Die EZB war am Donnerstag wieder butterweich. Trotzdem stieg der Euro kurzzeitig über 1,20. Was ist da schiefgelaufen?
Nordkorea, Donald Trump, der starke Euro und die Probleme bei den deutschen Automobilkonzernen haben zuletzt für eine Stimmungseintrübung im DAX (WKN:Â 846900Â / ISIN: DE0008469008) gesorgt. Allerdings spricht einiges dafür, dass es sich dabei nur um eine Momentaufnahme handelt und uns ein Jahresendspurt ins Haus steht.
Ich erinnere mich noch gut an frühere Bundestagswahlkämpfe. Damals ging es noch mit viel Schmackes um Richtungsstreite z.B. „Freiheit statt Sozialismus“. Und heute? Gegenüber der Dynamik des deutschen Wahlkampfs ist die Schnecke ein wildes Tier. Das liegt zunächst daran, dass sich die etablierten Parteien mittlerweile so in der politischen Mitte knubbeln, dass man fast Platzangst bekommt.
Die USA sind die Weltmacht Nr. 1. Wer aber Weltmacht ist, muss sich auch wie eine Weltmacht aufführen, vor allem weil man Verantwortung für den gesamten Westen trägt. Diese Aufgabe hat kein US-Präsident jemals in Frage gestellt. Niemand? Doch, Donald Trump tut dies.
Technisch ist es zwar nicht möglich, eine individuelle Inflationsberechnung für Frau Müller oder Herrn Meier zu erstellen. Aber dies sollte kein willkommenes Alibi für allgemeine Beschönigungen sein, mit denen man die offizielle Inflation auf den kleinsten gemeinsamen Nenner bringt.
Die EZB betreibt Verbalerotik der Extraklasse. Einerseits betont sie eine stabilere Euro-Konjunktur, was den Einstieg in den Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik nahelegt. Andererseits signalisiert sie durch die Betonung von Inflationsrisiken - die heutzutage Abwärtsrisiken sind - dass sie sich bei diesem Ausstieg viel Zeit lassen wird.
Nordkorea spannt den Bogen immer weiter. Nicht mehr lang, und der Bogen ist überspannt. Panik kommt auf.
Im Bereich Digitalisierung "darf Deutschland den Anschluss nicht verlieren", so Robert Halver (Baader Bank). Was dies für Auswirkungen hätte, erklärt er im Gespräch.
Finanzexperte Robert Halver (Baader Bank) rät momentan bei US-Aktien zur Vorsicht. Das Chaos der Trump-Regierung hat alle Wirtschaftsträume schnell auf den Boden der Realität zurückgebracht. Mehr Details bei Manuel Koch.
In den vergangenen Monaten hat der Goldkurs wieder zugelegt. In politischen Konfliktzeiten ist Gold der sichere Hafen, aber sollten Anleger jetzt einsteigen? Manuel Koch fragt bei Robert Halver (Baader Bank) nach.
Bislang konnte man Mario Draghis Geldpolitik mit drei Worten umschreiben: Freibier für alle oder sollte man sogar von Koma-Saufen sprechen? Immerhin hat diese Happy Hour jede Finanz-, Schulden- und Euro-Krise eingedämmt. Allerdings wurden auch die Finanzmärkte in einen Ballermann-ähnlichen Rausch versetzt.
Momentan sind durchaus Molltöne für den deutschen Aktienmarkt zu hören. Nordkorea lässt trotz Kritik selbst seines Hauptverbündeten Chinas nicht von provokanten Raketentests ab. Gleichzeitig stellt der starke Euro einen psychologischen Belastungsfaktor dar, da Einbußen für die deutsche Exportwirtschaft befürchtet werden.
Einmal im Jahr treffen sich die großen Notenbanker im US-amerikanischen Jackson Hole. US-Notenbank und EZB haben diese Plattform früher gerne für ihre großen geldpolitischen Beschlüsse genutzt. Wird nun die bevorstehende Zusammenkunft wieder zu einem geldpolitischen Meilenstein, konkret zum Signal für eine allgemein restriktivere Notenbankpolitik?
An den bisherigen Konfliktpunkten der Aktienmärkte ist zwar Ruhe eingekehrt. So wird in der Nordkorea-Krise verbal abgerüstet und der Diesel-Abgasskandal wurde zumindest auf die Zeit nach der Bundestagswahl vertagt. Allerdings nimmt das Polit-Handicap Donald Trump mittlerweile unerträgliche Züge an.
Gestern ist etwas passiert, was wir schon gar nicht mehr gewohnt waren. Der US-Markt zeigte Regung. Die Meldungen überschlagen sich. Ein Superlativ jagt den nächsten. Es ist von heftigen Bewegungen die Rede, von einem großen Abverkauf, ja sogar Panik. Nun ja, lassen wir die Kirche einmal im Dorf.