Die Märkte stehen dieser Tage mal wieder ganz unter dem Einfluss der Notenbanken. Kürzt Bernanke die Anleihenkäufe oder streicht er sie gleich ganz? Flüchten die Anleger nun aus Japan oder sind die Abenomics und die Maßnahmen der Bank of Japan doch erfolgreich? Keiner weiß es und so handeln viele kopflos. Ein Großteil der Anleger scheint sich übrigens schon in der Sommerfrische zu befinden. Nach dem langen Winter und nun den Hochwassermassen kann man das auch niemand verdenken. Dennoch sind noch genügend Anleger am Markt aktiv um für Turbulenzen zu sorgen.
Am heutigen Dienstag findet in Mannheim die Hauptversammlung von Europas größten Software-Konzern SAP (WKN: 716460) statt. Aktionäre wie Anleger erwarten auf diesem Event wohl unter anderem von der weltweiten Nummer eins bei der Unternehmenssoftware klärende Worte im Zusammenhang mit dem Ausscheiden Lars Dalgaards aus dem Unternehmen. Ansonsten stehen die Zeichen bei SAP auf Grün. Unser Kursziel liegt langfristig bei über 80 Euro.
Der Co-Chef der Deutschen Bank (WKN 514000) Anshu Jain hielt bei der Hauptversammlung des Finanzinstituts seine Rede erstmals auf Deutsch. Ob das nun jedoch das große Zeichen war, das die Wende zum Guten beim deutschen Branchenprimus einläuten wird, bleibt abzuwarten. Während der positive Symbolcharakter dieser Aktion sicherlich gegeben sein dürfte, warnten die beiden Co-Chefs Jain und Jürgen Fitschen jedoch, dass die Aufarbeitung der Altlasten nur langsam vonstattengehen wird.
Heute ist es endlich so weit. In der Frankfurter Messehalle findet die vorgezogene Hauptversammlung der Commerzbank (WKN 803200) statt. Allerdings hätten sich alle Beteiligten sicherlich einen schöneren Grund für die anstehende Zusammenkunft gewünscht. Die Aktionäre müssen über die geplante Aktienzusammenlegung und eine anschließende Kapitalerhöhung abstimmen, da das Management des Finanzinstituts so schnell wie möglich die Staatshilfen vollständig zurückzahlen und die Sperrminorität des Bundes aufheben möchte. Die Aktie dürfte heute im Fokus stehen.
Seltsame Zeiten sind das: Deutschland diskutiert über die Begrenzung der Managergehälter und plötzlich wird die (kaum vorhandene) Aktionärsdemokratie entdeckt. Haben etwa die Schweizer mit ihrer von der Abzockerinititative initierten Volksabstimmung den Startschuss für die Wiederentdeckung der Aktionäre gelegt? Schön wäre es. Denn die Initiative der Bundesregierung ist leicht durchschaubares Wahlkampfmanöver. Für die politischen Gegner soll ein Wahlkampfthema frühzeitig vom Tisch genommen werden. Und für die eigenen Wähler macht man einen auf Stärkung der (Aktionärs-)Demokratie. Um die Aktienkultur und eine wirkliche Stärkung der Anleger geht es wieder einmal nicht.
Seit gestern Abend sah es beim Klinikbetreiber Rhön-Klinikum (WKN 704230) nach einem baldigen Übernahmekampf aus. Zuvor hatte die gestrige Hauptversammlung, durchaus überraschend, die Streichung des in der Satzung für wichtige Entscheidungen der Hauptversammlung vorgesehenen Erfordernisses einer Mehrheit von mehr als 90 Prozent des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals beschlossen. Dagegen droht nun ein bedeutender Aktionär rechtliche Schritte an. Damit droht Rhön-Klinikum und den Übernahmephantasien eine lange Hängepartie.
Die Börse ist keine Einbahnstraße. Dies konnten Anleger in dieser Woche wieder einmal mehr oder minder schmerzhaft feststellen. Doch auch beim DAX ist noch nicht aller Tage Abend - wenn man auf die Charttechnik schaut (siehe unten). Interessantes von der Datenfront gab es derweil vom Statistischen Bundesamt. Wo sind alle die Deutschen hin, könnte man singen, wenn man der Volkszählung glauben darf. Denn offenbar hat Deutschland nur 80,2 Millionen Einwohner - rund 1,5 Millionen Einwohner weniger als bislang angenommen. Die Auswirkungen für den Staat (Länderfinanzausgleich, Rentenversicherung), aber auch für die Wirtschaft (Versicherungskalkulationen) dürften erst in den nächsten Wochen Stück für Stück deutlich werden. Für die Börse dürften sich indes erstmal weniger Folgen ergeben - die Zahl der Aktienanleger ist und bleibt wohl gering.
