10 Prozent tiefer steht die Bayer Aktie nach einer empfindlichen juristischen Schlappe. Auch der Dax beginnt den Handelstag mit einem deutlichen Abschlag. Zahlreiche Bilanzen, das Brexit Drama und der Fed Zinsentscheid versprechen einen spannenden Tag.
Morgenluft bei Bayer: Nach den heftigen Kurseinbrüchen im Spätsommer/Herbst, als die Aktie im Zuge des "Monsanto-Crashs" bis auf das Korrektur- und Jahrestief bei 58,34 Euro abstürzte, scheint sich nun eine Aufwärtsbewegung herauszubilden. Dabei stehen die Chancen auf ein Ende des übergeordneten Abwärtstrends auf den ersten Blick nicht schlecht, aber...
Zur Freude von Bayer konnte Monsanto zuletzt mit einigen positiven Nachrichten aufwarten. Außerdem haben sich die Leverkusener ambitionierte mittelfristige Ziele gesetzt. Auf diese Weise haben sie einiges von dem zuvor verlorenen Anlegervertrauen zurückgewonnen. Auch aus Sicht der Point & Figure Charttechnik ist die Bayer-Aktie derzeit kaufenswert.
Einige Anleger könnten in diesem Herbst ab und an das Bedürfnis nach einer ordentlichen Dosis Aspirin verspüren. Unter anderem auch die Aktionäre des Dax-Konzerns Bayer, wenn sie auf das Jahreschart mit der Kursentwicklung in 2018 blicken.
Die Aktie von Bayer (WKN: BAY001 / ISIN: DE000BAY0017) konnte sich in den zurückliegenden Tagen vom jüngsten Tief von rund EUR 61 lösen. Das ist allerdings nur ein kleiner Wehrmutstropfen, denn seit dem Hoch im Sommer vergangenen Jahres hat das Papier knapp die Hälfte an Wert verloren.
Bei Bayer hatten wir schon Anfang Januar darauf hingewiesen, dass die Angst vor dem Unkrautvernichter Glyphosat sinkt, der im Zuge der milliardenschweren Monsanto-Übernahme nun zum Bayer-Konzern gehört. Am Montag wurde nun bekannt, wie Agrarchemie- und Pharmakonzern beim Abbau von 12.000 Arbeitsplätzen vorgehen will, den er im November 2018 angekündigt hatte.
Die milliardenschwere Monsanto-Übernahme und das extrem schwache Marktumfeld haben die Bayer-Aktie im vergangenen Jahr massiv unter Druck gesetzt. Von einem Zwischenhoch bei rund 108 Euro ging es quasi wie an der Schnur gezogen nach unten, bis zum 2018er-Jahrestief unter der 60-Euro-Marke, das im Dezember erreicht worden war.
Was in Dreiteufelsnamen hat die Bayer-Verantwortlichen geritten den US-Saatguthersteller Monsanto zu übernehmen? Nun, die Idee war eigentlich ziemlich smart, denn Saatgut wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine unglaubliche strategische Bedeutung für die Welternährung zukommen.
Spannend, die Bayer-Aktie hat eine wichtige Chartmarke bei der Bodenbildung überschritten. Gemeint ist die Linie bei 69,00 Euro, die durch die Tiefs vom September (2018) und das bisherige Februar-Hoch gebildet wird. Jetzt ist der Weg nach oben deutlich lichter geworden.
Nach einigen Anlaufschwierigkeiten konnte Monsanto zuletzt zur Abwechslung auch für gute Nachrichten sorgen. Bei Bayer dürfte man mehr als erleichtert sein. Vielleicht war die milliardenschwere Übernahme des US-Saatgutherstellers doch der richtige Schritt.
Trotz der Unsicherheiten, die Monsanto für Bayer bereithält, hat sich der Leverkusener DAX-Konzern für die kommenden Jahre einiges vorgenommen. Allerdings sind große Anstrengungen vonnöten, um die ambitionierten Ziele zu erreichen.
Die Bayer-Aktie (WKN: BAY001 / ISIN: DE000BAY0017) bricht heute ein. Die US-Tochter Monsanto steht wegen ihrer umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat wohl vor einer Klagewelle. Was macht man als Anleger nun mit seinen Bayer-Aktien?