Eigentlich könnten wir uns auch hierzulande in der besten aller möglichen Börsenwelten befinden. Denn die bislang positive Wachstumsentwicklung, aber auch die Tatsache, dass die Inflation dies- und jenseits des Atlantiks offensichtlich doch nicht so stark anzieht wie gedacht, würden normalerweise als positiv für die Aktienkurse bewertet werden. So sprach man anfangs dieser Woche in den USA sogar von einem typischen Goldilocks-Szenario.
Es ist in der Tat eine seltsame Geschichte. Der DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) verliert von seinem Allzeithoch vom 23. Januar aus gerechnet zeitweise rund 10 Prozent an Wert. Normalerweise ein Kurseinbruch, der Anleger und Investoren in Angst und Schrecken versetzen müsste. Aber bereits vor einigen Tagen konnte man lesen, der Absturz sei „absehbar“ gewesen, auch weil der Aufwärtstrend zuvor viel zu steil verlaufen sei. Was nun?
Internationale Investoren scheinen kein Ende der Aktienmarkthausse zu sehen. Nein, die Aktienmärkte werden nicht, wie vor einem Monat noch befürchtet, im zweiten Quartal 2018 ihren Höhepunkt erreichen. Vielmehr ergab die jüngste Umfrage von BofA Merrill Lynch bei internationalen Fondsmanagern, dass es mit den Aktien noch bis zum Jahr 2019 oder sogar jenseits davon weiter nach oben gehen könnte.
Mittlerweile dürften die Akteure an den Finanzmärkten genügend Zeit gehabt haben, sich intensiv mit der US-Steuerreform auseinanderzusetzen. Anscheinend stört es kaum jemanden, dass die beiden unterschiedlichen Gesetzentwürfe, über die der Senat und das Repräsentantenhaus abgestimmt haben, noch aneinander angepasst werden müssen.
Es ist kein Wunder, dass die mittelfristig orientierten institutionellen Anleger, die wir mit der Börse Frankfurt allwöchentlich befragen, sich auch während der vergangenen Handelstage nicht dauerhaft in DAX Werten einkaufen wollten. Daran änderte auch nichts, dass der DAX in der Punktbetrachtung im Wochenvergleich um 3,7 Prozent nachgegeben hat - eine Risikoprämie, die offensichtlich kaum jemanden zu größeren Engagements verleitet hat. Anders die Privatanleger...
Es ist viel passiert seit unserer letzten Stimmungserhebung. Vor allem auf der politischen Bühne. Und für die größte Aufregung dürfte wohl die Bombe gesorgt haben, die US-Präsident Donald Trump am vergangenen Donnerstag platzen ließ: Die USA beabsichtigten, auf Stahl- und Aluminiumimporte in Zukunft Strafzölle in Höhe von 25 bzw. 10 Prozent zu erheben. Mit einem Mal sprach man von…
Genauso, wie es heute eine totale Mondfinsternis - sie war in Deutschland leider nicht sichtbar - gab, könnte man auch von einer Verfinsterung der Stimmung bei den von uns befragten mittelfristig orientierten institutionellen Anlegern sprechen. Allerdings scheint fraglich, wie schnell diese sich (im Gegensatz zum Naturereignis) wieder verflüchtigen wird.
Kurz vor Weihnachten hatten die meisten Marktteilnehmer ihre letzten Orders in den Markt gegeben. Denn traditionell steht mit Weihnachten und den Feiertagen vor dem Jahreswechsel hier eine längere Auszeit an, die mit Freunden und Familie geteilt wird. Kann man daher an den letzten verbleibenden Handelstagen noch mit einer Bewegung rechnen?
Ob es nun eine Wiederauflage der Großen Koalition, eine Minderheitsregierung oder gar Neuwahlen gibt - die wirtschaftliche Situation sei in Deutschland robust genug, um die kommenden Tage und Wochen der Ungewissheit ohne Schaden zu überstehen, heißt es unisono...
Glücklicherweise haben sich meine Befürchtungen etwaiger Kapitalabflüsse aus der Eurozone in Richtung USA bis jetzt nicht wirklich bestätigt. Denn die gestern publizierte BofA Merrill Lynch Fondsmanager-Umfrage zeigt, dass immer noch netto 40 Prozent der Investoren in Titeln der Eurozone übergewichtet sind...
Auch die heutige Stimmungserhebung hat gezeigt, dass die Börsianer dem jüngsten Aufwärtstrend nicht so recht trauen wollen. Zumindest ist von Kauflaune weit und breit nur wenig zu spüren. Man könnte auch von zwei Ängsten sprechen, zwischen denen sich viele Anleger entscheiden müssten.
Als ich heute Morgen in aller Frühe erfuhr, dass seit 25 Jahren mit Doug Jones zum ersten Mal seit 1992 einen Demokrat für Alabama in den US-Senat einziehen wird, war ich überrascht. Denn ich hatte eigentlich nicht mehr damit gerechnet, dass der republikanische Gegner Roy Moore das Rennen verlieren würde.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als das Kanzleramt vor ein paar Jahren gleich drei Stellen für Referenten mit Kenntnissen in Psychologie, Anthropologie und Verhaltensökonomik ausschrieb. Damals war ich überrascht, wie viele hämische Kommentare diese Stellenausschreibung provoziert hatte.