Es hat in diesem Jahr zwar ein Weilchen länger als sonst üblich gedauert, aber nun hat es uns doch erwischt - das Sommerloch. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht, aber dazu kommen wir im Laufe dieser Ausgabe des Market Mover noch. Zunächst einmal ist deutlich zu spüren, dass wir uns in Sachen Nachrichten auf dem bisher tiefsten Stand des Jahres befinden.
Am Mittwoch erleben wir Tag zwei der China-Festspiele. Dabei lässt die erneute Yuan-Abwertung der chinesischen Zentralbank gegenüber dem US-Dollar den DAX ein weiteres Mal um mehr als 2 Prozent in die Tiefe rutschen. Vorbei also die Träumereien von einer Rückkehr über die 12.000er-Punkte-Marke. Stattdessen könnte am Ende des heutigen Handelstages nicht einmal mehr die 11.000er-Marke zu Buche stehen.
Krise? Welche Krise? Athens Börse im Sturzflug? Who cares?! Chinas Aktienmärkte am Boden? Na und?! Der Dow Jones im Abwärtstrend in Richtung Jahrestief (17.038 Zähler Anfang Februar) und einer bisherigen 2015er-Jahresperformance von -2,3 Prozent? Scheinbar egal! Völlig unberührt von alledem kletterten die deutschen Aktienmärkte zuletzt aufwärts.
Im Frühjahr sprach man an den Finanzmärkten von der Wiedergeburt der Inflation, auch, weil sich die Konjunkturperspektiven ausgerechnet im früheren Krisengebiet der Eurozone festigten. Amerika und Asien galten ohnehin als wirtschaftliche Selbstläufer. Ja, die Deflation schien besiegt zu sein. Schon wurden neben den USA selbst in der Eurozone Stimmen laut, der Anfang vom Ende der geldpolitischen Happy Hour könnte kurz bevorstehen.
Nach der rasanten Achterbahnfahrt der vergangenen Tage, zeigt sich der DAX am Freitag nur wenig bewegt. Während Investoren die Nachricht erreicht, dass das griechische Parlament die Sparauflagen für das dritte Hilfspaket abgesegnet hat, drücken die schwächer als erwartet ausgefallenen BIP-Daten für die Eurozone im zweiten Quartal auf die Stimmung.
Obwohl uns heute gute Nachrichten erreichen, was die Griechenland-Rettung angeht, rutscht der DAX deutlich in die Verlustzone und entfernt sich wieder ein Stück von der magischen 12.000er-Punkte-Marke. Ein Grund ist die Nervosität, für die die chinesische Zentralbank mit der Yuan-Abwertung gesorgt hat. Gleichzeitig sind die ZEW-Konjunkturerwartungen zuletzt überraschend schwach ausgefallen.
Bei der Infineon-Aktie (WKN 623100) naht nun die Entscheidung. Nach den gestrigen Zahlen notiert die Aktie am GD200. Ein Fall unter diese Marke würde die Stimmung nachhaltig eintrüben.
Seit dem umstrittenen Kompromiss zu den Griechenschulden wird heftigst über dessen Für und Wider diskutiert. Die einen finden, die deutsche Seite sei zu hart mit den Griechen umgesprungen, während die anderen meinen, man könne nicht hart genug sein und die Griechen hätten ohnehin erneut nur Versprechen abgegeben, die sie niemals einhielten. Welcher Seite man zuneigt, hängt in der Regel von der eigenen politischen Einstellung ab.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. der griechische Deal, die Lage bei Euro und Pfund, der Rohölpreis und die Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Volkswagen, BASF, Puma, Villeroy & Boch, Manz, Apple.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Abwertung des Yuan durch China, Griechenland und die Euro-Problematik, die Verschuldung der Unternehmen sowie die Hoffnung auf den Staat in allen Lebenslagen. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf BMW, Daimler, E.ON, Henkel, Talanx, Heidelberger Druck, Evotec, LPKF, Geberit, OMV, IBM.
Was ist eigentlich „sicher“? Diese Frage haben wir an dieser Stelle schon mehrfach gestellt. Erkundigen Sie sich einmal in Ihrem Bekanntenkreis, welche Anlageformen heute als „sicher“ gelten. Ganz vorne landen da sicher Sparguthaben, Bausparverträge, Lebensversicherungen. Lebensversicherungen?
Die Konjunktursorgen in China halten sich. So setzen die chinesischen Gewinne ihren Schrumpfungskurs aus dem Winterhalbjahr nach einer kurzen Verschnaufpause fort. Und der Einbruch des vom Wirtschaftsdatenanbieters Markit veröffentlichten Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe lässt auf keine schnelle Besserung hoffen.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. das Problem Schuldenerlass, die Grexit-Debatte, sowie die Bewertungen im Tech-Segment. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Lufthansa, Daimler, BMW, Volkswagen, Dürr, ElringKlinger, Philips, Ryanair, UBS, Amazon.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Euro-Ansichten in Finnland, die Geldpolitik der Bank of England, China als Gefahr für die deutsche Konjunktur, Crowd Investing. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Lanxess, Krones, Wincor Nixdorf, Comdirect, Software AG, OMV, Credit Suisse, Syngenta, Visa, Apple.