Der Verfall der Ölpreise geht weiter, jetzt rutscht der Preis für das schwarze Gold unter 30 US-Dollar. Auch an dieser Marke wird wieder spekuliert, ob hier endlich der Boden gefunden wird oder die Talfahrt weiter geht.
Der Markt will nach unten. Geht es nach einem Analysten der Société Générale, dann will der Markt richtig weit nach unten. Vom aktuellen Stand aus fehlen noch 70% bis zu den vorhergesagten Tiefs.
Die fallenden Ölpreise haben die Finanzmärkte ordentlich durchgerüttelt. Dabei entstehen allerhand gewünschte und unerwünschte Nebeneffekte.
Der erneute Ölpreisverfall hat nicht nur die Aktienmärkte in den USA am Mittwochabend in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch hierzulande einigen Schaden angerichtet.
Es hat wohl schon freundlichere Jahresauftakte an den Aktienmärkten gegeben. Kein Wunder, es gibt ja auch eine Inflation an Krisen.
Die Aktienverluste in Shanghai lenken den Fokus auf die neue chinesische Sachlichkeit. Dass China jedoch längst in der konjunkturellen Nüchternheit der Industrieländer angekommen ist, ist nichts Neues.
Der DAX ist zur Stunde erneut im Minus und unter die wichtige charttechnische Unterstützung bei 9.800 Punkten eingebrochen. Kursziele für den laufenden Kursrutsch liegen bei 9.550 Punkten und weit darunter.
Mit den äußerst schwachen Vorgaben aus den USA und Japan fiel der Deutsche Aktienindex im heutigen Handelsverlauf auf ein neues Drei-Monats-Tief. Am Abend aber wagten sich die Bullen wieder aus der Deckung und trieben den Index dank einer festen Wall Street zurück über 9.800 Punkte.
Positive Konjunkturdaten aus China halfen heute den in der Vorwoche arg gebeutelten internationalen Aktienmärkten, sich weiter zu stabilisieren. Ein sich erholender Rohölpreis motivierte bis zur Veröffentlichung der US-Daten zum Lagerbestand ebenfalls zum Einstieg von Schnäppchenjägern auf dem verbilligten Niveau.
Das ist es, worauf der Markt gewartet hat: Gute Wirtschaftsdaten aus China. Dass ausgerechnet die Exporte steigen, ist ein gutes Zeichen, schürt es doch die Hoffnung, dass die Abwertung der chinesischen Währung seit August um über sechs Prozent ihr Ziel nicht verfehlt hat. Das Prinzip Hoffnung ist aber nicht immer das beste an der Börse.
An den weltweiten Aktienmärkten will sich derzeit keine Erholung einstellen. Ein Grund, warum Anleger wieder verstärkt über die Krisenwährung Gold nachdenken könnten.
Die Freude über die gestrige Erholung an der Wall Street, die auch dem Deutschen Aktienindex zum Handelsschluss Flügel verlieh, währte nicht lange. China hat sich von der guten Laune in den USA nicht anstecken lassen.
An der Wall Street kam es gestern zu einer abrupten Kehrtwende. Schuld daran waren die Energie-Aktien. Sie reagierten negativ auf einen erneuten Anstieg der kommerziellen Rohöl-Lagerbestände. Der Markt verlor damit das Zugpferd, das die Erholung der vergangenen Tage ermöglichte.
Der Jahresstart hat gezeigt, dass die Entwicklung in China an Bedeutung für die weltweiten Kapitalmärkte extrem zugenommen hat. Dabei verunsicherten wohl auch die Handelsaussetzungen an den chinesischen Börsen, vor allem aber etabliert sich jetzt eine gewisse Korrelation der Märkte zur Entwicklung des Yuan.
Trotz der kurzfristig beobachteten Marktstabilisierung gilt es, nicht zu euphorisch zu werden. Ein Blick in die USA führt uns vor Augen, welche Gefahren immer noch lauern.