Sowohl die Ölpreise als auch der DAX konnten sich kurzfristig etwas erholen. Allerdings muss es sich noch herausstellen, ob diese Erholung nachhaltig ist.
Die US-Berichtssaison hat begonnen. Um ein Viertel könnten die Bankengewinne wegen Verlusten im Ölsektor auf Jahresfrist eingebrochen sein. Ohne Impulse von der Wall Street dürfte es auch für den DAX schwer werden, die 10.000-Punkte-Marke nachhaltig zu überwinden.
Heute startet mit Alcoa (WKN 850206) traditionell die Bilanzsaison in den USA. Und die Vorzeichen könnten nicht schlechter sein. Der Datendienst Factset erwartet einen Einbruch der Quartalsgewinne der Unternehmen im S&P 500 gegenüber dem Vorjahresquartal um 8,5 Prozent.
Die Notenbanker dieser Welt haben es derzeit schwer. Sie müssen nicht nur die Märkte stabilisieren. Gleichzeitig schaut man ihnen vonseiten der Politik auf die Finger.
Nachdem der DAX in den vergangenen Tagen ordentlich Federn lassen musste, kann das wichtigste deutsche Börsenbarometer am Freitag starke Kursgewinne verzeichnen.
Die Notenbanken haben die Finanzmärkte nach den jüngsten Krisen mit ihrem beherzten Eingreifen gestützt. Doch jetzt wird insbesondere die EZB dafür kritisiert, es doch ein wenig mit der lockeren Geldpolitik übertrieben zu haben.
Gestern Abend hat der US-Aluminiumkonzern Alcoa die US-Berichtssaison zum ersten Quartal 2016 eröffnet und dabei nicht gerade überzeugen können. Und auch für die restliche Berichtssaison sind die Erwartungen relativ weit unten.
Eine nachhaltige Kurserholung ist im DAX zuletzt ausgeblieben. Allerdings wollen die Bullen noch nicht aufgeben. Zumal das Überqueren einiger wichtiger charttechnischer Marken neues Potenzial generieren könnte.
Zum Wochenschluss kann der DAX mit einer kräftigen Gegenreaktion nach dem gestrigen Abverkauf auf den tiefsten Stand seit dem 10. März noch einmal versöhnen. Beflügelnd wirkte insbesondere eine Rally der Rohölpreise.
Die heutigen Protokolle der letzten Sitzung der EZB hätten durchaus das Zeug gehabt, die Börse positiv zu beeinflussen. Allerdings hatten die wieder schwächeren Ölpreise und die Verluste an der Wall Street ein größeres Gewicht.
In diesem Umfeld präsentiert sich der DAX trotz eines schwächeren Euro weiter gehemmt. Der Index kämpft mit der Marke von 9.700 Punkten und tut sich schwer, wieder Fahrt in Richtung 10.000 Punkte aufzunehmen.
Heute sorgte der Mix aus gleich drei guten Nachrichten für eine Rally im Ölpreis: Der Rückgang der fördernden Ölbohrtürme auf den tiefsten Sand seit 2009, ebenfalls fallende US-Rohölvorräte sowie die Hoffnung auf eine Einigung zur Deckelung der Fördermengen.
Das Übermaß an Liquidität wird inzwischen mehr als Ursache denn als Lösung des Problems betrachtet. Finanzminister Schäuble kritisierte die Geldpolitik von Mario Draghi und gab ihm eine Mitschuld an dem Wahlerfolg der AfD. Kanzlerin Merkel sieht in der Geldpolitik der EZB eine Gefährdung der Geschäftsmodelle der Sparkassen und Versicherer.
Die Unsicherheit über die weitere US-Geldpolitik, Sorgen über die geldpolitische Schlagkraft der EZB und fallende Ölpreise haben die Aktienmärkte gestern kräftig nach unten gedrückt. Die US-Börsen fielen so stark wie seit zwei Monaten nicht mehr.
Die amerikanische Notenbank hat den Entwicklungen in der Weltwirtschaft auf ihrer letzten geldpolitischen Sitzung eine höhere Aufmerksamkeit gezollt. Im Mitschnitt wurde das Wort „global“ ganze 22 Mal vermerkt.