Deutschlands Privatanleger stellen sich mittel- bis langfristig auf ein Andauern der Niedrigzinsphase ein und erwarten eine Anhebung der Leitzinsen mehrheitlich erst im Jahr 2025 oder später. Je länger die gegenwärtige Phase anhält, so schwerwiegender sind die Konsequenzen; gerade für Sparer und Privatanleger. Daher ist es wichtig, dosiert auch etwas risikoreichere Anlagen ins Depot zu nehmen.
Angesichts der Tatsache, dass die Anleger in Deutschland nicht nur Risikoscheu, sondern darüber hinaus auch noch die Zinsen weiterhin niedrig sind, spielen strukturierte Wertpapiere eine immer größere Rolle. Sie sorgen für funktionierende Märkte und sind in der Abwicklung preislich sehr konkurrenzfähig. Darüber hinaus lassen sich Risiken mit diesen Produkten deutlich eindämmen.
Viele Anleger nehmen oftmals Abstand von bestimmten Finanzprodukten, weil sie denken, diese seien zu kompliziert. Unstrittig ist, dass nahezu alle Finanzprodukte und auch die meisten strukturierten Wertpapiere strenggenommen komplex sind. Darin unterscheiden sie sich aber nicht von vielen Produkten und Dienstleistungen des Alltags. Hier führt Komplexität oftmals zu einer Vereinfachung. Und wie schaut es diesbezüglich bei Finanzinstrumenten aus?
Eine große Produktvielfalt ist Inbegriff unseres marktwirtschaftlichen Systems. Dabei regulieren das Angebot und die Nachfrage den Preis. Der Konsument entscheidet und übt damit Einfluss darauf aus, welche Güter zu welchem Preis angeboten werden. Das gilt auch für den Zertifikatemarkt.
In der marktwirtschaftlichen Grundordnung ist eine große Produktvielfalt stets Ausdruck für einen funktionsfähigen Markt. Dabei regulieren Angebot und Nachfrage den Preis. Dem Verbraucher obliegt die Freiheit zu entscheiden und er übt damit Einfluss darauf aus, welche Güter zu welchem Preis angeboten werden. Das gilt übertragen auch für den deutschen Zertifikatemarkt.
Erwartete Renditen und Kosten sind zwei Seiten einer Medaille. Studien, wie jüngst eine ESMA-Untersuchung, legen nahe, dass Gebühren und Kosten ein gutes Stück der Wertentwicklung von Finanzprodukten auffressen. Was bleibt am Ende wirklich von der Performance abzüglich des Kostenblocks übrig? Sind Wertpapiere ihr Geld wert? Wie werthaltig ist ein Investment?
Das erste Halbjahr an den Aktienmärkten hat viele Experten eines Besseren belehrt. Statt ausgeprägter Rücksetzer gab es in den ersten sechs Monaten beachtliche Kursgewinne. So auch beim DAX. Zuletzt wurde sogar ein Jahreshoch markiert. Geht es noch weiter bergauf oder erwartet uns im zweiten Halbjahr die Ernüchterung?
Es steht außer Zweifel, dass sich Risiken für Industrie- und Handelsunternehmen in der Vergangenheit dramatisch erhöht haben. Wesentlicher Einflussfaktor ist die immer weiter zunehmende Komplexität. Die Annahme, dass die Welt immer komplexer, mitunter sogar unüberschaubarer werde, ist nicht neu und Gegenstand vieler gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Debatten. Für die Finanzindustrie gilt diese Annahme in besonderer Weise.
Die anhaltende Phase der Null- und Negativzinsen wurde durch die jüngsten Entscheidungen der Europäischen Zentralbank weiter zementiert. Nach Aussage des scheidenden Notenbankpräsidenten Mario Draghi sei eine „sehr expansive Geldpolitik“ wegen umfangreicher Risiken für die Konjunktur weiterhin notwendig.
Die politischen Querelen rund um den Globus lasten derzeit wieder auf den Kapitalmärkten. Dennoch sollten Anleger nicht zu sehr punktuell auf die politische Bühne starren, sondern eher beherzt handeln und die Langfristigkeit ihres finanziellen Engagements weiter im Blick haben.
Nachdem bis vor kurzem noch die Pessimisten an den Kapitalmärkten in der Überzahl waren, hat sich zumindest für den Augenblick das Blatt gewendet. Der vorherrschende Abwärtstrend scheint vorläufig unterbrochen.
Gut Ding will Weile haben. Diese Redensart gilt auch für Finanzprodukte. Grundsätzlich hängt die Haltedauer immer von der jeweiligen Zielsetzung, den Möglichkeiten und Präferenzen des Anlegers ab.