Die deutsche Wirtschaft vermeidet zwei aufeinander folgende Negativquartale. An den Börsen wird auf den Zinsentscheid der Fed am Mittwoch gewartet.
Bislang ist der transatlantische Handelsstreit nur ein Sturm im Wasserglas. Doch auf US-Zölle für europäische Stahl- und Aluminiumimporte werden von der EU ab 1. Juli Gegenzölle auf Whiskey, Jeans, Motorräder und Erdnussbutter erhoben. Sollte Amerikas Wut-Präsident als Gegenzug wiederum hohe Zölle auf europäische Autos erheben, wäre die transatlantische Zoll-Mobilmachung nicht mehr aufzuhalten.
Investoren sehen einen Handelskrieg aktuell als größtes Tail Risk. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist nicht groß, doch wenn es geschieht, sind die Folgen katastrophal.
Seit anderthalb Jahren belastet der Handelskonflikt, den die USA gegen China ohne rechtliche Grundlagen auslösten, nicht nur die Finanzmärkte, sondern auch die Weltwirtschaft. Laut diversen Berechnungen liegt der Schaden, den die USA für den Rest der Welt makroökonomisch angerichtet haben bei circa 0,5 Prozent der aktuellen Weltwirtschaftsleistung pro Jahr.
Amerikanische Importzölle auf Stahl und Aluminium werden ab 1. Juli von der EU mit Strafzöllen auf US-Waren wie Erdnussbutter, Whiskey und Harley-Davidson-Motorräder vergolten. Wird das gegenseitige handelsprotektionistische Hochschaukeln zu einem ausgewachsenen Handelskrieg? Dieser wäre der ultimative Angriff auf die Geschäftsmodelle der Exportnationen.
Neun Kilometer nördlich von hier (Oberursel) verläuft der Limes. Die Römer erhoben an dieser militärisch gesicherten Grenze Ein- und Ausfuhrzölle. Dinge des persönlichen Gebrauchs sowie das Reiseutensil (Pferd, Kutsche) waren zollfrei. Heute herrscht auf der Höhe des Saalburgpasses nahe dem Römerkastell freie Fahrt - jedenfalls außerhalb des Berufsverkehrs.
Früher konsumierten die Amerikaner hemmungslos das, was die Welt produzierte. Und da beim Import der Gewinn auch im Einkauf liegt, war ein starker US-Dollar beliebt wie Speiseeis im Sommer. Mit Blick auf Überschuldung und Handelsbilanzdefizit stieß das süße Import-Leben der USA aber irgendwann an seine volkswirtschaftlichen Grenzen. Ein Plan B musste her...
Die Handelskonkurrenten USA und China rauchen Friedenspfeife. Das gewaltige Außenhandelsdefizit Amerikas mit der Volksrepublik soll sogar halbiert werden. China will neben mehr Agrarprodukten und Öl und Gas auch mehr Industriegüter Made in USA importieren. Nüchtern betrachtet ist Peking gegenüber Trump eingeknickt.