Das Gesamtbild lässt eine entschlossene Reaktion der US-Notenbank in der morgigen Sitzung mit einem Zinsanstieg um 0,75 Prozentpunkte erwarten.
Aktuell erscheinen alle möglichen, derzeit absehbaren positiven Markteinflüsse bereits weitgehend eingepreist zu sein - immerhin notieren mittlerweile nicht mehr nur die US-Aktienindizes, sondern auch der DAX auf einem Allzeithoch.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geht in ihrem aktualisierten „Economic Outlook“ von einem diesjährigen Einbruch der Weltwirtschaft um 4,2 Prozent aus.
Der Welthandel ist einer der anschaulichsten Gradmesser der weltwirtschaftlichen Aktivität. Gemäß der aktuellen Daten des „CPB World Trade Monitor“ erholte sich das Welthandelsvolumen im September weiter - im Vergleich zum August sogar um 2,1 Prozent.
Trotz der deutlichen wirtschaftlichen Erholung im 3. Quartal verdeutlichten beim jährlichen Notenbankforum der Europäischen Zentralbank in der vergangenen Woche sowohl EZB-Präsidentin Christine Lagarde als auch der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, die weiterhin bestehenden konjunkturellen Risiken.
Die weiterhin hohen Energiekosten bleiben ein wesentlicher Belastungsfaktor für die Konjunktur im Winterhalbjahr. Was heißt das für Deutschland?
Es scheint, als hätten EZB-Präsidentin Lagarde und US-Notenbankchef Powell, zurecht immer wieder auf die bestehenden coronabedingten Konjunkturrisiken hingewiesen.
Die EZB hat die Erwartungen an ihre angekündigten weiteren expansiven Schritte sehr hoch geschraubt und diese mit den Beschlüssen der heutigen Ratssitzung weitgehend erfüllt.
Die Einkaufsmanagerindizes zeigen angesichts der Corona-Krise sehr unterschiedliche Entwicklungen. Während in den USA ein zunehmender Preisdruck zu beobachten ist, muss man in der Eurozone einen Rückschlag hinnehmen.
Im Sommer hatten die fünf Wirtschaftsweisen noch einen BIP-Rückgang von 6,5 Prozent für dieses Jahr vorhergesagt - jetzt sehen sie das Minus nur noch bei 5,1 Prozent. Für 2021 ist ihre Prognose aber pessimistischer: Nur noch 3,7 Prozent statt 4,4 Prozent Wachstum.
Das sich rasant verändernde wirtschaftliche Umfeld im laufenden Jahr sorgte laut Carsten Mumm für regelmäßige Korrekturen der Wachstums- und Inflationsprognosen von Volkswirten.
Im kommenden Jahr werden die wesentlichen kapitalmarktrelevanten Faktoren zweifelsohne der Verlauf der Corona-Pandemie, der Pfad der wirtschaftlichen Erholung nach der globalen Rezession 2020 sowie die geldpolitische Ausrichtung der Notenbanken sein.
Die wirtschaftliche Erholung gerät im 4. Quartal erneut ins Stocken. Wir rechnen sowohl für die Eurozone als auch für Deutschland mit negative Wachstumsraten zum Jahresschluss.
Während sich Chinas Volkswirtschaft weiterhin von der Corona-Rezession erholt und das Vorkrisenniveau schon fast wieder erreicht wurde, erleiden viele europäische Staaten - aufgrund der erneuten Shutdown-Maßnahmen - einen wirtschaftlichen Rückschlag.
Der Wahlsieg Joe Bidens bei den US-Präsidentschaftswahlen hat für eine Erleichterungs-Rallye an den internationalen Aktienmärkten gesorgt.