wichtigste Ziel ist Umsatzwachstum. In den vergangenen Jahren ist die Telekom Austria geschrumpft“, sagte Mitte Jänner América Móvil-Finanzvorstand Carlos Garcia Moreno zur Wochenzeitschrift News. „Der Gewinn wächst mit dem Umsatz mit, wenn man die Kosten im Griff hat. Und dafür werden wir sorgen“, so Moreno.
Bei der Telekom Austria (WKN 588811) läuft es nicht rund. Schaut man sich die aktuellen Zahlen an und berücksichtigt zudem die für Privatanleger zunehmend schwierige Aktionärsstruktur dürfte man auf dem aktuell hohen Kursniveau am besten leise servus sagen. Die nahende Kapitalerhöhung macht zudem wenig Lust auf weitere Experimente. Das Kurspotenzial dürfte inzwischen ausgeschöpft sein.
Bis zum 16. Oktober konnten Nachzügler ihre Telekom Austria-Aktien (WKN 588811) zu 7,15 Euro je Stück América Móvil andienen. Schon in der regulären Übernahmefrist war der Konzern des Milliardärs Carlos Slim in den Besitz von knapp 51 Prozent der Anteile gelangt. Da die Österreichische Staatsholding ÖIAG 28,4 Prozent hält, ist aber bereits jetzt klar, dass ein Teil der Stücke wieder auf den Markt kommen wird.
Carlos Slim, der laut Magazin "Forbes" reichste Mann der Welt will nun bei der Telekom Austria (WKN 588811) groß einsteigen und sich mit einer 21-prozentigen Beteiligung zum zweitgrößten Aktionär nach dem österreichischen Staat aufschwingen. Dies stellt einen weiteren Schritt in dem Versuch dar, sich mit seinem Mobilfunk-Konzern America Movil in Europa zu etablieren. Bereits Mitte Mai verkündete der nach eigenen Angaben führende Mobilfunk-Anbieter in Lateinamerika, dass er seinen Anteil am niederländischen Telekommunikations-Unternehmen KPN (WKN 890963)auf rund 28 aufstocken wolle. Nun also der Weg nach Austria...
Die Serie an negativen Nachrichten bei Telekom Austria (WKN 588811) reißt nicht ab. Der Konzern teilte mit, dass bei seiner bulgarischen Tochtergesellschaft Mobiltel eine Wertminderung in Höhe von circa 400 Mio. Euro fällig wird. Das neue Finanzloch wird der Telekom heuer einen massiven Verlust bescheren.