Der Aufschrei war groß, als 2014 die Skatbank Negativzinsen für Guthaben über einer halben Million Euro eingeführt hat. Inzwischen hat sich die Aufregung gelegt: Im Ausland sind Strafzinsen Alltag und hierzulande müssen Unternehmen bereits in die Tasche greifen, wenn sie Cash auf dem Konto haben. Angesichts dieser Entwicklung war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Privatanleger in den „Genuss“ negativer Zinsen kommen.
Noch vor dem offiziellen Handelsstart in Frankfurt zog der DAX in der Vorbörse auf über 10.740 Punkte an. Als es dann aber um 9 Uhr losging, ließen sich einige Anleger die Gelegenheit zu Gewinnmitnahmen auf diesem Niveau nicht entgehen.
Mario Draghi philosophierte im Juni: Die Zinsen müssen heute niedrig sein, damit sie morgen wieder höher stehen können. Wer's glaubt...
Derzeit werden Wahrscheinlichkeiten für eine Rezession von über 50% herumgereicht und finden hohe Beachtung. Diese Prognosen sollte man mit Vorsicht genießen.
Die Zentralbanken versprechen den Märkten in diesen Tagen mal wieder ein Land, in dem Milch und Honig fließt. Die Aussicht auf tiefe Zinsen für längere Zeit hält die Käufer bei Laune. Es mangelt schlicht immer stärker an Alternativen zur Aktie. Festgeldanlagen wurden durch die Nullzinspolitik der Zentralbanken quasi ausgeschaltet.
Stück für Stück geht es weiter nach oben mit dem Deutschen Aktienindex. Die Dynamik allerdings ist dem Markt etwas abhanden gekommen. Die Marke von 10.700 wirkte heute wie ein Magnet, der den Index sowohl von unten als auch nach oben immer wieder zurückzog. Am Nachmittag zog der Euro wieder etwas an, was den DAX zusätzlich etwas bremste.
Der Rückgang bei den Ölpreisen hat am Mittwoch dafür gesorgt, dass die Rallye an den Aktienmärkten zum Stillstand kam. Allerdings sieht es am Donnerstagvormittag bereits nach neuen Kurszuwächsen aus.
Notenbanken warnen davor, dass sinkendes Produktivitätswachstum das Wirtschaftswachstum begrenzt und zu einem stagnierenden Lebensstandard führt. Genau das Gegenteil könnte jedoch der Fall sein.
Die Aktienmärkte befinden sich in der besten von zwei Welten: Die Wirtschaftsdaten sind gut, trotzdem liegt eine Normalisierung der Geldpolitik noch in weiter Ferne.
Nach einer kleineren Korrektur ist der Goldpreis aktuell wieder in Richtung Jahreshoch unterwegs. Mit der jüngsten Entwicklung hat sich der Trend der vergangenen Jahre komplett umgedreht. Nachdem die Feinunze 2011 ihr Rekordhoch erreichte, geriet Gold zunehmend in Vergessenheit. Doch damit scheint es vorbei. Das rasante Auf und Ab beeinflusst auch die Produktion der Goldminen.
Sell in May and go away? Die alte Börsenweisheit passt nicht ganz zur aktuellen Situation. Beim sechsten Anlauf konnte der DAX die 10.400 Punkte-Marke nehmen und zeigt sich in guter Form bei einem neuen Jahreshoch.
Am deutschen Aktienmarkt ist nach dem Kursfeuerwerk gestern mit neuem Jahreshoch erst einmal etwas die Luft raus. Das Überwinden der Widerstandszone um 10.500 Punkte hat viel Kraft gekostet. Aber es hat auch den Weg frei gemacht für diejenigen, die auf ein Signal gewartet haben, dass der Deutsche Aktienindex bereit für weiter steigende Kurse ist.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Folgen der lockeren Geldpolitik, die Brexit-Auswirkungen auf den Standort London, Bond Vigilantes in Europa, das Freihandelsabkommen TTIP. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Deutsche Bank, Münchener Rück, E.ON, Lanxess, Fuchs Petrolub, Bilfinger, Aurubis, OMV, Amazon, Tesla Motors, Walt Disney.
Mit dem gestrigen Ausbruch und dem Sprung auf ein frisches Jahreshoch hat der DAX Investoren träumen lassen, dass die Sommerrallye nun weitergehen könnte.
Der Deutsche Aktienindex hat weiter Oberwasser. Die Hoffnung auf einen technischen Ausbruch über 10.500 Punkte hält die Käufer bei der Stange. Viel fehlt nicht mehr für ein neues Jahreshoch, noch aber fehlt die Dynamik für den großen Sprung.