Brexit oder Handelskonflikt - vor allem politische Themen spielen zurzeit wieder eine Rolle an den Finanzmärkten. "Man hält sich mit dem Einpreisen zurück", sagt Stefan Scharffetter. Der Experte von der Baader Bank rät mit Blick auf die angeschlagene Banken-Branche von Banken-Aktien ab. Warum?
Zum zweiten Mal infolge bestand die US-Tochter des DAX-Konzerns Deutsche Bank den jährlichen Stresstest der US-Notenbank Fed. Das kann als wichtiger Achtungserfolg für den Vorstandschef der Deutschen Bank Christian Sewing und seine USA-Chefin Christiana Riley gewertet werden. Die Aktie der Deutschen Bank dürfte deshalb weiter zulegen, zumal auch der Konzernumbau gut voranschreitet.
Was war die Deutsche Bank einst für ein stolzes Haus. Durch zahlreiche Beteiligungen Zentrum der deutschen Industrie und durch damals kluge Leute an der Spitze, auch intellektuell weit vorn. Das spiegelte sich im Renommee und im Aktienkurs wider. Davon ist nichts mehr übrig - die Marktkapitalisierung liegt nur noch bei 14 Mrd. Euro, bei einem Eigenkapital von 69 Mrd. Euro.
Für den Bankensektor läuft es einfach nicht rund, in diesem Jahr; mit einer bisherigen 2019er-Performance von rund -9% bleibt der Euro STOXX Banks deutlich hinter den Aktienindizes zurück. Das gilt auch für die Papiere der Deutschen Bank, die aktuell um den Verbleib oberhalb der 6-Euro-Marke bangen müssen. Denn darunter wird die Luft mit jedem neuen Verlusttag zunehmend dünner - und das Allzeittief rückt immer näher!
Dank höherer Einnahmen und verringerter Kosten konnte die Deutsche Bank im zweiten Quartal einen Gewinn verzeichnen. Mit den jüngsten Geschäftszahlen wurden die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. An der Börse setzt der DAX-Konzern jetzt die Mitte März gestartete Aufholbewegung fort.
Trotz eines Milliardenverlustes konnte die Deutsche Bank-Aktie zuletzt deutlich zulegen. Anleger sind offenbar überzeugt, dass der Umbau des Instituts dieses Mal gelingt. Auch aus Sicht der Point & Figure Charttechnik ist der DAX-Wert derzeit kaufenswert ist.
Aus der Fusion mit der Commerzbank wurde nichts. Zudem kämpft die Deutsche Bank weiterhin mit juristischen Problemen, hohen Kosten und einem schwierigen Branchenumfeld. Auch aus Sicht der Point & Figure Charttechnik ist die Aktie der Deutschen Bank derzeit verkaufenswert.
Die Deutsche Bank-Aktie profitierte am Montag vom positiven Gesamtmarktumfeld, allerdings konnte das Institut auch selbst zur positiven Stimmung rund um den DAX-Wert beitragen.
Für die Führung der deutschen DAX-Konzerne brachte diese Woche zwei spannende Neuerungen. Erst ernannte die Deutsche Bank (WKN: 514000 / ISIN: DE0005140008) mit Christian Sewing einen neuen Vorstandschef. Nun folgt mit Herbert Diess bei Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039) ebenfalls ein neuer Mann an der Spitze. Die Aktienkurse reagierten euphorisch - zunächst. Die Nachhaltigkeit muss sich jedoch erst erweisen.