Die BASF (WKN BASF11) hat es mal wieder seinen Kritikern gezeigt. Der starke Dollar hat dem Chemiekonzern im ersten Quartal gut geholfen. Zwar vermeldete man einen kleinen Rückgang beim EBIT um 2 Prozent auf 2,1 Mrd. Dollar - aber was sind 2 Prozent? Hinzukommt, dass man die Analystenschätzungen von 1,997 Mrd. Dollar geschlagen hat. Es ist wie beim Fußball - mit einem dreckigen 1:0 gewinnt man auch Spiele (Servus FC Bayern!).
Nachdem der DAX am Pfingstmontag erstmalig über 10.000 Punkten aus dem Handel gehen konnte, keimte bei so manchem Bullen die Hoffnung auf eine sommerliche Rallye auf. Aber nichts dergleichen. Angesichts der Fußball-WM dürfte sich in den kommenden Wochen eher Zurückhaltung breitmachen. Zwar gibt es keine negativen Konjunkturimpulse, aber geopolitisch könnten im Sommer (Stichwort: Ukraine-Krise, Irak) noch einiges an Problemen aus dem Nichts auftauchen. Und dann gibt es ja noch hausgemachte Belastungsfaktoren für den DAX. Der größte war in dieser Woche sicher der Kurssturz der Lufthansa-Aktie (WKN 823212).
Die europäische Stahlkrise ist noch längst nicht ausgestanden. Trotzdem besteht die Hoffnung, dass es zumindest erst einmal nicht schlimmer wird und wir mit einer wirtschaftlichen Erholung sowie den langsam greifenden Restrukturierungsmaßnahmen der Stahlproduzenten bald wieder erfreulichere Nachrichten aus der gebeutelten Branche vernehmen werden. Dabei könnte Salzgitter (WKN 620200) in einem besonderen Maße von einer Erholung profitieren.
Auch wenn bei der gestrigen Hauptversammlung der Commerzbank (WKN CBK100) eine deutlich bessere Stimmung zu spüren war als bei früheren Veranstaltungen, ist bei Deutschlands zweitgrößter Bank noch längst nicht alles in Butter. Dies zeigt sich auch an der großen Enttäuschung der Anleger in den vergangenen Tagen.
Die Aktionäre des Kunststoff-Spezialisten Balda (WKN 521510) dürften hoffen, dass das im SDAX gelistete Unternehmen nach dem Rücktritt des Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Naschke, endlich zur Ruhe kommt. Zuvor hatte der Machtkampf zwischen dem Großaktionär Thomas van Aubel und dem Aufsichtsrat die Stimmung beim Unternehmen aus dem ostwestfälischen Bad Oeynhausen belastet und nun die zweite außerordentliche Hauptversammlung innerhalb weniger Wochen notwendig gemacht.
Die Anlegerwoche war mal wieder ein Wechselbad der Gefühle. Zunächst die böse nach unten korrigierten BIP-Daten aus den USA, die alles andere als Aufschwung signalisieren und dann Kommentare aus der Fed, dass man aufgrund der guten! Konjunktur im nächsten Jahr die Leitzinsen erhöhen könnte. Ja was denn nun? Offenbar scheint man in den USA bereits in den Ferien zu sein. Kein Wunder feiert man doch kommenden Freitag Unabhängigkeitstag. Bis dahin dürfte die Zurückhaltung auch bei DAX & Co. anhalten. Alles andere wäre eine Überraschung.
Die Hausse nährt die Hausse ist ein bekanntes Börsenbonmot. Angesichts der starken Performance der letzten Tage könnte die runde 10.000er Marke im DAX also keineswegs das Ende des aktuell laufenden Bullenmarktes sein. Die Rahmenbedingungen lassen jedenfalls keinen baldigen Trendwechsel vermuten. Im DAX bleibt daher genügend Potenzial vorhanden, denn nur die wenigsten Aktien notieren überhaupt in der Nähe ihrer Rekordhochs. Definitiv weit davon entfernt sind die Bankwerte.
Auch im ersten Quartal 2014 wurde deutlich, dass der größte deutsche Energieversorger E.ON (WKN ENAG99) immer noch mit der Energiewende hierzulande zu kämpfen hat. Damit verschiebt sich der erhoffte Umbruch weiter und ebenso wohl auch die Hoffnung der Anleger auf eine Kurserholung der E.ON-Aktie.
