EZB-Präsident Mario Draghi hatte in der vergangenen Woche seine letzte Sitzung. Wie fällt die Bilanz nach acht Jahren an der Spitze der Bank aus? "Man hat Mario Draghi zu verdanken, dass der Euro noch existiert. Er hat der Wirtschaft mehr geholfen als geschadet", sagt Stefan Riße.
Roms Haushaltsentwurf für 2019 ist eine Mogelpackung: Das geplante Budget unterstellt ein märchenhaftes Wirtschaftswachstum und Steuereinnahmen, die so viel Substanz haben wie Zabaglione. Wo sollen diese denn in Ermangelung von Wettbewerbsfähigkeit herkommen?
Während auf der anderen Atlantikseite ein neues Freihandelsabkommen für Furore sorgte, macht man sich diesseits des Atlantiks wieder Sorgen um den Euro - vorallem hinsichtlich Italien. Allerdings kann auch an der Wall Street die Einigung zwischen den USA, Kanada und Mexiko auf ein neues Freihandelsabkommen nur begrenzt positiv wirken. Noch besteht der chinesisch-amerikanische Handelsstreit als großer Belastungsfaktor.
Der Stiefel ist der kranke Mann Europas. Italien konnte in den letzten Jahren kaum mehr als Null-Komma-Wachstum erzielen. Leider macht die neue Regierung in Rom aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega keine Anstalten, diese Wirtschafts-Askese zu beenden.
Es ist beschlossene Sache. Die EZB wird ihr QE Programm Ende 2018 beenden. Das Timing dafür könnte jedoch nicht schlechter sein.
"Italien hat die besseren Karten und kann mafia-ähnlich drohen. Denn verlässt Italien die EU, ist die EU tot. Am Ende wird es einen schmutzigen Deal geben", sagt Robert Halver von der Baader Bank. Mehr über die Lage verrät der Experte bei Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die transatlantische Rendite-Differenz, die Lage in Italien, die Marktlage sowie der Finance-Information-Overload. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Bayer, RWE, Merck, Ceconomy, ProSiebenSat.1, Cyan, Tesla, Amazon, Paypal.
Gleich vier Krisen - sozusagen das Quattro Infernale - scheinen auf deutliche Aktienverluste im Herbst hinzudeuten.
Die griechische Finanzkrise seit 2010 war spannender als jeder Krimi. Unvergessen sind die Auseinandersetzungen zwischen dem knorrigen Stabilitäts-Schwaben Schäuble und dem griechischen „Anarcho“-Finanzminister Varoufakis. Letztlich jedoch hat Griechenland mit der Hilfe von EU, Eurozone und EZB das Krisenmonster besiegt. Nach acht Jahren und drei Hilfsprogrammen hat Griechenland den Rettungsschirm verlassen.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Probleme in Italien und die Euro-Krise, die Lage in Spanien, die Inflationsrate im Euro-Raum, die türkische Krise, die US-Zölle. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Aurelius, Dialog Semiconductor, STS, Home24, PayPal, Coca-Cola.
Die Rahmenbedingungen sind aus Sicht der Anleger nach wie vor nicht rosig. Neben dem Handelsstreit zwischen den USA und China sorgt auch die Eurozone mit dem Sorgenkind Italien für Schlagzeilen. Wie gut, dass die Unternehmen gute Nachrichten in Sachen Berichtssaison parat haben.
Statt eine Erholung einzuleiten, stürzten die Aktienmärkte in dieser Woche zeitweise regelrecht ab. Dies hatte verschiedene Gründe. Natürlich bleibt da der chinesisch-amerikanische Handelsstreit. Dieser könnte die lange Zeit so gut laufende Konjunktur aus der Bahn werfen. Doch das ist nicht alles.
Bei so mancher heißbegehrten Aktie stockt die Rally. Das ändert jedoch wenig an den langfristigen Perspektiven. Technologieaktien bleiben Geldmaschinen.
Griechenland verlässt ab heute offiziell den europäischen Rettungsschirm. Das Land muss aber bis 2060 weiter kräftig sparen und die Arbeitslosigkeit ist hoch. Kann das Land jetzt auf eigenen Beinen stehen? Robert Halver (Baader Bank) sagt bei Inside Wirtschaft: "Wenn Griechenland auf eigenen Beinen stehen kann, ist die Erde eine Scheibe." Welche Risiken der Experte sieht, verrät er Manuel Koch an der Frankfurter Börse.
Zu Beginn der Woche hatten Anleger noch relativ gefasst auf die politische Krise in Italien reagiert. Am heutigen Dienstag wurde jedoch eine deutlich höhere Nervosität beobachtet. Zwar konnte der DAX seine Verluste im späten Handel etwas eingrenzen, von einer Erholung war allerdings nichts zu sehen.