Der Dax bei 13.000 Punkten, der US-Index Dow Jones auf Rekordhoch - die Börsen scheinen die Corona-Krise augenscheinlich mit der Nachricht, dass es bald Impfstoffe gegen COVID-19 gibt, schon abgeschlossen zu haben. Stimmt das, wie sehen das Deutschlands Privatanleger?
Die Zertifikate-Anbieter in Deutschland sind mit dem Geschäftsverlauf in diesem Jahr mehr als zufrieden. Für die Mehrheit von ihnen hat sich das Geschäft mit strukturierten Wertpapieren sogar deutlich besser als im Vorjahr entwickelt. Auch für das neue Jahr gehen nahezu alle Emittenten von einer unveränderten oder sogar noch besseren Geschäftsentwicklung aus.
Der marktEINBLICKE-Sommer-Talk mit Lars Brandau, Geschäftsführer des Deutschen Derivate-Verbandes (DDV) über den Corona-Crash, das Wirecard-Debakel, die richtige Depot-Absicherung in den kommenden heißen Börsenwochen und ein Jubiläum.
Die Deutschen sind kein Volk von Aktionären. Nach der Finanzkrise wurde die Situation noch schlimmer. Erfreulicherweise haben sich die Aktionärszahlen in den vergangenen Jahren etwas erholt. Allerdings noch nicht stark genug. Schließlich müssten noch mehr Sparer ihren Depots Aktien beimischen, um ordentliche Renditen für die Altersvorsorge zu erzielen. Dafür darf die Politik Privatanlegern keine Knüppel zwischen die Beine werfen.
Die Verwerfungen an den Aktienmärkten durch die Corona-Krise haben auch direkte Auswirkungen auf den Bereich der strukturierten Produkte. Der Deutsche Derivate Verband trat nun Befürchtungen, dass uns ein "zweites Lehman" droht, mit einem klaren "Nein" entgegen.
Mit Zertifikaten lassen sich verschiedene Investmentideen umsetzen, die allein mit Aktien nicht umzusetzen wären. Zudem können Anleger sehr flexibel auf Marktsituationen reagieren. Entsprechend positiv ist der Umstand, dass strukturierte Wertpapiere bei Privatanlegern fest etabliert sind. Knapp 56 Prozent der Privatanleger in Deutschland befassen sich seit mehr als zehn Jahren mit ihnen.