Bevor die beiden X-perten sich in die sicher wohlverdiente Sommerpause verabschieden, blicken sie heute nochmal gen Osten und beleuchten die Chancen und Risiken der chinesischen Firma BYD.
Einen Fehlstart in die neue Börsenwoche erwischte ohne jeden Zweifel Daimler. Gerade noch auf Erholungskurs in Richtung 50-Euro-Schwelle unterwegs, brachen die Papiere nach einer neuerlichen Gewinnwarnung fast 4% ein. Aus charttechnischer Sicht ist das durchaus ein Warnsignal, denn damit bildet sich nun ein umgekehrtes Flaggenmuster heraus. Das ist aber noch nicht alles.
Nach über 13 Jahren an der Konzernspitze von Daimler trat Dieter Zetsche mit dem Ablauf der jüngsten Hauptversammlung als Daimler-Vorstandschef zurück.
Nicht nur der Elektrobauer Tesla sorgt derzeit an den Märkten für Aufsehen, auch sein chinesisches Pendant BYD steht im Fokus der Anleger. Dabei beschränkt sich BYD nicht nur auf Elektroautos, sondern stellt auch Elektro-Doppeldeckerbusse, Gelenkbusse, Gabelstapler und viele andere fahrende Untersätze ebenso wie Batterien selbst her.
Mit dem Mercedes-Benz EQC steigt Daimler nun so richtig in den Elektroautomarkt ein. Andere Unternehmen sind wesentlich weiter. Zum Beispiel der kalifornische Elektrowagenbauer Tesla. Doch dies bedeutet nicht, dass die Schwaben nicht zu einem erfolgreichen Überholmanöver ansetzen könnten.
Was ist bloß mit den deutschen Autobauern los? Nachdem US-Präsident Trump bei den angedrohten Strafzöllen auf EU-Automobile (vorerst) einen Rückzieher machte, drehte der DAX richtig auf und marschierte direkt über mehrere Widerstände. Und die deutschen Autobauer?
Hand auf's Anlegerherz: Sollten kluge Investoren derzeit die Aktie von BMW ins Depot nehmen? Schließlich ist die Liste der Probleme ellenbogenlang: der Diesel-Skandal, Fahrverbote, drohende Strafzölle, ein schwache Weltkonjunktur, ein (nun) Ex-Chef - Harald Krüger - ohne rechtes Fortune und natürlich der Konzernumbau auf die Bedürfnisse der Mobilität von morgen und übermorgen.
Die Daimler-Aktie macht es gerade richtig spannend - am gestrigen Donnerstag kippten die Papiere, die zudem ex Dividende gehandelt wurden, ansatzlos unter die 48-Euro-Haltelinie zurück. Dabei wurde nicht nur ein riesiges Gap in den Chart gerissen, sondern auch gleich das Februartief auf den Prüfstand gestellt.
Volkswagen zeigte sich von den jüngsten Marktturbulenzen unbeeindruckt und legte einen überraschend positiven Start in das Geschäftsjahr 2019 hin. Allerdings ist es alles andere sicher, dass es so positiv weitergehen wird. Schließlich kommen die ganz großen Herausforderungen auf VW und andere Branchenvertreter erst noch zu.