Auch in diesem Jahr pilgerten geschätzte 38.000 Aktionäre nach Omaha, um an der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway teilzunehmen. Das „Woodstock für Kapitalisten“ ist mittlerweile so groß, dass sogar Forderungen laut wurden, den Veranstaltungsort in eine Stadt mit mehr Hotelkapazität zu verlegen. Selbstverständlich kommt dies für Warren Buffett nicht in Frage: Omaha ist und bleibt das Epizentrum des Value-Investings.
Es gibt Neuigkeiten beim Klinikbetreiber Rhön-Klinikum (WKN 704230). Nachdem die Hauptversammlung Mitte Juni eine Satzungsänderung bezüglich einer möglichen Übernahme beschlossen hatte, stand nur noch die Eintragung derselben in das Handelsregister aus. Aufgrund angekündigter Anfechtungsklagen hatte der Konzern damit noch gewartet. Nun aber wurde doch die Eintragung beantragt, da eine entsprechende Klage bisher nicht eingegangen ist. In der Folge könnten bald erste Übernahmeofferten folgen, die als weiterer Kurstreiber dienen dürften.
Während der DAX am Freitag mal wieder ein neues Intraday-Hoch markierte, sorgte die generelle Zurückhaltung dafür, dass der Leitindex am Ende wieder unter die 10.000er Marke fiel. Allerdings darf man nicht unterschlagen, dass der dreifache Hexensabbat eben nie ein normaler Handelstag sein wird und von daher immer mit extremen Ausschlägen zu rechnen ist. Am Ende bleibt also ein auf Wochensicht kaum veränderter Markt übrig. Von der großen Korrektur ist indes ebensowenig etwas zu sehen. Zwar zeichnen sich mit den Krisen im Irak und der Ukraine zwei mögliche Anlässe ab, bislang halten die Bären aber die Füße still.
Die Anleger konnten in der vergangenen Woche das Rekordhoch der Vorwoche zwar nur von Ferne in Augenschein nehmen. Dennoch schloss der DAX am Ende so hoch, wie nie zuvor. Angesichts zahlreicher Hauptversammlungen und der politischen Unsicherheit aus Richtung der am Sonntag zu Ende gehenden Europawahl waren die Bullen mit angezogener Handbremse unterwegs - zumindest bis zum Freitagmittag. Alles in allem konnten insbesondere zwei Werte für Furore sorgen: die Versorger E.ON (WKN ENAG99) und RWE (WKN 703712).
Die Märkte zeigten sich vergangene Woche mal wieder ganz im Zeichen der Quartalszahlensaison. An Highlights mangelte es nicht, zumal auch noch einige interessante Hauptversammlungen auf der Agenda standen. Für Furore sorgten neben den Unternehmen vorallem die Fed und die EZB. Das Thema lockere Geldpolitik bleibt uns demnach weiter erhalten. Laut Fed-Chefin Yellen dauert der Abbau der Staatsanleihen bis zu acht Jahre - sofern irgendwann mal damit begonnen wird. Aber derzeit kommen ja immer noch neue dazu. Also ruhig Blut. Mario Draghi wiederum stellte angesichts des steigenden Euro ein unverändert lockere Geldpolitik in Aussicht. Den Aktienmarkt konnten beide Nachrichten aber nicht so Recht in Wallung bringen.
Das war eine Woche. Die Wochenverluste erinnern an die Höhepunkte der Griechenland-Krise. Dabei wars nur die Fed und ihre wachsweichen Aussagen in Sachen Anleihenkaufprogramm. Wahrscheinlich Mitte 2014 Ende, aber vielleicht auch nicht. Je, nach dem. Dann ist ja noch unklar, ob Ben Bernanke im nächsten Sommer überhaupt noch im Amt ist. Wenn nicht, wer ihm nachfolgt. Warten wirs also ab, mittlerweile müssten die Märkte das ja eingepreist haben. Aber da wären ja noch andere potenzielle Brandherde. In Chinas Banken braut sich derzeit ja auch einiges zusammen und wie die Bank of China da reagiert wird auch interessant sein. Schließlich haben wir da ja noch die gute alte Euro-Krise.