In der vergangenen Woche konnte Borussia Dortmund (WKN 549309) mit dem Auswärtssieg bei Zenit St. Petersburg das Tor zum Champions-League-Viertelfinale ganz weit aufstoßen. Am Wochenende folgte in der Bundesliga der Sprung auf Platz 2. Gleichzeitig musste der BVB jedoch für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2013/14 einen satten Gewinnrückgang um 42 Prozent ausweisen. Allerdings ist dies im besonderen Fall des einzigen deutschen an der Börse notierten Fußballvereins weit weniger schlimm, als es sich zunächst anhört.
Die Aktie des Bezahlfernsehsenders Sky Deutschland (WKN SKYD00) ist am Montag mit deutlichem Abstand der Top-Performer im MDAX. Das durch den Medienmogul Rupert Murdoch kontrollierte Unternehmen konnte sich die enorm wichtigen Übertragungsrechte für die UEFA Champions League für drei weitere Jahre sichern und damit nach dem Kauf der Produktionsgesellschaft Plazamedia einen erneuten Coup landen.
Für Borussia Dortmund (WKN 549309) lief der Auftakt in die neue Champions-League-Saison alles andere als rund: Der Trainer für ein Spiel gesperrt und eine Niederlage in Neapel kassiert. Auch der gestrige Auftritt im DFB-Pokal bei der Zweitligamannschaft von 1860 München hätte besser ausfallen können. Dafür thront der BVB in der Bundesliga nach sechs Spielen an der Spitze, während es finanziell kaum besser laufen könnte. Somit sollte die Aktie des einzigen börsennotierten Fußballvereins aus Deutschland ihren jüngsten Höhenflug fortsetzen.
Adidas (WKN A1EWWW) kämpft mit dem starken Euro, während es der große Konkurrent Nike (WKN 866993) mit dem starken US-Dollar zu tun hat. Beiden Unternehmen machen die schwachen Schwellenländerwährungen zu schaffen. Obwohl der weltgrößte Sportartikelhersteller ein starkes drittes Quartal 2013/14 (Dezember bis Februar) auf das Parkett legen konnte und auch mit den Bestellungen überzeugte, reagierten die Anleger negativ auf die Ankündigung, dass sich die Wechselkurse im kommenden Geschäftsjahr negativ bei Umsatz und Gewinn bemerkbar machen werden.
Nach einer in sportlicher Hinsicht schwierigen Hinrunde, konnte Borussia Dortmund (WKN 549309) am Dienstagabend den Einzug in das Pokal-Halbfinale feiern. Allerdings könnte der in dieser Saison übermächtig erscheinende Konkurrent Bayern München seine Vormachtstellung in der Bundesliga dank der neuesten Finanzspritze für lange Zeit untermauert haben. Für die BVB-Aktie muss dies jedoch nicht von Nachteil sein.
Sportlich erlebte Borussia Dortmund (WKN 549309) zuletzt eine wahre Horrorwoche. Mit der Niederlage im Bundesligaspiel in Wolfsburg hat man sich kurz vor dem Spitzenduell gegen Bayern München noch mehr unter Druck gesetzt. Nach der Heimniederlage gegen Arsenal London ist nun sogar der Einzug ins Achtelfinale der Champions League in Gefahr, während zu allem Überfluss Innenverteidiger Neven Subotic für den Rest der Saison ausfällt. Wie gut, dass es finanziell zuletzt deutlich besser lief und Erfolgs-Trainer Jürgen Klopp seinen Vertrag bis 2018 verlängerte.
Wer gedacht hat, dass das schwache zweite Geschäftsquartal von Adidas (WKN A1EWWW) nur ein Ausrutscher war, sieht sich eines Besseren belehrt. Nachdem die Herzogenauracher die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2013 senken mussten, wurden nun auch die Ergebnisziele kassiert. Das Unternehmen kämpft mit einer ungünstigen Entwicklung wichtiger Währungen, der schwachen Nachfrage in den europäischen Krisenländern, aber auch mit einer abnehmenden Wachstumsdynamik in den Schwellenländern. Warten wir einmal ab, ob sich mit dem Geschäft im Vorfeld der Fußball-WM in Brasilien eine Trendwende einstellen kann.
