Zwar scheinen in der zweiten Jahreshälfte Euro-politische Konflikte zunächst ein weniger großes Unsicherheitsrisiko darzustellen. Jedoch ist die politische Lage nicht krisenfrei. Und jetzt geht an den gelddrogen-verwöhnten Finanzmärkten auch noch die Angst vor dem kalten Entzug der Notenbanken um. Ist es Zeit für die neue Sachlichkeit an den Aktienbörsen?
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Staatsschuldenquote, die Wirtschaft im Euro-Raum, die italienische Bankenrettung, sowie die Goldkäufer aus Indien. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Allianz, Nordex, Vapiano, Aurelius, Nestlé, Takata, Amazon, Barrick Gold.
Ganz locker, das war einmal. Die Chefin der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, gibt sich immer zugeknöpfter. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr hat sie die Leitzinsen angehoben. Und: Yellen hat weitere Zinsanhebungen in Aussicht gestellt.
Die EZB führt einen Balanceakt der Spitzenklasse vor. Jegliche Europa-kritische Wählerirritation soll unterbleiben. Unterdessen scheint in Großbritannien das Wahldesaster von Premierministerin May ein Non-Event zu sein. Und in den USA wird aufgrund des Scheiterns der Trumponomics sogar wieder das Wort „Re-Deflation“ in den Mund genommen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat getagt und es passierte... nichts. Naja, fast nichts und das ist dann eben doch schon was. Zunächst ließ EZB-Chef Mario Draghi den Leitzins unangetastet bei null Prozentpunkten. Das hatten nicht alle so erwartet, was mich wiederum verwundert.
Selbst wer in Deutschland 40 Jahre lang gut 2.000 Euro brutto verdient hat, wird nur eine gesetzliche Rente auf Sozialhilfeniveau erhalten. So viel zum Thema „Leistung muss sich wieder lohnen“. Auch die „Riester-Rente“ schließt diese Einkommenslücke nicht. Sie ist nur etwas für den hohlen Zahn. Für die Altersvorsorge erschwerend kommt die Nibelungentreue deutscher Sparer zum Zinsvermögen hinzu...
Valium ist ein Psychopharmaka, das Ängste bekämpft und die Nerven beruhigt. Es eine Nebenwirkung: Valium macht abhängig. Um einen anhaltenden Effekt zu erzielen, muss es regelmäßig eingenommen werden. An den Finanzmärkten heißt das Valium seit 2008 Geldpolitik. Mit Zinssenkungen und sintflutartiger Geldmengenausweitung entfaltet sie ähnliche Wirkungen und Nebenwirkungen.
Großbritannien hat gewählt. Die Entscheidung ist überraschend ausgefallen. Zwar konnten die Tories unter Premierministerin Theresa May wieder stärkste Kraft werden. Aber das war es auch schon an Erfolgsmeldungen. Anleger fragen sich, wie es weiter geht.
In wenigen Wochen jährt sich die historische Brexit-Abstimmung zum ersten Mal. Noch vor diesem Jubiläum wählen die Briten ihr Parlament neu. Der Wahlausgang entscheidet auch darüber, wie der Brexit vonstatten gehen wird. Die Wähler sind gefordert. Auch für Anleger bringt die Entscheidung etwas mehr Klarheit.