Der Deutsche Aktienindex befindet sich seit gestern Morgen in einer Konsolidierung. Der Markt versucht, die starken Gewinne der vergangenen Woche zu verdauen, während sich die Anleger auch auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag einstellen und entsprechend positionieren.
Der Brexit ist verdaut und die Bankenkrise scheint vorerst vertagt. So lässt sich einen Tag nach dem verheerenden Anschlag in Nizza die Lage an den Märkten beschreiben. Der DAX konnte sich bereits am Donnerstag oberhalb der 10.000-er Marke festsetzen und ließ sich auch am Freitag nicht von dieser Marke abbringen.
Europa verändert sein Gesicht. Die Protagonisten, die den Brexit mit den Vertretern der Europäischen Union verhandeln, nehmen langsam aber sicher Gestalt an. Sie werden an mehreren Fronten kämpfen müssen. EU-Befürworter in Schottland und auch Nordirland könnten weiterhin Unabhängigkeitsreferenden einfordern.
Die Aktienbörsen steigen wieder, DAX und Nikkei 225 haben ihre jeweiligen Short-Signale verlassen testen die noch (!) gültigen Abwärtstrendlinien. Der S&P 500 erzielte ein neues Allzeit-Hoch. Auch die „Aktienbörsen-Ampel“, der NYSE-BPI, hat sich geändert und signalisiert jetzt „Grün“. Die Empfehlung daraus lautet: Shortpositionen schließen, Longpositionen mit P&F-Kaufsignal sowie hoher Relativer Stärke kaufen. Unter den Rohstoffen gibt es keine Veränderung, Gold und Rohöl weiterhin „Long“.
Das hätte heute auch anders kommen können. Der Schock von Nizza hinterließ zumindest an der Börse keine größeren Spuren. Dass trotz dieses erneut schrecklichen Anschlags und nach der einwöchigen Rally mit gut 750 Punkten Plus stärkere Gewinnmitnahmen im DAX ausblieben, spricht für die Kraft der aktuellen Erholungsbewegung. So konnte der Index die Marke von 10.000 Punkten im Handelsverlauf verteidigen.
Mit der neuen britischen Premierministerin Theresa May werden zwar offiziell die Weichen für den Brexit gestellt. Doch wie dieser konkret aussieht und inwieweit er überhaupt stattfindet, lässt sich heute noch nicht sagen. Schon aufgrund Jahre langer Trennungsverhandlungen mit der EU wird das Brexit-Thema zwischenzeitlich deutlich als Treiber für Eurosklerose verlieren.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Aussichten für die Wirtschaft im Sommer, die Lage in China, eine Konjunkturtheorie des Kreditgeldes, Immobilien-Investments sowie die Marktlage. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Infineon, Lufthansa, Commerzbank, Airbus, Hapag-Lloyd, Dialog Semiconductor, Amag, SGS, Softbank, ARM, GoPro, Barrick Gold.
Der „Brexit“-Schock ist verdaut und der DAX rangiert über 10.000 Punkten. Zeit sich wieder klassischen Börsenthemen, wie der an Fahrt aufnehmenden Berichtssaison zu widmen. Unter anderem stehen die Zahlen von Bank of America, IBM, Yahoo, Netflix, Goldman Sachs, Microsoft, SAP, eBay, Sofware AG, Daimler, Novartis, PayPal, AT&T, General Motors und General Electric an.
Krise? Welche Krise? Als hätte es die vergangenen drei Wochen mitsamt der darin eingefahrenen Verluste nicht gegeben, drehten die Indizes den Turbo auf und gaben richtig Gas. Gut, dass die US-amerikanischen Börsenbarometer straight nach oben marschierten, das war nun nicht neu, denn Dow Jones & Co hatten bereits in der Vorwoche eine Sommerrallye gestartet.
Nervöser Handelsstart heute in Frankfurt. Nach der Rally in den vergangenen Tagen und dem erneut verheerenden Terrorakt in Frankreich setzten vor dem Wochenende zunächst Gewinnmitnahmen ein. Auf der anderen Seite aber kommen positive Impulse aus Fernost, die durchaus weitere Kaufargumente für Aktien liefern. So kann der DAX sein kleines Minus zu Beginn in der ersten Handelsstunde schon wieder wettmachen.