Es hat in diesem Jahr zwar ein Weilchen länger als sonst üblich gedauert, aber nun hat es uns doch erwischt - das Sommerloch. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht, aber dazu kommen wir im Laufe dieser Ausgabe des Market Mover noch. Zunächst einmal ist deutlich zu spüren, dass wir uns in Sachen Nachrichten auf dem bisher tiefsten Stand des Jahres befinden.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Lage in Griechenland rund um die Grexit-Sorge, die Rohstoffmärkte, die Zukunft des Kapitalismus sowie die Schweizer Wirtschaft. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Beiersdorf, Volkswagen, KUKA, Braas Monier, Royal Bank of Scotland, Voestalpine, Zurich Insurance, IBM, Paypal, Apple, Walt Disney.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. das Problem Schuldenerlass, die Grexit-Debatte, sowie die Bewertungen im Tech-Segment. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Lufthansa, Daimler, BMW, Volkswagen, Dürr, ElringKlinger, Philips, Ryanair, UBS, Amazon.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Idee eines temporären Grexit, die Funktionsweise von Anleihenkaufprogrammen, sowie die Goldpreisschwäche. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Daimler, Zooplus, GoPro, Microsoft, Yahoo, Google, Tesla Motors, Barrick Gold.
Die Börsen haben mit Erleichterung auf die „Einigung“ im endlosen Griechenland-Desaster reagiert. Wir sehen die Sache anders. Neue Kredite gegen neue Versprechungen, genau so sieht der Deal aus, der den Griechen insgesamt mehr als 80 Milliarden Euro zusätzlich einbringen soll. So zieht man ein Dutzend Verhandlungspartner über den Tisch! Bezahlen werden das natürlich wieder wir alle.
Die Gewinne der Unternehmen im S&P500-Index leiden seit drei Quartalen unter dem festen US-Dollar und dem einbrechenden Ölpreis. Beides ist bekannt und somit keine Neuigkeit. Bis Jahresende sollte der Gegenwind durch diese beiden Faktoren anhalten - zumal sich die Talfahrt im Energie-Sektor fortsetzt, einhergehend mit einem ebenfalls festen Dollar. Da die Konzerne im S&P50-Index über 50 Prozent der Umsätze außerhalb der USA erzielen, wirken sich die unvorteilhaften Währungsschwankungen belastend aus.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Binnennachfrage in der Eurozone, die Grexit-Pläne, der Verlust der Schweizerischen Nationalbank, die US-Wirtschaft, die Rettung der Abenomics. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf K+S, Adidas, Hochtief, Airbus, Verbund, Andritz, Amazon, Barrick Gold.
Krise ist der beste Freund von Gold. Und an Krisen und damit Gründen für steigende Goldpreise mangelt es nicht. Geopolitisch ist die weitere Entwicklung im Ukraine-Russland-Konflikt und in puncto IS-Terror kaum abzuschätzen. Und das griechische Schuldendrama ist nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Die Akte Griechenland kommt spätestens in drei Jahren zur Wiedervorlage, wenn nicht sogar schon früher. Nicht zuletzt ist die überbordende Staatsverschuldung der G7-Länder kein Ruhmesblatt, sondern ein stabilitätspolitischer Schandfleck.
Eine Einigung zwischen Griechenland und der Währungsunion scheint auf dem Weg zu sein - und allen Unkenrufen zum Trotz, glauben jetzt viele Marktteilnehmer, die Probleme seien fast gelöst, ein Grexit sei vom Tisch: Börsenkurse steigen - Gold (der legendäre und invers verlaufende Kaufkraftindikator) sinkt.
Der sich im Trend eintrübende Einkaufsmanagerindex für das weltweite Verarbeitende Gewerbe deutet mit einem Wert von aktuell 51 keine markante Konjunkturbeschleunigung an. Im Einklang dazu setzen auch die konjunkturreagiblen Energie- und Industrierohstoffe nach einer kurzen Gegenbewegung zu Jahresbeginn ihre Schwächephase fort.
Krise? Welche Krise? Athens Börse im Sturzflug? Who cares?! Chinas Aktienmärkte am Boden? Na und?! Der Dow Jones im Abwärtstrend in Richtung Jahrestief (17.038 Zähler Anfang Februar) und einer bisherigen 2015er-Jahresperformance von -2,3 Prozent? Scheinbar egal! Völlig unberührt von alledem kletterten die deutschen Aktienmärkte zuletzt aufwärts.
Seit dem umstrittenen Kompromiss zu den Griechenschulden wird heftigst über dessen Für und Wider diskutiert. Die einen finden, die deutsche Seite sei zu hart mit den Griechen umgesprungen, während die anderen meinen, man könne nicht hart genug sein und die Griechen hätten ohnehin erneut nur Versprechen abgegeben, die sie niemals einhielten. Welcher Seite man zuneigt, hängt in der Regel von der eigenen politischen Einstellung ab.
Im 1. Halbjahr war das größte Risiko für die Finanzmärkte wohl Griechenland. Wenn auch definitiv nicht aufgehoben, so ist dieses Risiko zumindest aufgeschoben. Im 2. Halbjahr, nach der Sommerpause scheint für Anleger das Zinsänderungsrisiko im Mittelpunkt zu stehen.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Griechenland-Krise, Warren Buffetts Griechen-Insel, Glücksökonomie, Kleinanlegerschutzgesetz, Australien. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf SAP, Heidelberger Druck, SMA Solar, Aixtron, Novartis, PayPal, Amazon, Barrick Gold, Goldcorp.
Im griechischen Verhandlungspoker kann ich nichts Verwerfliches darin erkennen, dass die deutsche Seite einen Grexit auf Zeit ins Spiel brachte. Klappern gehört zum Verhandlungs-Handwerk. Auch privat feilscht man bis zum Schluss, etwa beim Kauf eines Hauses oder Gebrauchtwagens. Hat die griechische Seite und ihre Unterstützter etwa nicht gepokert? Gleiches Recht für alle! Was wäre denn die Alternative gewesen? Einfach um des lieben eurozonalen Friedens willen den Mund halten, klein beigeben und lediglich auf der Basis einer noch nicht vom griechischen Parlament verabschiedeten Reformliste milliardenschwere Hilfsgelder auszahlen? Den Fehler hat man schon einmal gemacht.