Die Hoffnungen der Anleger auf eine Entspannung im chinesisch-amerikanischen Handelsstreit werden gleich zu Beginn wichtiger Verhandlungen in Washington enttäuscht.
Der DAX ist heute haarscharf an der Marke von 12.460 Punkten vorbeigeschrammt. Das ist der neuralgische Punkt, der aus rein pragmatischen Gründen, Anpassungen bei Short-engagierten Anlegern erfordern würde.
Der Deutsche Aktienindex startet vorsichtig optimistisch in die neue Handelswoche. Diese Art von Entspannung sahen wir in den vergangenen Wochen immer wieder. Abrupt endeten diese, wenn die Hoffnungen auf eine Einigung der beteiligten Parteien im Handelsstreit fehlschlug.
Die aufkommende Gesprächsbereitschaft der chinesischen und türkischen Regierung mit den USA hilft, die Währungen der beiden Länder zu stabilisieren. Damit entspannt sich nach dem gestrigen Kursrutsch auch die Lage am deutschen Aktienmarkt etwas.
Die Unsicherheit rund um die Türkei und die türkische Lira belastet weiterhin die Stimmung. Der DAX zeigte sich in diesem Umfeld wackelig.
Der Deutsche Aktienindex schaukelte sich heute durch den Tag. Weder konnte die Marke von 12.460 Punkten nach oben durchbrochen werden, noch hat der Markt nach unten Fahrt aufgenommen. Auf dem Frankfurter Parkett war und ist Abwarten angesagt.
Die Wall Street ist der Leuchtturm, der den Anlegern in Frankfurt in diesen Tagen den Weg weist. Nur noch einen Steinwurf entfernt von seinem Allzeithoch zeigt der S&P 500, dass Aktienkäufer auf der anderen Seite des Atlantiks immer noch aktiv sind.
Während die Wall Street läuft und läuft, herrscht Stillstand im Deutschen Aktienindex. Noch gut ein Prozent fehlt dem S&P 500 bis zu seinem Allzeithoch, während der DAX in US-Dollar gerechnet rund 21 Prozent seit seinem Rekordhoch zu Beginn des Jahres verloren hat.
Der DAX rutschte am Mittwoch deutlich in die Tiefe. Erneute sorgten die Themen Türkei und China für schlechte Stimmung. Aus den USA kamen ebenfalls nur negative Impulse.
Nach einem Absturz türkischer Aktien um 45 Prozent seit Mai ist eine Erholung eigentlich überfällig. Jetzt sind schon sehr viele negative Nachrichten in den Kursen enthalten.
Die Wall Street sendet ein Warnsignal. Der S&P 500 Index ist gestern am Allzeithoch gescheitert und hat kurz vor Erreichen dieses eine Trendwende nach unten vollzogen.
Heute wurden die Bären, also diejenigen Profis, die auf fallende Kurse spekulieren, auf dem Frankfurter Börsenparkett "gegrillt".
Am Donnerstag konnte sich der DAX leicht erholen. Von einer nachhaltigen Entspannung zu sprechen, wäre jedoch übertrieben.
Türkische Banken dürfen buchhalterisch so tun, als hätte es den Einbruch in der eigenen Währung gar nicht gegeben. Die Karawane der Leerverkäufer zieht daher weiter - von der Türkei nach China. Während sich die Lage bei der Lira entspannt, bricht der chinesische Yuan auf ein neues Tief ein. Nach dem Türkei-Schock droht jetzt ein China-Schock für den deutschen Aktienmarkt.
Allein 80 Punkte Minus im deutschen Aktienindex gehen heute auf das Konto der Bayer-Aktie. Ohne den Kurssturz des DAX-Schwergewichts würde der Index zur Stunde sogar ein kleines Plus aufweisen. Aber gute Stimmung will am Markt deshalb nicht aufkommen.