Gut Ding will Weile haben. Je älter ein Wein, desto besser sollte er munden. Reifen lassen erzeugt ein gewisses Aroma. Was für den Gaumen zutrifft, könnte sich auch bei manchen Finanzprodukten bewahrheiten.
Nachdem der DAX einen vielversprechenden Auftakt in die neue Woche hinlegen konnte, kann das wichtigste deutsche Börsenbarometer auch am Dienstagmittag mit leichten Kurszuwächsen aufwarten. Allerdings bliebt die große Erholungsrallye weiterhin aus.
Gestern Abend hat der US-Aluminiumkonzern Alcoa die US-Berichtssaison zum ersten Quartal 2016 eröffnet und dabei nicht gerade überzeugen können. Und auch für die restliche Berichtssaison sind die Erwartungen relativ weit unten.
Am Montag gehörte die Aktie des Kasseler Salz- und Düngemittelherstellers K+S (WKN KSAG88) zu den Top-Performern im MDAX. Trotzdem dürften eine nachhaltige Erholungsrallye und damit eine mögliche Rückkehr in die erste deutsche Börsenliga auf sich warten lassen.
Heute startet mit Alcoa (WKN 850206) traditionell die Bilanzsaison in den USA. Und die Vorzeichen könnten nicht schlechter sein. Der Datendienst Factset erwartet einen Einbruch der Quartalsgewinne der Unternehmen im S&P 500 gegenüber dem Vorjahresquartal um 8,5 Prozent.
In diesem Umfeld präsentiert sich der DAX trotz eines schwächeren Euro weiter gehemmt. Der Index kämpft mit der Marke von 9.700 Punkten und tut sich schwer, wieder Fahrt in Richtung 10.000 Punkte aufzunehmen.
Die US-Berichtssaison hat begonnen. Um ein Viertel könnten die Bankengewinne wegen Verlusten im Ölsektor auf Jahresfrist eingebrochen sein. Ohne Impulse von der Wall Street dürfte es auch für den DAX schwer werden, die 10.000-Punkte-Marke nachhaltig zu überwinden.
Zu Beginn der neuen Woche hat der DAX einen weiteren Erholungsversuch unternommen. Allerdings reichte es am Montag lediglich für ein kleines Plus von 0,6 Prozent. Aus Sicht der DZ BANK Analysten müsste das Barometer zunächst wichtige Widerstände knacken, bevor es weiter nach oben gehen kann.
Die weltweiten Konjunktursorgen, eine schwächer werdende Dynamik am chinesischen Automarkt und der Abgas-Skandal bei Volkswagen (WKN 766403) haben zuletzt nicht gerade für die beste Stimmung rund um Autowerte gesorgt. Trotzdem bringt unter anderem Daimler (WKN 710000) einiges an Potenzial mit.
Nach den Enttäuschungen der vergangenen Tage und Wochen, kann der DAX am Montagmittag deutliche Kursgewinne verbuchen. Allerdings haben wir in diesem Jahr einige Male gut sehen können, wie schnell solche Erholungsbewegungen wieder zu Ende gehen können. Möglicherweise ändert sich dies mit dem Start einer neuen Quartalsberichtssaison.
Man stelle sich vor, Volkswagen (WKN 766403) hat die größte Krise in der Firmengeschichte zu meisten. Und genau in dieser Phase ist das scheinbar wichtigste, was man aus Wolfsburg hört, die Frage, ob die Geschäftsführung auf ihre umstrittenen Bonuszahlungen ganz oder möglicherweise teilweise verzichtet.
Am 7. März feierte BMW (WKN 519000) 100. Jubiläum. Der Jubel wäre ausgelassener gewesen, wenn Daimler (WKN 710000) die Münchner im Vorjahr in Sachen Profitabilität im Autogeschäft nicht überholt hätte. In Sachen Absätze zeigte BMW nun jedoch, wer immer noch Chef im Ring ist.
Heute sorgte der Mix aus gleich drei guten Nachrichten für eine Rally im Ölpreis: Der Rückgang der fördernden Ölbohrtürme auf den tiefsten Sand seit 2009, ebenfalls fallende US-Rohölvorräte sowie die Hoffnung auf eine Einigung zur Deckelung der Fördermengen.
Die Lufthansa (WKN 823212) profitiert weiterhin von den niedrigen Ölpreisen. Gleichzeitig konnte die Kranich-Airline für den Monat März 4,0 Prozent mehr Passagiere als im Vorjahresmonat melden. Allerdings kann man sich angesichts der Vielzahl an Herausforderungen nicht überschwänglich über diesen Erfolg freuen.
Der Aluminiumkonzern Alcoa eröffnet heute Abend nach US-Börsenschluss eine neue Runde der Berichtssaison. Es erwarten uns aber auch hierzulande einige interessante Zahlenvorlagen. Besonders interessant wird es jedoch zum Ende der Woche. Am Freitag und Samstag findet die Anlegermesse INVEST in Stuttgart statt.