Der US-Arbeitsmarkt fiel im Mai robust aus. Schlecht für Aktien, weil die Renditen der Staatsanleihen steigen. Die Reaktion auf einen schlechten Arbeitsmarktbericht wäre ähnlich ausgefallen, denn dann steigt die Angst vor einer Rezession. Wie man den Spieß auch dreht, der Aktienmarkt hat kurzfristig schlechte Karten und befindet sich in einer Loose-Loose Situation.
Die Algos des elektronischen Handels prügeln den S&P 500 langsam nach oben. Der Index kriecht meinem kurzfristigen Ziel von 2145 Punkten entgegen. Die Wall Street hat es nicht leicht, und das aus gutem Grund. Während die Wirtschaft wackelt, kann die Notenbank weder den Niedrigzins ewig halten, noch mit einer erneuten quantitative Lockerung aufwarten.
Nach einem volatilen Börsenmonat Mai, blicken die Anleger gespannt auf den beginnenden Sommer, denn: Trotz der hohen Volatilität war die Bilanz kaum verändert. Die Bullen sind also nach wie vor in Warteposition. Zumindest scheint es so zu sein, denn ein Bärenmarkt sieht eigentlich anders aus. Das gilt vor allem auch für den US-Markt.
Der Bullenmarkt entwickelt sich an der Wall Street zu einem sturen Ochsen. Gut so, denn wie erwartet arbeitet sich der S&P 500 Index langsam gen Norden. Überwinden wir die Marke von 2120, ist der Weg bis auf 2200 frei.
Meine Zurückhaltung zahlt sich aus. Der Dow Jones blickt auf den größten Wochenverlust seit eineinhalb Monaten - der Boden ist aber noch nicht erreicht. In den kommenden fünf Handelstagen muss schließlich die New Yorker Wall Street zahlreiche Mega-Ereignisse verdauen.
Das war doch ein Spiel gestern. Dass das deutsche Team mit 7:1 in einem Halbfinale Brasilien aus dem Turnier werfen würde, das war wirklich nicht abzusehen. Bei aller Begeisterung möchte ich an dieser Stelle den unvergessenen Sepp Herberger zitieren: “Das nächste Spiel ist das schwerste”, denn noch warten entweder Argentinien oder Holland im Finale auf das Team um Jogi Löw. Und hier sind wir dann auch schon wieder bei den Parallelen zur aktuellen Börsensituation.