Die Bank of England (BoE) hob den Leitzins überraschend um 0,50 Prozentpunkte an und erhöhte das Tempo im Kampf gegen die Inflation.
Die Anzeichen für ein erneut negatives Wirtschaftswachstum in Deutschland und der gesamten Eurozone im zweiten Quartal 2023 verdichten sich.
Neben der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) wird auch die Bank of Japan (BoJ) den künftigen geldpolitischen Kurs festlegen.
Geopolitische Risiken, eine hohe Inflation, steigende Leitzinsen sowie Sorgen um eine schwache Konjunktur machen den Märkten zu schaffen.
An den Aktienmärkten dürften in den kommenden Monaten positive Impulse von der Geldpolitik ausbleiben. Gleiches gilt für das Verhältnis von Euro und US-Dollar.
Der DAX, die größten Unternehmen des EURO STOXX 50 und der S&P 500 haben im ersten Halbjahr 2023 ein Kursplus von knapp 16 Prozent verzeichnet.
Vorerst erwarten wir für die Kapitalmärkte keine Entlastung vonseiten der überwiegend restriktiv agierenden Notenbanken wie Fed, EZB oder BoE.
Die deutsche Industrie hat mehr als nur eine Konjunkturdelle zu meistern. Sie muss vielmehr einen strukturellen Veränderungsprozess vollführen.
Bei den jahrelang gestiegenen Immobilienpreisniveaus ist die Anpassung nach der historisch beispiellosen Zinswende vieler Notenbanken noch in vollem Gange.
Christine Lagarde wohl auch nach der absehbaren Leitzinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte – eventuell sogar 0,50 – in dieser Woche keine Entwarnung geben.
Der ifo-Index und die S&P Global-Einkaufsmanagerindizes zeichneten zuletzt das Bild einer sich weiter abschwächenden Konjunkturdynamik.
Die Prognosen der OECD untermauern mit 2,7 Wachstum für 2023 (und 2,9 für 2024) die Aussicht auf eine vorerst schwache globale Konjunkturdynamik.
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer Rezession, nachdem das Wachstum für das 1. Quartal auf -0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal revidiert wurde.
Es fehlt der Industrie für die kommenden Monate noch an Folgeaufträgen, um die Produktion wieder deutlich hochzufahren. Damit bleibt eine leichte Rezession weiterhin möglich.
Auch wenn derzeit eine größere, gar globalen Finanzkrise unwahrscheinlich ist, müssen die Notenbanken die Stabilität des Finanzsystems im Blick behalten.