Die Briten gehen von Bord, und damit gerät das Schiff EU in Not. Auch wenn die Brüsseler Politspitzen auf diversen TV-Kanälen souveränen Zweckoptimismus verbreiteten, hinter den Kulissen dürfte es weit weniger entspannt zugehen.
Es wird ja immerfort behauptet, „was weg ist, ist weg“, aber lassen Sie mich heute ausnahmsweise zu Beginn dieses Market Mover Editorials doch noch einmal ganz kurz darauf zurückkommen, wie schön das zuletzt auf dem Parkett war, also in der Vorwoche beispielsweise.
Die letzten Wochen waren für Anleger des Biotech-Unternehmens MorphoSys (WKN 663200) alles andere als erfreulich. Nun hat sich der Kurs soweit erholt, dass die Zeit dazwischen vergessen werden kann. Und nun ist ein weiterer Kurstreiber in Sicht.
Als ich vorgestern im Finanzteil der online-Ausgabe der FAZ las, dass fundamentale Aktienanalysen praktisch wertlos seien, dachte ich mir, diese Erkenntnis ist eigentlich nicht neu. Aber der Beitrag geht noch weiter, da er sich auf eine Studie stützt, die die Prognosen der Fundamentalanalysten mit denen von technisch orientierten Prognostikern vergleicht.
Die jüngsten Quartalszahlen des Autobauers Daimler (WKN 710000) waren alles in allem eine positive Überraschung, schließlich gelang es dem Konzern das lang ersehnte Renditeniveau erreichen, mit dem man zur Konkurrenz von BMW (WKN 519000) und Audi aufschließt. Doch seither ist einiges passiert - speziell in China. Eigentlich war die geringe Abhängkeit der Stuttgarter von China zuletzt ein Argument pro Daimler. Doch seit heute scheinen sich die Anleger nicht mehr an diese Einschätzung zu erinnern.
Was haben wir doch für ein Glück, dass in Frankreich derzeit die Europameisterschaft im Herrenfußball ausgespielt wird. Wäre dem nämlich nicht so, gäbe es in dieser Handelswoche noch weniger Positives zu berichten als ohnehin schon.
Na also, wer sagt es denn, es geht ja doch noch! Denn seit der vergangenen Woche hat sich nicht nur die Wetterlage im Voralpenland deutlich verbessert, nein auch die Börsen sind geradezu fulminant, um eines der beliebtesten Adjektive im Fachjargon dafür zu verwenden, nach oben durchgestartet.
Zuletzt haben sich angesichts der chinesischen Wachstumssorgen immer mehr Analysten pessimistisch zum europäischen Autosektor geäußert. Kein Wunder, beherbergt doch die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt den inzwischen wichtigsten Automarkt auf diesem Planeten. Selbst Daimler (WKN 710000) blieb nicht verschont, obwohl die Stuttgarter mit ihrer Pkw-Marke Mercedes-Benz vor allem im Vergleich zur deutschen Konkurrenz etwas weniger von China abhängig sind.
Zuletzt haben wir ja wirklich spannende Wochen an den internationalen Aktienmärkten erlebt. Die Nachrichtenlage um die griechische Schuldentragödie prägt(e) maßgeblich den Handel an den Börsen. Wir sehen es im österreichischen ATX (WKN 969191) und natürlich auch im deutschen DAX (WKN 846900). Doch eines haben die vergangenen Tage und Wochen auch gezeigt - unverändert bleiben Aktien als langfristiges Investment für jeden Anleger attraktiv!
Sie ahnen es vermutlich schon, bei dieser Überschrift wird selbstredend auch Bezug auf die an diesem Wochenende beginnende Fußball-Europameisterschaft in Frankreich genommen, denn wie immer, wenn ein sportliches Großereignis ansteht, ist dasselbe in den Medien omnipräsent und da wollen wir hier keine Ausnahme machen.
Der DAX hat in einer von dünnen Umsätzen geprägten Handelswoche gezeigt, was er kann. Die 10.000er Marke konnte endlich wieder überwunden werden. Da zugleich auch die 200-Tage-Linie von unten nach oben durchbrochen wurde, griffen charttechnisch orientierte Anleger beherzt zu - trotz der Sell-in-May-Rhetorik zu Beginn des Monats.
Unlängst habe ich mich über die Chartanalyse ausgelassen, ohne jedoch auf den wichtigsten Grund einzugehen, warum ich mich bereits vor vielen Jahren von dieser Art, Finanzmärkte analysieren oder sogar prognostizieren zu wollen, abgewandt habe.
China beschäftigt derzeit die Märkte insgesamt und ganz speziell die deutschen Autobauer. Schließlich ist dort mittlerweile der größte Automarkt der Welt zu finden. Zwar konnte Daimler (WKN 710000) mit seiner Pkw-Marke Mercedes-Benz zuletzt gerade dort Boden gegenüber der Konkurrenz gut machen. Allerdings bleiben auch die Stuttgarter nicht von der sich eintrübenden Stimmung in China verschont.
Bei der Lufthansa (WKN 823212) sorgten zuletzt verschiedene Probleme wie Pilotenstreiks oder der Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich dafür, dass das Anlegervertrauen nicht gerade hoch war. Allerdings konnte sich Deutschlands größte Airline einiges von diesem Vertrauen zurückholen, so dass sich die Aktie in einem nicht gerade berauschenden Gesamtmarktumfeld erholte.