Der Wert der 30-jährigen Bundesanleihen ist zum ersten Mal seit sechs Monaten wieder ins Minus gegangen. Was bedeutet das?
Nachdem die Zinsen für Baukredite Anfang März die 4-Prozent-Marke geknackt hatten, sind sie durch das Bankenbeben zuletzt wieder spürbar gesunken.
Alle Bundeswertpapiere mit Laufzeiten von mehr als einem Jahr notieren an der Börse. Anleger können sie daher an jedem Börsenhandelstag über Kreditinstitute kaufen und verkaufen.
In Deutschland trüben sich die Aussichten für das Verarbeitende Gewerbe immer mehr ein und sowohl der Brexit als auch der Handelsstreit scheinen die Geschäfte deutscher Unternehmen zu belasten.
Auf der Agenda des britischen Parlaments stehen in dieser Woche möglicherweise gleich drei entscheidende Abstimmungen: Die zum mit der EU ausgehandelten Austrittsvertrag, zum harten Brexit Ende März und zum Antrag auf Verlängerung der Verhandlungsfrist.
Die Idee, dass es Aktien schwer haben, wenn die Zinsen steigen, ist bestechend. Je höher die Zinsen sind, desto attraktiver sind Anlageklassen wie Anleihen. Aktien bringen historisch zwar eine höhere Rendite als Anleihen, doch dafür sind sie auch deutlich schwankungsanfälliger.
"Mit der Verunsicherung durch den Coronavirus war der sichere Hafen der Bundesanleihen gesucht", berichtet Anleihenexpertin Bianca Becker. Welche europäischen Unternehmen leiden, warum ThyssenKrupp unter Druck geriet - als das verrät sie im wöchentlichen Format bei Börse Stuttgart TV.
Anfang April gab es zunächst einige Entspannungssignale. Vor allem in China wurde die schon länger erkennbare wirtschaftliche Belebung durch die Veröffentlichung des mit 6,4% stärker als erwartet ausgefallenen Wachstums des Bruttoinlandsproduktes (BIP) für das erste Quartal bestätigt.
Die Coronakrise ist weiterhin der bestimmende Einflussfaktor. Die realwirtschaftlichen Daten für Europa und die USA aus April und Mai fielen alle erwartungsgemäß desaströs aus, werden jedoch der Tiefpunkt sein.
An den internationalen Aktienbörsen überwiegt die Hoffnung.
Neben Handelskonflikt und Brexit liegt das größte Augenmerk der Marktteilnehmer in dieser Woche auf der verspäteten ersten Schätzung des US-BIP-Wachstums für das vierte Quartal 2018. Klar ist, dass sich auch das US-Wachstum den allgemeinen globalen Schwächetendenzen nicht entziehen konnte. Offen ist, wie stark die konjunkturelle Dynamik gebremst wurde.
Der risikolose Zins ist weg! Die Zeiten, in denen die als sicher geltenden Bundesanleihen ordentliche Renditen abwarfen sind vorbei. Doch die Inflation knabbert trotzdem am Ersparten. "Anleger müssen umdenken", sagt Stefan Riße, Kapitalmarktstratege bei ACATIS Investment.
In den USA scheint ein Hedge Fund in eine massive Schieflage geraten zu sein. Wie man hört, handelte er den Spread Crude Oil-Long gegen Natural Gas (Erdgas) short. Die Position lief großartig, doch mit den Entwicklungen der letzten Tage und Wochen hat sich die Lage für den Hedge Funds um 180 Grad gedreht, riesige Verluste sind angefallen.
Die in Deutschland feiertagsbedingt verkürzte Handelswoche steht vor allem unter dem Eindruck der Europawahl vom Wochenende.
In der vergangen Woche verabschiedete sich der DAX bei einem Stand von 11.685 Punkten mit einem Jahreshoch aus der Handelswoche.