Der Finanzskandal rund um das „House of Wire-Cards“ schlägt hohe Schockwellen. Dabei geht es nicht nur um wirtschaftliche Verluste. Denn Heerscharen von Rechtsanwälten und Vermögensverwaltern werden Schadensansprüche in üppigen Höhen fordern. Vor allem geht es um den Vertrauensschaden für den Finanzplatz Deutschland.
Die Staatsanwaltschaft München hat den Ex-Wirecard-Chef Markus Braun jetzt festnehmen lassen. Eine Richterin soll nun über eine Untersuchungshaft wegen des Verdachts auf Marktmanipulation und Bilanzfälschung entscheiden. Die Wirecard-Aktie reagierte auf diese Nachricht am Dienstagvormittag mit einem kräftigen Kursanstieg. Gelingt der DAX-Aktie der Turnaround und droht eine neue Abverkaufswelle?
Schock bei Wirecard: Der Konzernabschluss 2019 wurde wegen Hinweisen auf die Vorlage unrichtiger Saldenbestätigungen verschoben. Wirecard kündigt eine Strafanzeige gegen Unbekannt an. Der DAX-Titel stürzt daraufhin um über 50 Prozent in die Tiefe und ein Kursboden ist noch lange nicht in Sicht.
Anfang April 2020 baten wir von der marktEINBLICKE-Redaktion Christian W. Röhl für unsere Printpublikation einen kurzen Mutmachbeitrag für Privatanleger zu schreiben. Die Anlegerwelt hat sich in den vergangenen acht Wochen zwar auf den ersten Blick wieder fundamental gedreht, allerdings sind die Schlüsse vom April auch im Juni noch gültig. Nachfolgend nun dieser Text.Â
Wirecard konnte zu Wochenbeginn für einen Vertrauensbeweis sorgen. Doch dieser verpuffte schnell, so dass die Aktie des Zahlungsabwicklers bisher wenig von der Erholung des Gesamtmarktes profitieren konnte.
Der Wirecard-Skandal hat es gezeigt: Vom DAX-Shootingstar zur deutschen Mutter aller Finanzskandale geht es manchmal in nicht einmal einer Woche. Es bleibt die Hoffnung, dass der Schaden aus dem Skandal für den Finanzstandort Deutschland nicht von Dauer sein wird.
Der Wirecard-Skandal wird nicht nur Wirecard und seine Anleger noch lange beschäftigen. Auch die Abschlussprüfer und die Finanzaufsicht stehen im Fokus.
Deutschland und viele andere EU-Staaten haben jetzt viele bestehende Einreisebeschränkungen aufgehoben. Für TUI-Aktionäre gibt es damit jetzt neue Hoffnung auf eine baldige Trendwende nach oben. Diese Kursbarriere muss jetzt überwunden werden, damit die Aktie zurück in den Aufwärtstrend wechselt.
Slack konnte den Umsatz im ersten Quartal kräftig steigern. Viele Anleger hatten sich aber noch bessere Zahlen erhofft und drücken bei der Aktie jetzt auf den Verkaufsknopf. Homeoffice-Aktien wie Slack bleiben aber so oder so im Fokus der Anleger.
Lufthansa, Volkswagen, die Google-Muttergesellschaft Alphabet und Microsoft gehörten in dieser Woche zu den Hot Stocks und dies nicht nur in Zusammenhang mit dem Coronavirus.
Die Staatsanwaltschaft München prüft: Wie kam es zur Bilanzfälschung bei Wirecard? "Man hat Krimis an der Börse. Für mich ist es ein Schock-Erlebnis festzustellen, dass ein Vorstand einräumen muss, dass ein Viertel der Bilanzsumme gar nicht existieren. Da ist geschlampt worden", sagt Robert Halver.
Deutschland scheint um einen Anlegerskandal reicher zu sein. Die vierte Bilanzvorlagenverschiebung von Wirecard brachte die Bombe zum Platzen. Ein Kurssturz wie der heutige geht in die Geschichte ein. Zudem ist er ein Lehrstück für Anleger, die Aktien für den Vermögensaufbau nutzen wollen.
Die Aktienmärkte verzeichneten in den vergangenen Monaten eine sensationelle Aufhol-Rallye. Sind die kräftigen Kurszuwächse gerechtfertigt oder droht der nächste Börsen-Crash? So dürfte es für den DAX jetzt weitergehen.
Starke Geschäftszahlen zum ersten Geschäftsquartal befeuern am Donnerstag Zuora. Die Aktie des US-amerikanischen Software-Konzerns und Pioniers der Subscription Economy legt zeitweise um knapp 30 Prozent zu. Hier liegen jetzt die nächsten Kursziele.
Der Wirecard-Vorstandsvorsitzende Markus Braun hat seine Beteiligung am eigenen Unternehmen kräftig aufgestockt, was als großes Vertrauens-Votum zu werten ist. Damit stehen die Chancen gut, dass es für die Wirecard-Aktie jetzt weiter nach oben geht. Hier liegen die nächsten Kursziele.