Nach den zwischenzeitlichen Börsenturbulenzen scheinen Börsianer an der Wall Street schon wieder sämtliche Bedenken über Bord geworfen zu haben. Der Dow Jones Industrial Average (WKN: 969420 / ISIN: US2605661048) konnte sich zuletzt sehr schnell erholen. Allerdings steht die Rallye dieses Mal auf wesentlich wackeligeren Beinen als zuvor.
In dieser Ausgabe von HSBC Daily Trading TV analysiert Jörg Scherer, Leiter Technische Analyse, den Index Dow Jones Industrial Average und die Aktie Bilfinger (WKN: 590900 / ISIN: DE0005909006).
Nach dem erwiesenermaßen schlechten Börsenjahr 2018, das im DAX mit einem Minus von 18,26% und damit dem ersten Verlust seit 2011 sowie dem größten seit 2008 endete, wünschen sich nicht wenige für 2019 deutlich mehr Glück auf dem Parkett.
Die Kontrolle über dieses Desaster mit Namen BREXIT ist allen Beteiligten schon lange entglitten, und eine Besserung scheint nicht in Sicht. Immerhin, und damit kommen wir mit einem harten (!) Schnitt direkt zu den Märkten, verlief die Woche trotz der Wirren in Great Britain einigermaßen erfolgreich...
Der Dow Jones macht es wieder einmal sehr spannend. Er beendete die Woche mit leichten Kursgewinnen. Dabei dürften die Nerven der Anleger zur Zeit sehr angespannt sein. Immerhin sind die Zeiten, an denen der Dow Jones nur einige Punkte Handelsspanne hatte scheinbar vorbei. Für Daytrader stellt dieser Zustand sicherlich optimale Bedingungen. Doch wie geht es nun weiter?
Mit 2018 im Nacken müssen Aktieninvestoren eine größtenteils bittere Bilanz ziehen. Während der DAX hierzulande mit einem Minus von mehr als 16% das Jahr beendet, verloren auch die US-amerikanischen Dow Jones und S&P 500 Leitindizes in den vergangenen zwölf Monaten rund 6% an Wert, verglichen zum Vorjahr. Für den amerikanischen Aktienmarkt bedeutet dies der größte jährliche Rückgang seit dem großen Krisenjahr in 2008.
Der DAX beendete den Januar mit +5,8%. Mittlerweile gilt die Annahme, dass der Januar A statistisch betrachtet gerne positiv ausfällt und das wiederum B in rund 80% der Fälle bei DAX und Dow ein grünes Jahresergebnis erwarten lässt.
Zwischen dem Finanzkrisentief bei 6.470 Zählern und dem Allzeithoch bei 26.952 Punkten liegen im Dow Jones 20.482 Zähler, macht ein Plus von rund 316,6%. Dreihundertsechzehn Prozent. Zwischen dem 06. März 2009 und dem 03. Oktober 2018. Da ist noch Luft, nach unten.
Damit uns nicht langweilig wird, dürfte unter anderem der gute alte BREXIT in der kommenden Woche thematisch für etwas Abwechslung sorgen. Ab Dienstag soll über das Austrittsabkommen mit der EU abgestimmt werden. Eine Mehrheit ist immer noch nicht sicher, die Gefahr eines ungeordneten Rückzugs der Briten aus der Gemeinschaft gegeben. Und damit das Risiko anhaltend volatiler Märkte!
Im Jahr 2018 korrigierten 13 von 30 DAX-Unternehmen ihre Prognose, im MDAX waren es 24, bei den Small Caps im SDAX 27. Dabei erreichte die Gesamtzahl an negativen Prognoseänderungen im Prime Standard schon im ersten Halbjahr 2018 mit 42 Meldungen einen Rekordwert (für den Zeitraum 2011- 2018), wie die entsprechende und hochinteressante EY-Analyse zeigt. Korrekturmodus noch längst nicht abgeschlossen?