Um China ist es zuletzt wieder still geworden. Der Yuan wertet nicht weiter ab und der Markt ignoriert schlechte Wirtschaftsdaten. Das täuscht darüber hinweg, dass China nach wie vor stark um Wachstum kämpfen muss.
11.000 Punkte und die aus technischer Sicht viel wichtigere 200-Tage-Linie bei rund 11.070 Punkten - beide Marken nimmt der Deutsche Aktienindex zum heutigen Handelsstart ganz locker mit einem Sprung. Verteidigt der deutsche Leitindex diese Hürden bis zum heutigen Handelsschluss, könnte heute die Oktober-Rally nach einer Pause in eine Jahresendrally übergehen.
Erstens kommt es an der Börse meist anders, und zweitens als man denkt, kann man nach den ersten beiden Handelstagen dieser Woche und nach den Terroranschlägen konstatieren. Der Schock von Paris ist abgehakt, und viele, die etwas anderes erwartet hatten, werden jetzt auf dem falschen Fuß erwischt und treiben die Rally mit an.
Nach dem gescheiterten Ausbruchsversuch über die wichtigen Hürden 200-Tage-Linie und Abwärtstrendkanal ist der Deutsche Aktienindex wieder in seinen Seitwärtstrend der vergangenen vier Wochen zwischen 10.600 und gut 11.000 Punkten zurückgekehrt. Hierfür die Schuld allein dem Zwischenfall im Nahen Osten um den abgeschossenen Kampfjet zu geben, wäre aber zu kurz gegriffen.
Einerseits eine menschliche Tragödie und deshalb bitter, andererseits senden gerade die Börsen in dieser Situation ein positives Signal aus: Es zeigt sich ein weiteres Mal, dass politische Börsen kurze Beine haben, und speziell jetzt sich die Märke nicht nachhaltig von den Attentaten erschüttern lassen.
Der Deutsche Aktienindex setzte heute zum Sprung über die Abwärtstrendlinie vom Allzeithoch und den 200-Tage-Durchschnitt an, ist kurz vor Schluss aber wieder unter diese technisch wichtige Hürde gefallen. Damit ist zwar theoretisch der Weg für die Fortsetzung der im Oktober schon gestarteten Jahresendrally frei.
Die Wirtschaftslage der asiatischen Schwellenländer ist bedenklich. Doch erstmals seit April 2015 gehen die vom Finanzdatenanbieter Sentix befragten Analysten nicht mehr von einer Fortsetzung der Lethargie aus. Niederschlag findet diese Entwicklung in dem Versuch einer Bodenfindung an den Rohstoffmärkten.