Nachdem die Aktie der Deutschen Telekom (WKN 555750) seit einigen Jahren fast ausschließlich Prügel bezieht, werden sich viele Anleger angesichts des jüngsten Kurssprungs des im DAX notierten Papiers verwundert die Augen gerieben haben: Immerhin konnte die Aktie in den vergangenen sechs Wochen fast ein Viertel an Wert zulegen. Zwar dürfte damit das Ausrufen einer generellen Trendwende sicherlich verfrüht erscheinen, allerdings gibt es neben den allgemeinen Negativschlagzeilen rund um die geplante Volumenbegrenzung für Internetzugänge und die schrumpfenden Umsätze auch einige Lichtblicke, die auf bessere Zeiten hoffen lassen.
In der vergangenen Woche habe ich die Frage Sell in April aufgeworfen. Wenn man sich die DAX-Performance anschaut, könnte das eine gute Idee gewesen sein. Ganz anders dagegen das Bild in den USA, dort spricht man eher von neuen Index-Rekorden. In Deutschland und Europa belastet dagegen weiterhin die Euro-Krise in seinen vielen Schattierungen. Kaum ist Zypern vom offiziellen Rettungs-Tablett, kommen Slowenien und Portugal mit neuen Problemen um die Ecke. Es ist und bleibt DER Bremsfaktor in Europa, nicht nur für Anleihen und Gold. Gute Nachrichten kamen derweil aus dem Bankensektor - doch kein Grund für Optimismus bei den Commerzbank-Fans.
In dieser Woche soll es endlich mit der Kapitalerhöhung bei der angeschlagenen Baumarkt-Kette Praktiker (WKN A0F6MD) losgehen. Zuvor hatte das Oberlandesgericht Saarbrücken nach einem Urteil vom Montag die letzte Hürde für die rund 60 Mio. Euro schwere Kapitalerhöhung aus dem Weg geräumt. ...
Der Aktienmarkt stand vergangene Woche mal wieder ganz im Zeichen der Konjunkturdaten. Bis Freitagmittag herrschte eher gespannte Vorsicht. Dann brachen alle Dämme und die US-Arbeitsmarktdaten sorgten für deutliche Kursgewinne. Auch wenn die Zahlen hinsichtlich der geschaffenen Stellen positiv zu bewerten sind, enttäuschte die Arbeitslosenquote. Damit sinken die Chancen, dass die US-Geldpolitik zu schnell gelockert werden. Einer der großen Profiteure waren natürlich die Bankwerte, allen voran die der Deutschen Bank (WKN 514000).
Eigentlich könnte bei der Deutschen Post (WKN 555200) vor der Hauptversammlung alles in Butter sein. Dank des boomenden Internethandels konnte der ehemalige Staatsmonopolist zuletzt überzeugende Geschäftsergebnisse abliefern. Gleichzeitig befindet sich die Aktie des Konzerns nun schon seit geraumer Zeit auf einem Aufstiegskurs. Dabei konnte das Papier innerhalb eines Jahres fast 60 Prozent an Wert zulegen. Allerdings machen dem Unternehmen derzeit die Dumpingvorwürfe des Bundeskartellamts und das so genannte De-Mail-Gesetz zu schaffen.
Wer sich als Aktionär der Commerzbank (WKN 803200) heute nach Frankfurt zur vorgezogenen Hauptversammlung der zweitgrößten Bank Deutschlands aufgemacht hat, konnte von vornherein keine besonders spaßige Veranstaltung erwarten. Commerzbank-Chef Martin Blessing musste sogleich verkünden, dass das Institut im ersten Quartal aller Voraussicht nach einen Verlust erlitten hat.
Da die wirtschaftliche Entwicklung zuletzt alles andere als rosig aussah, ist man beim weltweit größten Einzelhandelskonzern Wal-Mart (WKN 860853) dazu übergegangen, die Kunden mit Preissenkungen in die Verkaufszentren zu locken. Die jüngsten Umsatzstatistiken sprechen für einen Erfolg dieser Preispolitik. ...