Oft steht man vor Entscheidungen und trifft diese nicht, weil einem die richtige Überzeugung oder der Glaube an sie fehlt. Da steht man manchmal da und zermartert sich stundenlang das Hirn: „Soll ich oder soll ich nicht?“ Denn intuitiv mag man die Einstellung haben, bevor man etwa in die Kirche geht, muss man an sie glauben.
Betrachtet man die Entwicklung der hiesigen Aktienmärkte seit Wochenbeginn, könnte man fast den Eindruck gewinnen, es handele sich um eine vorgezogene Party. Dabei soll es, dem Volksmund nach, Unglück bringen, wenn man jemandem zu früh zu seinem Geburtstag gratuliert oder die Champagnerkorken vorzeitig knallen lässt.
Die Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) dürfte für viele Akteure an den Finanzmärkten ein Non-event darstellen. Denn es gibt derzeit nur ein einziges, alles beherrschende Thema: das Brexit-Referendum am 23. Juni.
In Sachen Brexit scheint es einen neuen Trend zu geben. So berichtete etwa der britische Telegraph heute in aller Frühe auf seiner Internetseite über seine neueste Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut ORB. Dabei ist die Zahl derjenigen, die einen Austritt Großbritanniens aus der EU (Brexit) befürworten, wieder deutlich gestiegen.
Die Zeitung Die Welt hat jüngst ganz richtig festgestellt, dass sowohl zwischenmenschliche Beziehungen als auch Geldangelegenheiten kompliziert sind. Auf jeden Fall kann man sagen, dass diesbezügliche Entscheidungen auffallende Ähnlichkeiten aufweisen.
Nicht selten werde ich gefragt, ob ich denn auf Finanzmarkt-Empfehlungen, die ich anderen gebe, eigenes Geld setzen würde. Wenn ich dies dann rundweg verneine, reagieren viele Menschen darauf zumindest verdutzt, wenn nicht gar abfällig oder empört. Nach dem Motto: Wie will der mich überzeugen, wenn er selbst nicht seinen eigenen Tipps vertraut? Was ein richtiger Experte ist…
Für viele Börsianer scheint der Ausgang des Referendums in Großbritannien über dessen möglichen Austritt aus der EU bereits festzustehen. Dies zeigt zumindest die jüngste Umfrage der Börse Frankfurt unter institutionellen Anlegern, die ich wie immer kommentiert habe.
Laut der jüngsten Umfrage von YouGov hat das Pendel in Sachen Brexit wieder etwas in Richtung Brexit-Gegner ausgeschlagen . Viel interessanter ist jedoch, dass die Online-Umfrage von YouGov nun wieder auf das alte Ausgangsniveau zurückgefallen ist.
Sowohl institutionelle als auch private Anleger, die die Börse Frankfurt wöchentlich befragt, scheinen sich auf eine anhaltende Seitwärtsentwicklung beim DAX eingerichtet zu haben. Nur ein kleinerer Teil privater Anleger ist in der Zwischenzeit aktiv geworden und scheint vor allen Dingen DAX-Stände oberhalb der 10.000er Linie für Gewinnmitnahmen und neue Wetten auf fallende Kurse genutzt zu haben.
Es ist noch gar nicht lange her, da erklärte mir jemand mit verblüffender Logik, dass ein Aktiensparplan eigentlich alternativlos sei. Ginge es mit den Kursen nach oben, wüchse das Vermögen, und ginge es mit dem DAX nach unten, würde man für das gleiche Geld - wie tröstlich - mehr Aktien bekommen.
Dass das Brexit-Referendum eine hoch emotionale Angelegenheit werden würde, hatte ich erwartet. Und viele, die sich für einen Austritt Großbritanniens aus der EU aussprachen, haben sich höchstwahrscheinlich von leicht verfügbaren Parolen und Bildern beeinflussen lassen. Aber nicht allein die leichte Verfügbarkeit plakativer Informationen dürfte das Verhalten der britischen Wähler am 23. Juni beeinflusst haben.
Jüngste Umfragen von Meinungs­­­forschungsinstituten zum bevor­stehenden Referendum in Großbritannien zeigen einen leichten Vorsprung der Befürworter eines Brexits an. Dabei schwanken die Umfragewerte zunehmend.
Was den Verbleib Großbritanniens in der EU betrifft, haben sich die jüngsten Umfrageergebnisse ganz klar in Richtung der Brexit-Befürworter entwickelt. Dies zeichnete sich bereits gestern ab, als der britische Telegraph das Ergebnis seiner jüngsten Umfrage veröffentlichte.
Das Englische Pfund könnte um 20 Prozent an Wert verlieren, falls sich die Menschen in Großbritannien bei dem Referendum am 23. Juni mehrheitlich dazu entschließen sollten, die EU zu verlassen. Damit rechnet zumindest das britische National Institute of Economic and Social Research. Aber mehr noch warnt das Institut im Falle eines Brexit vor einem beträchtlichen ökonomischen Schock.
Neulich las ich in der Zeitung, dass die meisten Deutschen immer noch vom eigenen Haus oder einer Eigentumswohnung träumen. Vor allem jetzt, weil die Zinsen so niedrig wie nie sind und sich in Zeiten von Zinsen nahe Null für manchen eine Immobilie als Anlageform geradezu aufdrängt.