An sich müsste der Konsumgüterkonzern Henkel (WKN 604843) euphorisch auf das Jahr 2015 blicken. Im Vorjahr war es unter anderem die Euro-Stärke, die den Persil-Hersteller ausgebremst hatte. Doch spätestens mit dem Anleihenkaufprogramm der EZB hätte sich diese Situation radikal verbessern müssen. Wären da nur nicht die Ukraine-Krise und die Russland-Sanktionen.
Mit der Entscheidung, die Dividendenhöhe je nach Geschäftslage und nicht als einen festen Teil des nachhaltigen Konzernergebnisses zu bestimmen, hatte RWE (WKN 703712) bei Anlegern für Verunsicherung gesorgt. Doch nun soll es wenigstens für 2014 Entwarnung geben.
So kann es gerne weitergehen. Auch zu Beginn der neuen Woche gibt es frische DAX-Höchststände. Dieses Mal freuen sich Anleger über gute Nachrichten aus China. Neben einer Leitzinssenkung gab es auch positive Konjunkturnachrichten aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Zum Ende der Woche wird es jedoch so richtig spannend, wenn die EZB das nächste Mal tagt und die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Februar bekannt gegeben werden.
Noch konnte Volkswagen (WKN 766403) den japanischen Konkurrenten Toyota (WKN 853510) bei den Autoverkäufen nicht überholen. Allerdings könnte es gar nicht mehr lange dauern, bis die Wolfsburger die Spitzenposition übernehmen.
Europas größter Softwarekonzern und die weltweite Nummer zwei im Cloud-Geschäft SAP (WKN 716460) hat es sich vorgenommen, den US-Konkurrenten Salesforce (WKN A0B87V) vom Thron in der Wolke zu stoßen. Wenn man sich jedoch die jüngsten Umsatzprognosen bei Salesforce ansieht, könnten die US-Amerikaner ihr großes Ziel, die Walldorfer bei den Gesamterlösen zu übertrumpfen, eventuell früher erreichen.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die EU und die Schweiz, Inflation, die Griechenlandkrise, Schuldenbremsen, Blasenindikatoren, das britische Pfund, sowie die DAX-Chancen. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Merck, Evonik, Braas Monier, Heidelberger Druck, Zumtobel, Lenzing.
Wenn dieses Jahr so gut werden sollte, wie es sich derzeit abzeichnet - mit einem DAX irgendwo zwischen 12.000 und 16.000 Punkten, wie von mir zum Jahresbeginn avisiert - dann dürften größere Korrekturen sowieso ausbleiben. Solche rosigen Jahres-Aussichten gibt es wirklich nur äußerst selten, das muss ich immer wieder betonen.
Am Donnerstag setzt der DAX seine Rekordjagd, wenn auch etwas langsam, fort. Offenbar wird Investoren am deutschen Aktienmarkt klar, dass uns das griechische Drama trotz der jüngsten Einigung im Schuldenstreit noch eine ganze Weile begleiten wird. Außerdem wurden die vielen Berichte von DAX-Unternehmen unterschiedlich aufgenommen, so dass sich der deutsche Leitindex am Mittag nur wenig bewegt zeigt.
Die Deutsche Telekom (WKN 555750) musste sich jüngst zu einem großen Teil auf die US-Mobilfunktochter T-Mobile US (WKN A1T7LU) verlassen, um vernünftig zu wachsen. Mit dem starken US-Dollar hat sich diese Abhängigkeit sogar noch verstärkt und im Schlussquartal 2014 zu einem weiteren Umsatzschub geführt. Neben dem US-Geschäft soll eine Investitionsoffensive dazu führen, dass man in den kommenden Jahren nicht nur weiterwächst, sondern auch noch üppigere Dividenden zahlen kann.
Laut Vorstandschef Peter Terium ist der Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea für 5,1 Mrd. Euro an die russische LetterOne-Gruppe ein Meilenstein für RWE (WKN 703712). Wenn man sich jedoch die Marktreaktionen am Montag anschaut, scheint dies aus Anlegersicht etwas hochgegriffen zu sein, auch weil die britische Regierung weiterhin versuchen wird dazwischenzufunken.
Laut Kurt Bock, Lenker des weltgrößten Chemiekonzerns BASF (WKN BASF11), ist der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2015 nicht mit Unsicherheiten, sondern mit „besonders hohen Unsicherheiten behaftet“. Es ist dann auch diese Prognose, die dazu führt, dass die BASF-Aktie am Freitag mit einem deutlichen Minus der größte DAX-Verlierer ist, obwohl die Ludwigshafener vor allem im Schlussquartal 2014 überraschend gut abschneiden konnten.
Auf den ersten Blick war ich mir nicht sicher, wie das jüngste Statement der US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen vor dem Bankenausschuss des US-Senats (Humphrey Hawkins Testimony) zu bewerten sei. Zumindest bei Durchsicht der anglo-amerikanischen Presse konnte man auf den ersten Blick den Eindruck gewinnen, Janet Yellen sei von ihrer bisherigen taubenhaften Position leicht abgerückt.
Am Dienstagnachmittag gab es im DAX ein frisches Allzeithoch und auch den Sprung über die Marke von 11.200 Punkten. Zu verdanken hatten wir das alles natürlich Fed-Chefin Janet Yellen. Sie hat Investoren Hoffnung gemacht, dass bis zur Leitzinswende in den USA noch eine ganze Weile vergehen könnte. Am Mittwochmittag war von dieser Euphorie im DAX jedoch nur wenig übrig, allerdings sollten die paar läppischen Punkte bis zu einem neuen Allzeithoch trotzdem drin sein.