Der DAX knackte mit Verve die 13.000er-Barriere, nachdem die Kurse sich endlich von der markanten Volumenspitze rund um 12.500 nach oben abdrücken konnten. Der Schwung war so groß, dass es auch gleich für einen ersten Angriff auf die nächste Hürde bei 13.200 Zählern reichte. Aber...
Der DAX dümpelte zunächst eher orientierungslos um die 200-Tage-Linie herum, doch genau in diesem Quergeschiebe bauten die Blue Chips offenbar ordentlich Bewegungspotenzial auf, das sich am Donnerstag in einem satten Kurssprung (+2,8%, mit einem Endstand bei 12.609 Punkten) auf der Oberseite entlud.
Nachdem am Pfingstmontag noch feiertagsbedingt pausiert wurde, marschierte der DAX an den beiden darauffolgenden Tagen erst über die 12.000er-Barriere und anschließend auch noch über den GD200 direkt darüber.
Es ging abwärts mit den deutschen Blue Chips. Die am Montag ins Stolpern und am Dienstag nicht aus dem Quark kamen. Richtig unschön wurde es dann zur Wochenmitte.
Auch wenn es immer unwahrscheinlicher wird, kann die Möglichkeit einer Bärenmarktrallye noch nicht vom Tisch bzw. beiseite gewischt werden.
Für den Dow Jones war das eine rundum gelungene Woche, denn die US-amerikanischen Blue Chips arbeiteten sich in kraftvollen Etappen bis auf ein neues Monatshoch.
Eine weitere Woche im Jahreskreis 2020 nähert sich ihrem natürlichen Ende, und auch diesmal war allerlei Kurioses geboten. So wurde das Rettungspaket für die Lufthansa abgesegnet, womit die Airline vor der harten Sanierung in der Insolvenz gerettet werden konnte. Und dann war da noch Wirecard.
Da stehen für diese Woche 11.813 Punkte als Hochpunkt im DAX zu Buche, damit hat der Index seit der vergangenen Ausgabe roundabout 800 Zähler aufgesattelt. Und dabei neben dem offenen Gap vom 9. März auch gleich die 11.500er-Marke kassiert.
Nachdem der DAX seit seinem Top Mitte Februar binnen vier Wochen fast 40% an Wert einbüßte, mutet die anschließende Erholung - ebenfalls innerhalb von rund vier Wochen - um fast 30% als klassische Bärenmarktrallye an.
Am Montag schraubten sich die deutschen Blue Chips bis auf das amtierende Juli-Hoch bei 12.843 Punkten, mehr war aber - wieder einmal - nicht drin.
In einem heftigen Kursrutsch (befeuert übrigens von Fed-Chef Powell, der dem V-förmigen Erholungsszenario am Mittwochabend eine Absage erteilte) krachten die DAX-Notierungen am Donnerstag unter alle trendrelevanten Haltelinien (= Volumenspitze, GD200, 12.000er-Schwelle) und schlugen bei 11.870 Punkten auf.
Mit einem fulminanten Kurssprung (+5,7%) schossen die Notierungen am Montag über die 11.000er-Barriere und setzten sich auch gleich oberhalb der runden Tausendermarke fest. Die wurde in den Folgetagen zwar noch ein wenig geprüft, erwies sich aber zunächst (!) als brauchbare Unterstützung.
Sofern die runde 11.000er-Marke im DAX erneut geknackt wird, wäre im Anschluss wieder (fast) alles beim Alten: nächstes Kursziel dann das bereits erwähnte Aprilhoch, danach würden das 2019er-Augusttief bei 11.266 sowie die obere Kante der offenen Kurslücke vom 9. März bei 11.447 Zählern ins Fadenkreuz der Bullen rücken.