Nach 47 Jahren Mitgliedschaft haben die Briten die europäische Großfamilie verlassen. Aber wie gehen EU und Großbritannien nach einer Übergangszeit vor allem handelsseitig miteinander um? So manch ein Beobachter meint, dass die einsamen Briten im Beziehungspoker gegen die große EU mit 27 Staaten ebenso untergehen, wie die Titanic nach der Kollision mit dem Eisberg. Doch sind die Trümpfe wirklich so einseitig zugunsten der EU verteilt?
Der EZB gelang es bisher nicht, Inflation und Realwirtschaft nachhaltig kaltzustarten. Daher hat Christine Lagarde eine vollumfängliche Strategieüberprüfung bis Ende des Jahres angekündigt. Da diese in keiner restriktiven Geldpolitik münden wird, bleibt die EZB die „Patronin voller Güte, die Euro-Aktien alle Zeit behüte“.
Einige deutsche Politiker können ihre Sympathie für den Sozialismus nicht verheimlichen. In seiner braven, demokratischen Machart soll er dem sozial verwerflichen Kapitalismus, der oft mit Marktwirtschaft gleichgesetzt wird, mit Gerechtigkeit Paroli bieten. Gerecht heißt auch, dass sich der Staat mit Einschränkungen in private Eigentumsrechte und sogar Enteignung und Vergesellschaftung einmischen darf.
Die Corona-Epidemie steht an der Schwelle zur Pandemie. Die unerwartet rasche Ausbreitung setzt der Weltwirtschaft schon rein technisch zu. In unserer globalen Welt führen Lieferengpässe in industriell bedeutenden Ländern wie China schnell zu weltweiten Produktionsausfällen. Eindämmungsmaßnahmen gegen das Virus werden diese Reibungsverluste noch verstärken. Ohnehin sorgt die Unkalkulierbarkeit der Virusentwicklung für Unsicherheit, die Gift für Unternehmensinvestitionen, Konsum und nicht zuletzt den Aktienmarkt ist.
Wenn überhaupt nur magerste Zinsen, eine angeschlagene geopolitische Lage, ein schwacher Euro und jetzt auch noch eine viral geschwächte Weltwirtschaft sprechen deutlich für das Edelmetall. Aber wie nachhaltig ist die Goldrallye? Bleiben die Argumente intakt oder droht wie schon so oft ein Ende der Hausse?
Mit ihrem geldpolitischen Hammer hat die EZB die Schulden- und Bankenkrise allmächtig platt gemacht. Jedoch hat sie die Konjunktur bislang nicht wie der Prinz das Dornröschen wachküssen können. Trotz des Rekordniveaus an billigster Liquidität, kommt die Kreditnachfrage in der Eurozone nicht wirklich in Schwung.
Die Aussichten für die Aktienmärkte sind auf den ersten Blick nicht schlecht: US-Präsidentschaftswahljahre erwiesen sich historisch als gute Aktienjahre. Die transpazifischen und -atlantischen Handelskriege werden sich ein gutes Stück weit befrieden. Daneben werden die Notenbanken ein wohlwollender Begleiter für Konjunktur und Aktienmärkte sein. Auf den zweiten Blick bleiben irritierende Trump-Tweets jedoch so sicher wie das Amen in der Kirche.
Die Corona-Epidemie beschäftigt weiter das Kopfkino der Anleger. Grundsätzlich ist eine „chinesische“ Konjunkturdelle für die Weltwirtschaft im I. Quartal 2020 nicht zu vermeiden. Viel bedeutsamer ist aber die Frage, ob es China anschließend gelingt, eine Wirtschaftserholung mit massiven Konjunktur- und geldpolitischen Maßnahmen einzuleiten? Dabei schaut die Börse durchaus optimistisch in die Zukunft.