Über die Konjunkturentwicklung in den USA wird angesichts des fünfjährigen Jahrestags der Lehman-Pleite und der darauffolgenden Finanz- und Wirtschaftskrise weiterhin viel spekuliert. Angesichts der großen Bedeutung der US-Verbraucher richtet sich der Blick vieler Marktbeobachter stets auf die zahlreichen Einzelhandelsunternehmen. Sie geben uns quasi einen Einblick in das Konsum-Seelenleben der Amerikaner. Doch während große Handelskonzerne wie etwa der weltgrößte Einzelhändler Wal-Mart nicht ganz so erfolgreich durch die jüngste Krise kamen, gibt es kleinere Unternehmenmit speziellen Strategien, die deutlich besser dastehen.
Die mangelnde Kaufbereitschaft der Konsumenten in Südeuropa machte sich nun einmal mehr in den Geschäftszahlen des größten europäischen Einzelhändlers Carrefour (WKN 852362) bemerkbar. Doch der Konkurrent von Metro (WKN 725750) schaffte es in den ersten sechs Monaten des Jahres trotz eines Gewinnrückgangs die Analystenerwartungen zu übertreffen und seinen Nettoverlust nach unten zu schrauben.
Gute Nachrichten gab es heute vom Modeschmuckkonzern Bijou Brigitte (WKN 522950). Der Konzern konnte für 2012 trotz Euro-Krise und den schwachen Verkaufszahlen in Südeuropa einen Umsatz leicht unter dem Vorjahreswert präsentieren. Zwar lassen Gewinnzahlen und Dividendenhöhe noch etwas auf sich warten, aber wer auf die alte Stärke der Bijou-Brigitte-Aktie setzt, sollte sich jetzt schon positionieren.
Der britische Einzelhändler Tesco (WKN 852647) muss nun schon seit geraumer Zeit mit sinkenden Umsätzen auf seinen wichtigsten Märkten kämpfen. Dazu gehört auch der wichtige Heimatmarkt in Großbritannien. Diese Schwierigkeiten haben bereits dazu geführt, dass sich Tesco aus Japan zurückziehen musste. Auch auf dem größten Auslandsmarkt in Südkorea läuft es nicht rund. Aus diesem Grund ist man beim Konzern-Management offensichtlich zu dem Schluss gekommen, dass eine Bündelung der Kräfte und zunächst die Konzentration auf den britischen Markt, wieder für steigende Umsätze sorgen dürften.