Wirecard - damit werden in vielen Jahren nicht wenige Anleger die tiefroteste Aktienposition in ihrem Depot verbinden, die sie jemals hatten. Doch der Bilanz-Skandal um die Luftbuchungen in Höhe von fast zwei Milliarden Euro ist nur einer von vielen, die es in der jüngsten Börsenzeit gab. marktEINBLICKE über gefälschte Bilanzen, Daten und Spekulationsgeschäfte.
Seit Dienstag ist es nun offiziell: Die comdirect - das Urgestein unter den deutschen Direktbrokern - verschwindet nach rund zwei Jahrzehnten vom Kurszettel. Still und leise durch eine Online-Hauptversammlung. Quasi durch die Hintertür, das Ganze mit starker Reduzierung der Anlegerrechte. Das kommt nicht überall gut an. Auch nicht beim „ADAC für Aktionäre" - kurze marktEINBLICKE mit DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler.
Wir leben in besonderen Zeiten. Eigentlich wollten wir den folgenden Satz nie lesen: Ein neuartiges Virus hat nicht nur die Börsen voll im Griff, sondern verändert auch unser gesamtes Alltagsleben. Doch das Coronavirus Sars-CoV-2 zeigt uns auf eindrückliche Art und Weise die Grenzen auf. Dennoch sollten wir mit Optimismus in die Zukunft schauen.
Die Furcht vor dem Coronavirus spielt an der Börse derzeit nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich im Januar konnte kurz ein bemerkbarer Knick in der Stimmung festgestellt werden. Die Bullen haben sich bislang als Virusresistent erwiesen. Der Rekordkurs der letzten Monate konnte bis in den Februar hinein eine fulminante Fortsetzung finden. So gesehen steht es jetzt 1:1 beim Kampf Coronavirus gegen Börsenbullen.
Der US-Finanzinvestor Cerberus fordert in einem Brief an den Aufsichtsrat Deutschlands zweitgrößter Privatbank einen Kurswechsel. Welche konkreten Maßnahmen gefordert werden, ist bislang noch unklar. Die Commerzbank-Aktie konnte sich in den vergangenen Monaten deutlich erholen. Neue Kaufsignale liegen in der Luft.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. das ifo-Geschäftsklima, die Maßnahmen der EZB, mögliche wirtschaftspolitische Paradigmenwechsel, die Lage der deutschen Banken in der Coronakrise. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Daimler, Vonovia, Deutsche Wohnen, Thyssenkrupp, Scout24, HelloFresh, init.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Strafzölle im Handelskrieg, der Ölpreiskrieg, ein möglicher Deflationsschock der deutschen Banken, die Geldpolitik der EZB sowie die Kurzarbeiterregelung. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Deutsche Bank, Continental, Schaeffler, Symrise, Manz, bet-at-home.com, Novartis, Credit Suisse, UBS, Tesla.
Auch die Portfolios bekannter Investoren wie Warren Buffet, Ray Dalio oder Carl Icahn wurden von der Wucht der Corona-Krise getroffen. Sie können solche sogenannten „Schwarzen Schwäne“ genauso wenig vorhersagen wie Kleinanleger. Sie behaupten aber auch nicht, dass sie es könnten. Was sie jedoch besonders gut können, ist Ruhe zu bewahren. Ihre Erfahrung lehrt sie, dass solche Phasen vorbeiziehen und sogar interessante Gelegenheiten für die Zukunft bereithalten.
Die Bullen haben in den vergangenen Wochen klar die Oberhand behalten können. Trotz der erschütternden Bilder aus London und New York scheinen die negativen Effekte aus der Corona-Krise an der Börse ausgeblendet zu werden. Der Grund ist schnell gefunden: Die „All-in“-Politik der Notenbanken. Die Hoffnung ist groß, dass die drohende Weltrezession durch die Politik des billigen Geldes rasch beendet werden kann. Doch kann das überhaupt gelingen?
Eigentlich ist es keine Überraschung, dass die Aktie eines Immobilien-Finanzierers im Corona-Börsencrash massiv unter die Räder kommt, denn niemand kann sagen, ob die Schuldner ihren Verpflichtungen, weil zum Beispiel Mietzahlungen ausbleiben, tatsächlich nachkommen können. Doch das Geschäftsmodell der Aareal Bank sieht etwas anders aus.
Das Coronavirus hat nicht nur die Finanzmärkte fest im Griff. Die aufziehende Pandemie führt den westlichen Gesellschaften vor Augen, wie anfällig ein Gemeinwesen trotz aller technischen Möglichkeiten immer noch ist. Diese Ungewissheit äußert sich u.a. in Hamsterkäufen in Supermärkten und anderen panischen Reaktionen. Auch an der Börse. Es agieren eben nun mal Menschen.
Zu Zeiten des Kalten Kriegs rangen Kapitalismus und Kommunismus um die Macht. Ersterer setzte sich bekanntlich durch. Beliebt ist das System der Marktwirtschaft dennoch nicht. In vielen Ländern, darunter auch in Deutschland, lehnen viele Menschen heute den "Kapitalismus" ab. Warum eigentlich?