Donald Trumps Handelsberater Navarro galt an der Wall Street wegen seines leidenschaftlichen Einsatzes für Strafzölle bereits als „Enfant terrible“. Dass jetzt der für Freihandel plädierende Wirtschaftsberater Gary Cohn das Weiße Haus verlässt, schürt die Angst, dass Navarro seinen Chef jetzt in einen Handelskrieg mit anderen Nationen drängen könnte.
Die Dax-Konzerne wollen 2018 Dividenden in Rekordhöhe ausschütten. "Das sollten Anleger ruhig mitnehmen", sagt Finanzexperte Robert Halver (Baader Bank). Im Interview mit Inside Wirtschaft erklärt er, worauf Anleger jetzt achten sollten.
Vorbörslich noch auf ein Tief knapp über 11.700 Punkten gefallen, kämpft sich der Deutsche Aktienindex aktuell wieder zurück auf das Niveau des Freitagsschlusses von rund 11.900 Punkten. Die Nervosität in Sachen Politik hat nach den Wahlen in Italien und Trumps neuerlichen protektionistischen Ideen in Richtung Autoindustrie nicht nachgelassen. Da kann auch die Zweidrittelmehrheit der SPD-Mitglieder für eine Große Koalition nichts kompensieren.
Am deutschen Aktienmarkt hat gestern ein eher schwaches Volumen die Erholung begleitet, die auf eine Korrektur der vergangenen Woche bei eher hohem Volumen folgte. Das sieht ein wenig nach einer Mischung aus Eindeckungen von Leerverkäufen, Käufen von Schnäppchenjägern und einer technischen Reaktion aus. Somit dürfte auch das heutige Plus im DAX zur Handelseröffnung eher auf wackeligen Beinen stehen.
Neun Kilometer nördlich von hier (Oberursel) verläuft der Limes. Die Römer erhoben an dieser militärisch gesicherten Grenze Ein- und Ausfuhrzölle. Dinge des persönlichen Gebrauchs sowie das Reiseutensil (Pferd, Kutsche) waren zollfrei. Heute herrscht auf der Höhe des Saalburgpasses nahe dem Römerkastell freie Fahrt - jedenfalls außerhalb des Berufsverkehrs.
Das Wort "Krieg" hört Oliver Roth (Oddo Seydler) nicht gerne. Der Kapitalmarktexperte sieht bei Strafzöllen aus den USA, aber auch umgekehrt von der EU, keine Gewinner. Die Folgen erklärt er bei Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse.
Seit Ende Januar stehen die weltweiten Renten- und Aktienmärkte unter der Knute massiver Inflations- und damit Zinserhöhungsangst. Doch sind die Zinsbefürchtungen wirklich stimmig und Aktien folgerichtig nachhaltig angeschlagen? Oder haben wir es eher mit einer emotionalen Paranoia zu tun? Und jetzt zerren auch noch die handelspolitischen Irrfahrten der Trump-Administration an den Nerven der Exportaktien.
Die Wahl in Italien am kommenden Sonntag wirft an den europäischen Aktienbörsen ihren Schatten voraus. Zu dieser politischen Unsicherheit gesellen sich die anhaltenden Gewinnmitnahmen an der Wall Street. Die Erholung an den Börsen dies- und jenseits des Atlantiks scheint für den Moment vorüber zu sein. Das Momentum am Aktienmarkt hat definitiv nach unten gedreht.