Die deutsche Konjunktur hat im dritten Quartal mit voraussichtlichen 0,1 Prozent anders als erwartet ein hauchdünnes positives Wachstum erzielt. Damit konnte die sogenannte „technische Rezession“ - also zwei Quartale hintereinander mit negativen Raten - vermieden werden. Gleichzeitig wurde die Wachstumsrate für das zweite Quartal auf -0,2 Prozent nach unten korrigiert.
Nachdem der DAX in den zurückliegenden Handelstagen nur seitwärts lief, erlebte das Barometer am heutigen Dienstag eine regelrechte Achterbahnfahrt. Zunächst kletterten die Kurse deutlich nach oben, so dass mit 13.374 Punkten der höchste Kursstand seit Januar 2018 markiert wurde. Zum Handelsende hin gab der DAX diese Kursgewinne jedoch wieder ab und schloss mit einem kleinen Plus von 0,11 Prozent.
Das Börsenjahr 2019 neigt sich dem Ende zu und 2020 wirft bereits seinen Schatten voraus. In den USA wird insbesondere die Präsidentschaftswahl im Fokus stehen. Wie hoch sind die Chancen für Donald Trump, dass er wiedergewählt wird, und warum wird es im Handelskonflikt zwischen den USA und China so schnell keine richtige Einigung geben?
Bislang finden Stimmungsaufhellungen in der Weltkonjunktur bei Rohstoffen keinen besonderen Niederschlag. Selbst das bis Ende September so robuste Gold verlor angesichts zaghafter Entspannungstendenzen an der globalen Krisenfront zuletzt an Schwung. Jedoch bleibt das Edelmetall angesichts der weltweiten Systemrisiken und ausbleibender Verzinsung ein bedeutender sachkapitalistischer Vermögensbaustein.
Für Europa ist die Welt in Unordnung geraten. Die USA lassen uns links liegen. Auch von rechts, aus Asien kommt Ungemach. Ohne Scham zieht Peking Deutschland den industriellen Boden unter den Füßen weg.
Eine technische Rezession ist abgesagt. Denn die deutsche Wirtschaft schaffte immerhin ein mickriges Wachstum von 0,1 Prozent im abgelaufenen Quartal. "Mit einem blauen Auge vorbeigeschrammt. Ganz viel liegt in den globalen Themen. Gibt es da keine Lösung, wird Rezession ein großes Thema bleiben", sagt Oliver Roth (Oddo Seydler).
Trotz der starken Vorgaben von den US-Börsen und einem neuen Freitags-Allzeithoch beim Dow Jones blieb der DAX am heutigen Montag im Konsolidierungs-Modus gefangen. Nach einem zunächst richtungslosen Handel ging es für das Barometer am Nachmittag nach unten.
Während sich die US-Wirtschaft trotz des Handelsstreits mit China weiterhin sehr gut entwickelt, nutzten die US-Aktienmärkte die Gelegenheit, um auf neue Rekordstände zu klettern. Nur einer der Gründe, das bekannte BCDI-Konzept auf die USA zu übertragen.
In den vergangenen Tagen ist die DAX-Erholungsrallye ins Stocken geraten. Möglicherweise ist Anlegern am deutschen Aktienmarkt klargeworden, dass es mit dem Sprung über die psychologisch wichtige 13.000-Punkte-Marke und der Annäherung an das Allzeithoch von 13.596 Zählern etwas zu schnell gegangen ist. Das heißt aber nicht, dass es nicht zu einer Jahresendrallye kommen wird.