Was ist eigentlich „sicher“? Diese Frage haben wir an dieser Stelle schon mehrfach gestellt. Erkundigen Sie sich einmal in Ihrem Bekanntenkreis, welche Anlageformen heute als „sicher“ gelten. Ganz vorne landen da sicher Sparguthaben, Bausparverträge, Lebensversicherungen. Lebensversicherungen?
Zwei Monate ist es gerade einmal her, dass die Rendite für zehnjährige deutsche Staatsanleihen mit fünf Basispunkten einen neuen historischen Tiefpunkt mar­kierte. Bei den Papieren mit kürzerer Laufzeit war die Rendite zu einem großen Teil sogar unter die Nulllinie gefallen. Dass es hierfür nur wenige fundamentale Erklärungen gab, beunruhigte viele Investoren und Marktbeobachter.
Die internationale Geldpolitik hat mit viel und billigem Geld zwei Resultate erzielt. Zum einen wurden die Staatsschuldenkrisen in Folge der weltweit dramatisch kreditfinanzierten Konjunkturprogramme beigelegt. Und zum anderen hat sie als Kollateralschaden massive Anlageblasen geschaffen. So setzt sich am Anleihemarkt der seit 1981 andauernde Trend sinkender Renditen weiter fort.
Seit etwa einem Monat scheint das ehemalige Lieblingskind weltweiter Anleger - der Aktienmarkt, insbesondere der deutsche - in Ungnade gefallen zu sein. Die Fragen werden lauter, ob es zu einem Strukturbruch der bislang heilen Aktienwelt gekommen ist. So sorgt der zuletzt deutlich zulegende Euro-Kurs bei Anlegern für Zurückhaltung bei deutschen Exportwerten. Irritierend wirkten auch die steigenden Anleiherenditen. Hat etwa die EZB ihr Pulver, ihre Liquiditätsmunition verschossen? Werden Zinsanlagen gegenüber Aktien wieder attraktiver? Ist der Aktienhausse beim DAX also aus Gründen einer strukturellen Änderung die „Geschäftsgrundlage“ entzogen?
Im Frühjahr sprach man an den Finanzmärkten von der Wiedergeburt der Inflation, auch, weil sich die Konjunkturperspektiven ausgerechnet im früheren Krisengebiet der Eurozone festigten. Amerika und Asien galten ohnehin als wirtschaftliche Selbstläufer. Ja, die Deflation schien besiegt zu sein. Schon wurden neben den USA selbst in der Eurozone Stimmen laut, der Anfang vom Ende der geldpolitischen Happy Hour könnte kurz bevorstehen.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Lehren aus dem Griechenland-Drama, die Bedeutung Deutschlands dabei, die Wirtschaftsentwicklung in China, die Anleihe-Entwicklung sowie die Geldordnung. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf adidas, Münchener Rück, Hella, Rocket Internet, LafargeHolcim, Barrick Gold, Goldcorp, Tesla Motors.
Vor zwei Wochen berichteten wir bereits über die stark steigenden langfristigen Zinsen. Am 10.06. erreichten die 10-jährigen deutschen Anleihen sogar ein Niveau von fast 1 Prozent; das ist zwar nicht wirklich viel, von dem Tief bei ca. 0,07 Prozent jedoch eine ganze Menge.
Bei einem Privatsender gibt es das Sendeformat „Raus aus den Schulden“. Dabei geht es jeweils um die Nöte privater Kreditnehmer, die so viele Schulden angehäuft haben, dass sie diese aus eigener Kraft nicht mehr stemmen können. Mit Hilfe des professionellen Schuldnerberaters Peter Zwegat werden schließlich sehr schmerzhafte Maßnahmen entwickelt, die zum Schluss der Sendung als Happy End eine saubere Lösung präsentieren, wie der Schuldner über persönliche „Reformpolitik“, Umschuldung, Schuldenstreichung oder Privatinsolvenz finanziell wieder nachhaltig gesunden soll.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. das Schreckgespenst Deflation, der Baltic Dry Index, die Schwäche der Bundesanleihen, die Stärke der Dänischen Krone, die Bedeutung von Bildung. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Deutsche Telekom, BASF, Rhön-Klinikum, Airbus, Salzgitter, Drillisch, Manz, Raiffeisen, Erste Group, Apple.
Die Wachstumsverlangsamung Chinas macht sich seit Jahresbeginn in einem markanten Einbruch deutscher Exporte nach China bemerkbar. Allerdings hat sich die deutsche Exportwirtschaft zumindest teilweise aus ihrer Abhängigkeit von China befreit. Denn zogen verlangsamte Exporte in der Vergangenheit immer auch eine Verlangsamung der Auftragseingänge in der deutschen Industrie nach sich, so scheint dieser Zusammenhang aktuell an Bedeutung zu verlieren. Für Ersatzbefriedigung sorgt u.a. die Nachfrage nach deutschem Industrie Know How aus Indien, den USA und wieder Europa.
Die deutschen zehnjährigen Staatsanleihen machten von Ihrem Allzeittief bei unter 0,09% im April einen Sprung auf über 0,65%. Dieser Sprung geschah innerhalb weniger Wochen und bedeutete ein neues Jahres-Zinshoch. Der vergleichende Blick über den Atlantik ist nicht nur bei Aktien erhellend, sondern auch bei den Langfristzinsen sind die USA tonangebend.
Gefühlte 1.000 Mal haben bislang die Gläubiger über Griechenlands Schuldenprobleme verhandelt. Seit Beginn der griechischen Tragödie im März 2010 - gut zu merken, weil der isländische Vulkan Eyjafjallajökull gleichzeitig ausbrach - kreiste der Euro-Berg unzählige Male und gebar dennoch nicht einmal ein Mäuschen. Das Euro-politische Krisenmanagement handelt nicht professionell, sondern fahrlässig. Kämen deutsche Kreditinstitute all ihren säumigen privaten Kreditkunden so entgegen wie die EU-Kommission Griechenland, hätten sie längst den Löffel abgegeben. Vernünftigerweise gilt hier aber: Wenn die Schuldner nicht zahlen und keine Anstalten machen, etwas an ihrem Geschäftsmodell zur Verbesserung ihrer Finanzlage zu tun und sich obendrein auch noch aufführen wie die Axt im Walde, wird die Geschäftsbeziehung beendet.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Konjunkturentwicklung in Deutschland, die Renditen von Bundesanleihen, die Lage in Griechenland und die neue Werteunion sowie der Goldpreis. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Deutsche Telekom, Allianz, Bayer, ProSiebenSat.1, Morphosys, Wienerberger, Transocean, Iberdrola, AB Inbev, Barrick Gold, First Solar.