Wir sind im Krieg gegen das Corona-Virus. Und im Krieg sind alle Mittel erlaubt. Auch wirtschaftlich muss in Deutschland alles unternommen werden, damit aus einer Virus-Rezession keine -Depression wird. Auch unkonventionelle Maßnahmen werden gebraucht, um Unternehmen und ihre Beschäftigten zu retten.
Über Lieferengpässe, Exporteintrübungen und abschwächenden Konsum wird die Weltwirtschaft definitiv großen Schaden nehmen. Für die Finanzmärkte ist aber vor allem entscheidend, ob der zukünftige Konjunkturverlauf V-, U- oder L-förmig verlaufen wird. Um den Super-GAU von „L“ zu verhindern, werden Fiskal- und Geldpolitik mit ihren Therapien auch Neuland betreten.
Was kostet die Welt? Die staatlichen Konjunkturmaßnahmen in Deutschland zur Bekämpfung der Corona-Krise machen bereits ein Drittel der Wirtschaftsleistung (BIP) aus. Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Wer weiß schon, wann der Shutdown wirklich beendet ist? Die Staatsquote als Anteil der öffentlichen Ausgaben am BIP wird von gut 45 im letzten auf weit über 50 Prozent in diesem Jahr steigen.
Die Corona-Pandemie nähert sich ihrem Höhepunkt. Parallel zur sinkenden Anzahl von Neuinfektionen nimmt der dramatische Wirtschaftspessimismus auch dank umfangreicher Konjunkturstützungen und Ankündigungen zu vorsichtigen Lockerungen des Shutdown etwas ab. Mit diesen Aufhellungen haben sich die Aktienmärkte deutlich von ihren Jahrestiefständen erholen können. Doch wie nachhaltig ist die Aktienhausse? Ist die zweite Verkaufswelle ad acta gelegt?
Das Corona-Virus und immer weitere Abschottungsmaßnahmen zu seiner Eindämmung bremsen die Weltwirtschaft dramatisch aus. Aktuell ist Europa das Epizentrum, doch wird Amerika zügig aufschließen. Auch unorthodoxe Konjunkturmaßnahmen wie Helikoptergeld kommen zum Einsatz, damit aus der (Welt-)Rezession bloß keine Depression wird.
Das Corona-Virus wütet weiter. Wenn ein Weltwirtschaftswachstums 2020 von nur noch 1,5 Prozent für möglich gehalten wird, werden Europa als wachstumsschwächste Region und Deutschland als Exportnation mit Standortdefiziten den Knüppel des Abschwungs besonders heftig spüren. Wenn aber eine Rezession schon nicht zu verhindern ist, muss alles dafür getan werden, dass aus einer Konjunkturbeule kein -totalschaden wird.
Die Corona-Epidemie steht an der Schwelle zur Pandemie. Die unerwartet rasche Ausbreitung setzt der Weltwirtschaft schon rein technisch zu. In unserer globalen Welt führen Lieferengpässe in industriell bedeutenden Ländern wie China schnell zu weltweiten Produktionsausfällen. Eindämmungsmaßnahmen gegen das Virus werden diese Reibungsverluste noch verstärken. Ohnehin sorgt die Unkalkulierbarkeit der Virusentwicklung für Unsicherheit, die Gift für Unternehmensinvestitionen, Konsum und nicht zuletzt den Aktienmarkt ist.