An den Börsen warten die Anleger gespannt auf die Aussagen von Fed-Chef Powell vor dem US-Kongress am Abend. Daher kann sich der DAX kaum von der Stelle bewegen.
Die Aktienmärkte fürchten sich am Dienstag vor einer Rezession. Während in den USA starke Arbeitsmarktdaten eine Zinssenkung unwahrscheinlicher machen, drücken hierzulande Prognosesenkungen und angekündigte Stellenreduzierungen auf die Stimmung.
Der Start in die neue Handelswoche verlief wenig erfreulich. Der DAX stellte gestern mit dem Tagestief bei 12.508 Punkten bereits die 12.500er-Haltelinie auf die Probe. Nun rückt eine Schließung der Kurslücke vom vergangenen Montag in den Fokus.
Die guten US-Arbeitsmarktdaten wirken nach und die gedämpfte Zinsphantasie drückt auf die Stimmung. Während die Börsen in Asien deutlich verloren, tritt der DAX auf der Stelle. Die Aktie der Deutschen Bank hebt nach den Umbauplänen regelrecht ab.
Mit positivem G20-Gipfel im Rücken konnte der DAX weiter nach oben klettern. Zum Wochenausklang machte der US-Arbeitsmarkt etwas Sorgen. Wie mag sich dies äußern?
Vor allem die Gewinnwarnung von BASF lastete gestern auf dem DAX. Dadurch konnte das offene Gap aus der Vorwoche geschlossen werden.
Stühlerücken in Brüssel und besonders spannend für die Anleger ist die Nachfolge von EZB-Präsident Mario Draghi."Christine Lagarde könnte den Aktienmärkten gut tun", sagt Finanz-Experte Michael Bloss im Interview.
Nachdem am Freitag die unerwartet positiv ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten die Stimmung an den Aktienmärkten belasteten, fehlten zum Wochenstart positive Nachrichten, so dass DAX & Co. angesichts einer möglicherweise ausfallenden US-Zinssenkung kaum von der Stelle kamen.
Am Freitag sorgten die starken US-Arbeitsmarktdaten dafür, dass die Siegesserie im DAX doch noch riß. Dennoch konnte unter dem Strich der vergangenen Woche ein grünes Vorzeichen stehen, weshalb die Aussichten aus charttechnischer Sicht unverändert sind.
Die Hoffnung auf eine Lösung im Handelsstreit zwischen China und den USA sowie die für Ende Juli erwartete Leitzinssenkung der Fed haben den Märkten Auftrieb verliehen und dem DAX das ein oder andere Jahreshoch beschert. Umso größer war die Enttäuschung am Markt über gute Juni-US-Arbeitsmarktdaten. Schließlich bedeutet dies, dass eine Fed-Zinssenkung etwas unwahrscheinlicher wird.
Der DAX kann auch am Dienstag nicht an die positive Entwicklung der Vorwoche anknüpfen. Waren es zuletzt Zinssorgen aus den USA, sorgten nun schlechte Nachrichten aus der Chemiebranche für fallende Kurse.
Der deutsche Aktienmarkt hat in der ersten Jahreshälfte 2019 ordentlich zugelegt. "Ich befürchte, dass es nicht so gut weitergeht wie in den ersten sechs Monaten. Ich denke, dass wir am Jahresende in etwa dastehen, wo wir auch jetzt stehen", sagt Stefan Scharffetter von der Baader Bank.
Am Freitag hatte die Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten den DAX bereits ins Minus drehen lassen. Am Montag hat sich an der Stimmung wenig geändert.
Der Finanz-Sektor leidet seit Jahren unter dem Zinssenkungstrend. Geschäftsbanken, Sparkassen, Direktbanken und Versicherungen halten Cash-Positionen, die bei niedrigen Zinsen keine oder geringe Gewinne abwerfen. Der Zinstrend ist weiterhin nach unten gerichtet. Aber: Die Bankentitel stiegen in der vergangenen Woche. Naht die Zinswende?
Am heutigen Freitag notierte der DAX lange Zeit im Bereich des Vortagesschlusses. Positiv ausgefallende US-Arbeitsmarktdaten drückten das wichtigste deutsche Börsenbarometer jedoch am Nachmittag deutlich in die Tiefe.