Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die geldpolitische Strategie der EZB, die Stimmung unter den europäischen Einkaufsmanagern, die Zoll-Abgaben, sowie der Luckin-IPO. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Deutsche Bank, Commerzbank, DWS, Evotec, Deutsche Euroshop, Eurokai, Harley-Davidson.
Der Aktienmarkt zeigte sich in der vergangenen Woche mal wieder sehr launisch. Nach der Euphorie über die EU-Gipfelbeschlüsse kam ebenso rasch wieder Ernüchterung auf. Die Probleme in der EU stehen weiterhin noch nicht vor einer Lösung. Auch die Leitzinssenkung der EZB am Donnerstag brachte hier keine Verbesserung. Das Hauptproblem bleibt bestehen: Während für manche Staaten die Zinsen von 0,75 Prozent noch immer viel zu hoch sind, dürften sie für Deutschland deutlich zu niedrig sein. Auf Dauer dürften sich dann auch hierzulande entsprechende Blasen bilden und auch platzen, wie derzeit auf dem spanischen Immobiliensektor zu beobachten ist.
Die vergangene Handelswoche endete überraschend mit einem neuen Jahreshoch im DAX. Auch schlechte Nachrichten bspw. aus dem Automobilsektor konnten die Stimmung nicht trüben. Trotz Unsicherheiten bei dem ein oder anderen Unternehmen bleibt die Aktie die Anlage der Zeit - Alternativen sind schlicht nicht in Sicht. Auch die Euro-Krise bleibt weiter bestimmendes Thema, dennoch hat sie ihren Schrecken weitgehend verloren. Durch die Milliardenhilfen der Zentralbanken geblendet sieht man an den Märkten über die anhaltenden Probleme in Euroland hinweg. Es wird einfach gekauft, was irgendwie halbwegs sinnvoll erscheint, selbst Gold ist wieder en Vogue. Bei den Banken streitet man sich derweil um die Bankenunion und das DAX-Sorgenkind Commerzbank (WKN 803200) bleibt das Zockerpapier schlechthin. Zwar konnte die Marke von 1,60 Euro in der Zwischenzeit erobert werden, doch ob es nun auch für 2,000 Euro reicht, bleibt offen. Charttechnisch sieht es zwar gut aus, aber Risiken aufgrund der Euro-Krise bleiben weiterhin akut und können die schönsten Gewinne innerhalb kürzester Zeit wieder Wett machen.
Die Container-Schifffahrt hat die Globalisierung geprägt. Da verwundert es auch nicht, dass die Verschiffungsaktivitäten sehr sensibel auf die weltweite Konjunktur reagieren. Genauso kann der Geschäftserfolg von EUROKAI (WKN 570653) von der Konjunktur und dem Warenumschlag sehr stark abhängen. Die Hamburger betreiben Container-Terminals und bekommen es daher zu spüren, wenn weniger Waren per Schiff transportiert werden. Besonderer Faktor ist derzeit die unklare Fertigstellung des JadeWeserPort. Erst wenn dieser in Betrieb geht, dürfte auch die Aktie Fahrt aufnehmen.
Nun ist es endlich so weit, denn nachdem sich die Inbetriebnahme des JadeWeserPort (JWP) in Wilhelmshaven einige Male verschoben hatte, wird der erste Tiefwasserhafen in Deutschland, mit einer tideunabhängigen Wassertiefe von 18 Metern am Freitag eröffnet. Dabei zählt der Bau des Hafens nach dem Bahnhofprojekt Stuttgart 21 und dem Flughafen Berlin-Brandenburg zu den größten Infrastrukturprojekten Deutschlands. Im Gegensatz zum neuen Berliner Flughafen, können wir nun sogar die Eröffnung des Hafens erleben.
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