Die vergangene Woche stand ganz unter dem Eindruck der Korrektur. Doch eigentlich war es nur ein notwendiges Atemholen. Schließlich redet alle Welt von der Weihnachtsrallye, also muss sie ja auch noch kommen. Doch die Nachrichtenlage ist dazu etwas zwiespältig: Während der US-Arbeitsmarktbericht überraschend positiver ausgefallen ist, als erwartet, steigen die Chancen, dass die Fed noch in diesem Jahr in den Tappering genannten Ausstieg aus dem Anleihekauf startet. Doch warten wirs ab, wenn die Fed glaubwürdig sein will, muss sie nach den Daten handeln. Derweil richten sich die Blicke lieber noch auf spannende Einzelwerte.
Mit der schnellen Rückkehr in den MDAX ist für den Karbonspezialisten SGL Carbon (WKN 723530) noch längst nicht wieder alles in Butter. Immerhin blieb das Unternehmen auch im dritten Quartal deutlich in der Verlustzone, während die Umsatzerlöse stark schrumpften. Allerdings gab es zuletzt vermehrt Anzeichen, dass die Aktie der Wiesbadener ihre jüngste Erholung fortsetzen sollte.
Noch gibt es keine Lösung im US-Haushaltsstreit, allerdings scheint es am Montagabend eine Annäherung zwischen Demokraten und Republikanern gegeben zu haben, so dass wir wenigstens eine Übergangslösung bis Anfang 2014 bekommen könnten. Die DAX-Anleger freut es. Aufgrund dieser positiven Nachrichten kann das wichtigste deutsche Börsenbarometer am Dienstagmorgen ein neues Allzeithoch verbuchen.
Im September konnten die deutschen Premiumhersteller BMW (WKN 519000) und Daimler (WKN 710000) in den USA erneut große Verkaufserfolge verbuchen, während Europas Branchenprimus Volkswagen (WKN 766403) einen herben Dämpfer hinnehmen musste. Allerdings verzeichneten auch andere Autobauer rückläufige Absätze im Vergleich zum Vorjahr, da zwei Verkaufstage fehlten. Der US-Markt boomt dagegen weiterhin, so dass die jüngsten Verkaufsschwächen von VW umso schwerer wiegen.
Im Wettbewerb mit den Oberklasse‐Konkurrenten hat Daimler zuletzt Boden gutgemacht. Das schlägt sich auch in der Börsenotiz nieder. Gute Chancen verspricht eine Aktienanleihe.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. Bitcoins, die Geldpolitik von Fed und EZB und deren Auswirkungen, das Sparproblem sowie die steuerliche Förderung von Wertpapierdepots. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf BMW, ThyssenKrupp, E.ON, RWE, Sky Deutschland, Kion und Nestlé.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. der deutsche Exportwahn, das Wachstum in der EU, Behavioral Finance, sowie die kommende Aktienperformance. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Deutsche Telekom, SAP, BMW, Beiersdorf, Fresenius, Fresenius Medical Calre, SMA Solar, Holcim, Google, BlackBerry.
In den vergangenen zwölf Monaten konnten im DAX nur die Aktien von Continental und der Deutschen Post eine bessere Performance als Daimler (WKN 710000) auf das Parkett legen. Damit honorierten die Investoren die Bemühungen der Stuttgarter, die Spitzenposition im Premiumsegment der Automobilbranche zurückzuerobern. Die jüngsten Verkaufserfolge zeigen, dass Daimler mit seiner Marke Mercedes-Benz den Abstand zu Audi und BMW verkürzen konnte, allerdings wird auch die Konkurrenz nicht schlafen und das Feld schwerlich kampflos räumen. Gleichzeitig bieten die weiterhin schwächelnden Absatzzahlen in Europa nicht nur für Daimler, sondern für die gesamte Branche große Unsicherheiten.
Auch wenn die Revolution der Elektrofahrzeuge eher schleppend daherkommt und die Nachfrage speziell in Deutschland noch sehr niedrig ausfällt, sind immer mehr Hersteller, aber auch andere Marktexperten von dem langfristigen Erfolg der E-Cars überzeugt. Andernfalls hätte BMW (WKN 519000) nicht so viel Zeit und Geld in die Entwicklung seiner i-Modelle gesteckt. Ob die hohen Investitionen langfristig Früchte tragen werden, muss sich jedoch erst herausstellen.
Der Münchener Automobilhersteller BMW hatte, ähnlich wie seine Branchenkonkurrenten, mit der Absatzschwäche und dem Preiskampf in Europa zu kämpfen. Allerdings schaffte es die weltweite Nummer Eins im Auto-Premiumsegment trotz der Widrigkeiten auf dem europäischen Heimatmarkt ein starkes zweites Geschäftsquartal einzufahren und die Konkurrenz abzuhängen. Zudem könnten die Münchener bei einem Erfolg des neuen Kleinwagens i3 mit elektromotorischen Antriebs der Konkurrenz sogar noch ein Stück weiter davon fahren.
Wie gut, dass Volkswagen (WKN 766403) in den USA auf seine Premiumtöchter Porsche und Audi bauen kann. Denn auch im November konnte die Kernmarke Volkswagen Pkw alles andere als überzeugen. So richtig gut lief es zuletzt in den USA für den schwäbischen Autobauer Daimler (WKN 710000), der seinen Vorsprung im US-Premiumsegment gegenüber dem Erzrivalen BMW (WKN 519000) sogar noch ausbauen konnte. Zudem erhoffen sich die Schwaben mit dem Online-Verkauf von Neuwagen einen weiteren Wachstumsschub.
Noch ist Europas größter Autobauer Volkswagen (WKN 766403) ein gutes Stück von seinem großen Ziel der Weltmarktführerschaft entfernt. Allerdings dürfen sich die Wolfsburger nun wenigstens als das forschungsintensivste Unternehmen der Welt bezeichnen. Dabei sollen genau diese hohen Investitionen VW an die Weltmarktspitze bringen. Und wenn dieses tatsächlich wie geplant bis 2018 umgesetzt werden kann, dann wäre das Land Niedersachsen mit seiner Sperrminorität bei aktienmarktunüblichen 20 Prozent der Stimmrechte mit dabei, da der Europäische Gerichtshof (EuGH) das VW-Gesetz bestätigt hat.
Die vergangene Woche stand ganz im Zeichen des US-Haushaltsstreits. Lediglich kurzfristig wurde die Lage durch die italienische Regierungskrisenoperette überlagert. Nachdem am Freitag Bunga-Bunga-Berlusconi noch aus dem Senat flog, dürfte die italienische Regierung zumindest einige Monate Ruhe für Reformen gewonnen haben. Zeit, die den Amerikanern nicht bleibt. In nicht einmal zwei Wochen dürfte das Schuldenlimit erreicht sein.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. das OMT-Programm der EZB, Schwellenländeranleihen, Garantieprodukte und ein Marktausblick. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf BMW, Daimler, Commerzbank, ThyssenKrupp, Evotec, Morphosys, Samsung, Blackberry, Apple.
Für die Historiker unter den Börsianern bot die vergangene Woche einiges. Zuerst brach bei K+S der Kalipreiskrieg aus und dann starb mit Berthold Beitz 99-jährig “der letzte Kruppianer” und macht die Zukunft von ThyssenKrupp spannend. Doch der Reihe nach. Über den von Uralkali angezettelten Preiskrieg haben wir ja schon ausführlich geschrieben. Doch inzwischen hat sich eine zweite Baustelle eröffnet: Die DAX-Zugehörigkeit.