Der größte österreichische Baukonzern STRABAG (WKN A0M23V) hat überzeugende Halbjahreszahlen vorgelegt. Zwar zeigten sich aufgrund des Juni-Hochwassers noch keine positiven Effekte aus der Alpine-Pleite, dennoch konnte der im ATX notierte Konzern den operativen Gewinn deutlich verbessern und den Nettoverlust deutlich reduzieren. Der Aktie könnte diese Nachricht neuen Schub verleihen.
Im vergangenen Geschäftsjahr konnte der österreichische Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (SBO) (WKN 907391) noch von Überbestellungen durch seine Kunden und einem historischen Auftragsboom profitieren. 2013 muss das Unternehmen deutlich kleinere Brötchen backen, was im ersten Halbjahr zu einem deutlichen Gewinnrückgang führte. Allerdings konnte SBO nach einem schwachen Auftakt in das laufende Geschäftsjahr eine Verbesserung der Auftragslage feststellen.
Als nicht herausragend bezeichnete Unternehmenschef Georg Kapsch die jüngsten Quartalsergebnisse von Kapsch TrafficCom (WKN A0MUZU). Dabei musste der Mautanbieter trotz eines Umsatzanstiegs und Fortschritten bei einem Projekt in Weißrussland einen Verlust ausweisen.
Nach der Gewinnwarnung von RHI (WKN 874182) am Montag geht es für die Aktie mit Schwung nach unten. Auslöser hierfür sind technische Probleme bei der neu errichteten Schmelzanlage in Norwegen. Diese sollen das Ergebnis über die nächsten Monate voraussichtlich im hohen einstelligen Millionenbereich belasten. Der Feuerfestprodukte-Spezialist aus Österreich zählte in der Folge zu den schwächsten Werten im Wiener Leitindex ATX. Doch ein Ende ist derzeit nicht in Sicht. Während die Lage fundamental noch ok erscheint, sind charttechnisch die Dämme gebrochen.
Der Faserhersteller Lenzing (WKN 852927) sorgt mit seinen Halbjahreszahlen für Gesprächsstoff. Eine Überraschung wurde seitens der Österreicher nicht geboten, aber der konkretisierte Ausblick dürfte für mehr Ruhe bei der Aktie sorgen. Vom aktuellen Niveau aus kann also die Trendwende beim Weltmarktführer bei Viscosestapelfasern beginnen.
Im Kerngeschäft entwickelt, errichtet und betreibt Kapsch TrafficCom (WKN A0MUZU) vorrangig elektronische Mautsysteme, insbesondere für den mehrspurigen Fließverkehr. Ein Übergangsjahr mit großen Herausforderungen hat Kapsch TrafficCom hinter sich: Insbesondere in den ersten drei Quartalen 2012/13 waren die neuen Projekte, die der Verkehrstechnik- und Mautspezialist neu gewonnen hat, noch kaum umsatz- und ergebniswirksam. Nur ein starkes viertes Quartal verhinderte Schlimmeres.
Da müssen die Aktionäre der österreichischen Erste Group (WKN 909943) jetzt erst einmal durch. Nachdem das Institut zuletzt aufgrund schwächerer Wachstumsaussichten in Zentral- und Osteuropa seine Prognose für das Gesamtjahr 2013 nach unten fahren musste, wird der Aktienkurs durch die nun angelaufene Kapitalerhöhung weiter belastet. Für die Aktie der Erste Group ging es damit am Dienstag im Wiener Handel auf den niedrigsten Stand seit Ende 2012 nach unten und das muss noch nicht das Ende sein.
Mit seinem Angebot zur Komplettübernahme von KPN hat Carlos Slim auch die Aktie von Telekom Austria beflügelt. Kein Wunder: Da der mexikanische Milliardär an beiden Unternehmen beteiligt ist, gibt es Parallelen. Scheitert Slim bei den Niederländern, könnte er Telekom Austria ins Visier nehmen und ebenfalls eine Übernahmeofferte vorlegen, spekuliert man in Finanzkreisen. Bis dato hält Slim über seinen Mobilfunkkonzern América Móvil 22,8 Prozent an Telekom Austria.
Wenn man sich die lange Liste von negativen Einflüssen auf das Geschäft von Wienerberger (WKN 852894) im ersten Halbjahr anschaut, dann konnte der weltgrößte Ziegelhersteller kaum Erfolge verbuchen. Daher mussten die Österreicher für den Zeitraum von Januar bis Juni einen Verlust von 31 Mio. Euro ausweisen. Allerdings dürfte die zweite Jahreshälfte trotz der anhaltenden Schwierigkeiten um einiges besser ausfallen.
Im Zuge unserer Reihe Aktien 2013 hieß es, dass Wienerberger (WKN 852894) in 2013 einen Trade wert sei. Und tatsächlich konnte das Papier des Ziegelherstellers im bisherigen Jahresverlauf rund 30 Prozent an Wert zulegen. Dies war nichts weniger als die beste Performance im österreichischen Leitindex ATX in dieser Zeit. Allerdings musste das Unternehmen nun einräumen, dass es aufgrund des schlechten Geschäfts in der Ziegelsparte in wichtigen Märkten im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres unter den eigenen Ergebnis-Zielen geblieben sein dürfte. Dennoch hat die Wienerberger-Aktie nach wie die Chance auf ein ebenso starkes zweites Halbjahr.
OMV ist der größte börsenotierte Industriekonzern Österreichs. Im Bereich Exploration und Produktion ist OMV in den zwei Kernländern Rumänien und Österreich aktiv und hält ein ausgewogenes internationales Portfolio. Einen schweren Rückschlag musste in der vergangenen Woche das von der Europäischen Union unterstützte Nabucco-Projekt hinnehmen: Die geplante Pipeline wird kein Gas vom aserbaidschanischen Gaskonsortium Shah Deniz II erhalten. Auf den OMV-Aktienkurs hatte die Nabucco-Niederlage so gut wie keinen Einfluss.