Nach den Turbulenzen rund um eine mögliche Alstom-Übernahme und der Präsentation weiterer Umbaumaßnahmen ist es zuletzt um Siemens (WKN 723610) wieder ein Stück ruhiger geworden. Am Mittwoch ist die Siemens-Aktie dank einiger Analystenkommentare jedoch wieder etwas mehr in den Fokus gerückt.
Angesichts der prekären Lage beim Energieriesen RWE (WKN 703712) konnte man bei den Essenern trotz Krim-Krise keine Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Bundesregierung nehmen, die die negativen wirtschaftlichen Folgen der russischen Haltung im Konflikt mit dem Westen betonen muss. Dafür war das Angebot für die Öl- und Gastochter Dea der LetterOne-Gruppe, hinter der der russische Oligarch Michail Fridman steckt, auch zu gut.
In der jüngeren Börsengeschichte gehörten die Titel der beiden deutschen Energieversorger E.ON und RWE zu den größten Enttäuschungen im Leitindex DAX. Angesichts der Herausforderungen, die die Versorger spätestens seit der deutschen Energiewende und der Abschaltung einiger gewinnbringender Atomkraftwerke meistern müssen, scheint dies wenig verwunderlich zu sein. Allerdings scheinen die Zeiten großer Verluste vor allem bei dem E.ON-Papier vorbei zu sein.
Die VERBUND-Aktie trotze zuletzt sogar den allgemeinen Börsenturbulenzen infolge der Verschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und China. Wird sich das Papier auch weiterhin so robust zeigen, obwohl die Luft zuletzt für den ATX-Wert zuletzt merklich dünner geworden ist.
Ein Gewinnrückgang um 86,4 Prozent ist sicherlich kein Grund zum Jubeln. Allerdings lief es für den österreichischen Versorger Verbund (WKN 877738) in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres immerhin nicht ganz so schlimm wie befürchtet, während die Ergebnisse zusätzlich von Einmaleffekten bestimmt wurden.
Erst Telekom Austria (WKN 588811), dann die Erste Group Bank (WKN 909943), jetzt der Verbund (WKN 877738): Auch Österreichs größter Energieversorger schockierte die Märkte mit einer Gewinnwarnung. Aufgrund von niedriger Wasserführung, des weiterhin schwierigen Marktumfelds sowie von Effekten aus den Stilllegungsbeschlüssen der thermischen Kraftwerke wird das Konzernergebnis im laufenden Jahr nun mit rund 70 Mio. Euro erwartet. Bisher lautete die Prognose auf 150 Mio. Euro.
Die E.ON-Aktie (WKN ENAG99) hat seit unserem letzten Bericht im November noch einmal etwas nachgegeben. Doch inzwischen scheint die Bodenbildung nachhaltig zu sein. Angesichts der heute veröffentlichten Zahlen stellt sich nun die Frage, wie es weiter geht. Zusammen mit RWE ist E.ON der schwächste DAX-Titel der letzten Monate. Einzige Stütze ist derzeit die Dividende. Doch ob das so bleibt, ist fraglich.
Nach wochenlangem Hin und Her ging es am Ende dann doch relativ schnell. Nicht Siemens (WKN 723610) und Mitsubishi Heavy Industries (MHI) bekommen den Zuschlag für Alstom (WKN A0F7BK), sondern General Electric (GE) (WKN 851144). Dabei muss dies nichts Schlechtes bedeuten, vor allem wenn man bedenkt, dass sich die Münchner damit neben dem bereits angekündigten Konzernumbau eine weitere komplizierte Integration von Unternehmensteilen ins Haus geholt hätten.
Einfach ist das Marktumfeld nicht, in dem sich Siemens (WKN 723610) derzeit bewegt. Allerdings hat das DAX-Unternehmen zuletzt gezeigt, dass man die derzeitigen Herausforderungen gut bewältigen kann. Bleibt nur die Frage, ob das auch auf Dauer so bleibt.
Nach der Gewinnwarnung des österreichischen Versorgers Verbund (WKN 877738) herrscht nun einmal mehr Klarheit: Auch in Österreich sind die goldenen Zeiten von großen Versorgern vorbei. Der Gewinneinbruch fiel erwartungsgemäß deutlich aus. Für die Aktie ist derweil kein Ende des Abwärtstrends in Sicht.
Der S&P 500 lief im vergangenen Jahr 2019 hervorragend (+28,8%). Aber nicht jeder der elf Sektoren leistet den gleichen Betrag, relative Stärken und Schwächen sind offensichtlich. Der Technologiesektor leistet seit einigen Jahren den mit Abstand positivsten Beitrag.
Eigentlich war der große Tag für Siemens (WKN 723610) für Anfang Mai geplant. Dann wollte Konzernchef Joe Kaeser die neue Unternehmensstrategie vorstellen. Allerdings ist General Electric (GE) (WKN 851144) nun mit seinem Werben um den französischen Konkurrenten Alstom (WKN A0F7BK) dazwischen gegrätscht. Dabei scheinen die Siemens-Aktionäre aktuell von den möglichen Alternativen für die Münchner wenig begeistert zu sein.