Auch drei Tage nach der US-Präsidentschaftswahl ist diese noch nicht entschieden.
Die Corona-Pandemie bleibt der wesentliche Einflussfaktor für den Verlauf der globalen wirtschaftlichen Erholung.
Die inzwischen in weiten Teilen Europas exponentiell steigenden Infektionszahlen - mit teilweise neuen Höchstständen - dürften die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland belasten.
Ein plötzlicher und starker Inflationsschub bleibt das größte Risiko für die Weltwirtschaft und die Kapitalmärkte, denn die Notenbanken müssten in dieser Situation die Zinsen deutlich anheben.
Obwohl die Coronavirus-Pandemie ihren Ursprung in China hatte, könnte das Land am Ende sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen. Auch weil die USA in einigen Bereichen ihren Führungsanspruch offenbar freiwillig abgeben wollen. Stichwort: WHO. Auch die chinesischen Unternehmen könnten am Ende Corona-Profiteure sein. Insbesondere die Firmen aus einer Branche.
Am Wahltag schien an den Kapitalmärkten bereits ein klarer Sieg Joe Bidens - inklusive einer demokratischen Mehrheit im Senat - eingepreist zu werden.
Es bleibt vorerst bei der Konsolidierungstendenz an den internationalen Aktienmärkten.
Die schnelle COVID-19 Genesung scheint die Umfragewerte des US-Präsidenten nicht signifikant zu stützen.
Während zuletzt vor allem die Notenbanken im Mittelpunkt des Anlegerinteresses standen, richtet sich der Fokus in dieser Woche auf klassische Frühindikatoren für die konjunkturelle Entwicklung.
In dieser Woche steht die Vorstellung der Ergebnisse der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank durch EZB-Präsidentin Lagarde im Fokus.
Eine Woche vor der Präsidentschaftswahl in den USA, die für viele globale Themen richtungweisenden sein wird, ist die Berichterstattung darüber zuletzt deutlich in den Hintergrund gerückt.
Würde sich die Welt nicht gerade im Griff der Corona-Krise befinden, wäre die am 3. November anstehende Präsidentschaftswahl in den USA das Top-Ereignis des zweiten Halbjahres.
In der letzten Woche zeichnete sich sowohl beim ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland als auch bei den globalen Markit-Einkaufsmanagerindizes eine Zweiteilung der wirtschaftlichen Entwicklung ab.
Die geldpolitische Ausrichtung der Notenbanken bleibt weiterhin ein bestimmender Faktor für die Kapitalmärkte.
Die realwirtschaftliche Erholung setzt sich global weiter fort. Unterstützt werden die Entwicklungen weiterhin von geld- und fiskalpolitischer Seite.