Am Ende durften dann doch die favorisierten Bayern im Wembley-Stadion jubeln. Während die internationale Presse dem deutschen Fußball für ein hochklassiges Finale Respekt zollte, muss Borussia Dortmund (WKN 549309) in der nächsten Saison einen neuen Anlauf auf die europäische Fußballkrone nehmen. Dabei kann sich der BVB trotz der Finalniederlage gleich in mehrfacher Hinsicht als ein Gewinner fühlen. Und nach der Niederlage ist vor dem nächsten Sieg oder mit den Worten von Oli Kahn: Weiter, weiter, immer weiter...
Europas größter Sportartikelhersteller Adidas (WKN A1EWWW) wird 2014 mit ähnlichen Problemen wie im Vorjahr zu kämpfen haben. Dazu gehören negative Währungseinflüsse oder die Kaufzurückhaltung der Konsumenten in Südeuropa. Nur gut, dass in diesem Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien ansteht und Rekordumsätze im Fußball-Geschäft winken. Zudem dürfen sich die Aktionäre über einen Dividendenanstieg um 12 Prozent auf 1,50 Euro je Aktie freuen.
In den vergangenen Jahren wurde das Bezahlfernsehen in Deutschland schon häufiger abgeschrieben. Doch inzwischen scheint Sky Deutschland (WKN SKYD00) immer mehr eine Erfolgsgeschichte daraus zu basteln. Dabei dürfte das Unternehmen 2013 operativ endlich schwarze Zahlen schreiben, während ein starkes Wachstum bei den Abonnentenzahlen möglicherweise schon im kommenden Jahr unter dem Strich für ein positives Ergebnis und eine Fortsetzung der Kursrallye der Sky-Aktie sorgen könnte.
Selbst den größten Optimisten im Verein, bei den Fans, aber auch auf Anlegerseite dürfte klar sein, dass es für Borussia Dortmund (WKN 549309) schwer werden dürfte, die sportlichen und finanziellen Erfolge des vergangenen Geschäftsjahres 2012/13 zu wiederholen. Immerhin darf sich die internationale Konkurrenz üppiger Finanzspritzen von Investoren erfreuen, die dreistelligen Millionensummen für Spielertransfers aufwenden. Trotzdem befindet sich der BVB in einer guten Situation auch in den kommenden Jahren all diejenigen Lügen zu strafen, die Investitionen in Aktien von Fußballvereinen nicht ernst nehmen.
Am Mittwochabend konnten sich die Anhänger von Borussia Dortmund (WKN 549309) noch über das schwache Abschneiden des Erzrivalen Schalke 04 in der Qualifikation zur Champions League amüsieren. Heute darf man sich beim BVB wiederum über die Rekordergebnisse für das vergangene Geschäftsjahr 2012/13 freuen. Außerdem könnten die Dortmunder auch in diesem Jahr hervorragende Zahlen präsentieren, da sie anders als der Konkurrent aus Gelsenkirchen bereits sicher für die in sportlicher und finanzieller Hinsicht lukrative Champions League qualifiziert sind.
Am Samstag ist es endlich so weit. Die Fußballwelt schaut nach London, wenn sich die beiden besten deutschen Mannschaften im Wembley-Stadion um Europas Fußballkrone duellieren. Während der FC Bayern München als leichter Favorit in das historische Finale der Champions League geht, gibt es unabhängig von dem Ausgang des Spiels bereits heute eine Vielzahl von Gewinnern. Dazu gehören unter anderem die Aktionäre von Borussia Dortmund (WKN 549309).