Abgesehen von dem jetzt nicht mehr aufzuhaltenden Brexit und den Herausforderungen einer neuen US-Handelspolitik drohen auch politische Einschläge in der Eurozone.
Alles neu macht der Trump. Selbst die Regulierung der Finanzindustrie, die seit 2008 als heilige Kuh gilt, ist nicht mehr vor dem rotfüchsigen Schlächter sicher. Mit einem neuen Dekret wird die Re-Deregulierung eingeläutet. U.a. soll die eiserne „Volcker-Rule“ marshmallowisiert werden. Diese schränkt den (Eigen-)Handel der US-Banken ein oder verbietet ihn sogar.
2016 ist Deutschland wieder Exportweltmeister geworden. Offensichtlich hat der deutsche Industriestandort einiges besser gemacht als andere. Selbst wenn deutsche Reformaktivitäten in den letzten Jahren zu einem Sturm im Wasserglas verkommen sind, ist Deutschland dennoch mindestens immer noch der Einäugige unter den Blinden.
Nachdem für circa 2 Wochen das Beobachten der Kurscharts der Leitindizes ungefähr so spannend war, wie dem Trocknen von Farbe an einer frisch gestrichenen Wand zuzuschauen, änderte sich dies nun seit knapp 2 Tagen deutlich.
In ihrer Grundsatzrede hat sich Theresa May klar zu einem harten Brexit bekannt. Mit dem Ausscheiden aus EU-Binnenmarkt und Europäischer Zollunion sind eine scharfe Rezession und ein Bedeutungsverlust des Londoner Finanzplatz nicht zu verhindern. Gleichzeitig dürfte es als konjunkturstützende Alternative kein Briten freundliches, neues Freihandelsabkommen mit der EU geben.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Lage in Griechenland, Politische Risiken in der Eurozone, Leistungsbilanzungleichgewichte, die Marktlage an der Wall Street. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Siemens, ADVA Optical, RIB Software, SÜSS Microtec, Deutsche Cannabis, Renault, Flughafen Wien, Tesla, Amazon.
Auf ihrer letzten Sitzung hat die US-Notenbank einstimmig beschlossen, ihre Zinspolitik unverändert zu belassen. Zunächst will sich die Fed ein klareres Bild über die beabsichtigte Wirtschafts- und Finanzpolitik der neuen US-Administration machen, die sich derzeit noch sehr im Handwerk des handelspolitischen Porzellanzerschlagens und geopolitisch widersprüchlicher Aussagen übt.
Der Dow Jones Industrial Average hat die 20.000er-Punkte-Marke geknackt. Heißt dies nun, dass der Weg Richtung 30.000 Zähler frei ist? Wohl nicht ganz. Vor allem, da längst nicht alle Unsicherheiten aus der Welt sind.
Für politische Entspannung in Europa hat der neue US-Verteidigungsminister James Mattis gesorgt. Entgegen dem Nato-Hinfälligkeitsgerede von Trump stellt er den Schutz des Militärbündnisses nicht im Entferntesten in Frage. Ein Beweis für ungetrübte transatlantische Freundlichkeit ist dies dennoch nicht.
Nachdem viele Märkte eher etwas müde ins neue Jahr gestartet sind, mehren sich nun die Zeichen dafür, dass es mit der Ruhe bald vorbei sein könnte. Zum einen steht natürlich morgen Donald Trumps Einzug ins Weiße Haus an, der entscheidende Weichenstellungen für die nächsten Jahre setzen könnte.
Vor lauter Bangen und Hoffen bezüglich Trump sollte man nicht den Blick auf Europa verlieren! Ob es nun wegen der diesjährigen Wahlen oder wegen dem neu entflammten Griechenland-Thema ist...
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Inflation in der Eurozone, das Wirtschaftswachstum in Europa, die steuerpolitischen Träume der US-Republikaner, sowie die physische Goldnachfrage. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Daimler, Siemens, Rhön-Klinikum, Wacker Chemie, Bet-at-Home.com, Deutsche Rohstoff, Roche, Qualcomm, Apple.
Ohne Zweifel, das ifo Geschäftsklima hat im Januar enttäuscht. Es ist auf den niedrigsten Stand seit September 2016 gefallen. Als übliche Verdächtige werden Trump und Brexit genannt. Das sind jedoch keine neuen Tatsachen.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Target2-Problematik, das bedingungslose Grundeinkommen in Finnland, die Inflationsentwicklung, die Lage bei Gold und Kupfer. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf SAP, Deutsche Post, Pfeiffer Vacuum, Manz, Gilead Sciences, Yahoo, Apple, Samsung.
Das partnerschaftliche Verhältnis der USA zu Europa läuft Gefahr, zu einer Abhängigkeitsbeziehung wie im alten Rom zu werden. Entweder man fügt sich Cäsar Trump oder er senkt den Daumen über seine Vasallen.